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Branche kompakt | Kanada | Bauwirtschaft

Infrastruktur- und Industrieprojekte kurbeln die Baukonjunktur an

Kanadas Bauwirtschaft wird 2023 voraussichtlich um 5 Prozent schrumpfen. Der Hauptgrund ist die Krise im Wohnungsbau. Lichtblicke bieten dagegen der Industrie- und Energiebau.

Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Markttrends

    Kanadas Bauindustrie bietet Chancen im Rahmen großer öffentlicher Infrastrukturvorhaben sowie hoher Investitionen in Datenzentren, Gigafabriken und energiewirtschaftliche Projekte.

    Der Immobilienmarkt bläht sich durch die stark gestiegenen Kosten für Wohnraum auf. Dadurch wird sich auch noch 2024 das Marktwachstum deutlich verlangsamen. Allerdings erholt sich der Wohnungsbau mit der dann erwarteten, langsamen Rückkehr zu einem neutralen geldpolitischen Kurs zumindest mittelfristig wieder. Das Bauberatungsunternehmen Linesight erwartet von 2025 bis 2027 für die gesamte kanadische Bauwirtschaft ein jährliches Branchenwachstum von 2,7 Prozent.

    2,7 %

    wird Kanadas Bauwirtschaft von 2025 bis 2027 im Schnitt pro Jahr wachsen.

    Gigafabriken und Rechenzentren feiern Hochkonjunktur

    Die Sektoren Industrie und Energie werden die Entwicklung vorantreiben. Die zunehmende Nachfrage nach Cloud-Diensten beflügelt den Bau von Rechenzentren: Laut Linesight befanden sich bis zum Sommer 2023 Projekte zum Bau von Rechenzentren im Wert von über 7,4 Milliarden US-Dollar (US$) in der Pipeline, die meisten davon in den Provinzen Ontario und Québec.

    Auch Bauprojekte für die Spitzenforschung in den Biowissenschaften gewinnen an Fahrt: Um die Forschung und Entwicklung im Life-Science-Bereich voranzubringen, stellt die Regierung in Ottawa rund 93 Millionen US$ bereit zur Errichtung von landesweit acht biologischen Sicherheitslaboren.

    Anlagenbauer dürften außerdem von den erwarteten hohen Investitionen in Gigafabriken sowie den Abbau und die Verarbeitung kritischer Rohstoffe profitieren. So will BASF eine Kathodenfabrik in der Provinz Québec hochziehen. Volkswagen errichtet seine erste außereuropäische Gigafabrik ebenfalls im Osten Kanadas. Laut einem Bloomberg-Bericht will die Regierung des Landes einen Plan vorlegen, um notwendige Genehmigungen für den Abbau kritischer Batteriemineralien zu beschleunigen.

    Kanada will mehr grünen Wasserstoff produzieren

    Auch will Kanada in den Atlantikprovinzen Neufundland und Labrador, Nova Scotia und New Brunswick grünen Wasserstoff in industriellem Maßstab erzeugen. Das sieht das im August 2022 verabschiedete Wasserstoffabkommen vor. Bereits im März 2021 haben Deutschland und Kanada eine Energiepartnerschaft unterzeichnet, sodass für deutsche Unternehmen Geschäftschancen entstehen sollten. Das deutsche Projektentwicklungsunternehmen für erneuerbare Energien ABO Wind bekam im August 2023 den Zuschlag für ein Fünf-Gigawatt-Wasserstoffprojekt in Neufundland und Labrador. Es ist mit weiteren solchen Vorhaben zu rechnen, zumal Technologiehersteller bei der Produktion von sauberem Wasserstoff bis zu 40 Prozent ihrer Projektkosten steuerlich geltend machen können.

    Auch Unternehmen, die in andere Umwelttechnologien sowie den Abbau und die Verarbeitung kritischer Rohstoffe investieren, erhalten Steuergutschriften in Höhe von bis zu 30 Prozent. Daher ist in Zukunft mit deutlich mehr Infrastrukturprojekten für saubere Energie zu rechnen.

    Neue Stadtbahnsysteme stehen hoch im Kurs

    Für die nächsten zwei Jahre werden weitere Investitionen in große öffentliche Infrastrukturprojekte erwartet. Straßenbau- und Vorhaben zum Ausbau des Nahverkehrs sind in vollem Gange. Die meisten entfallen auf Ontario – und dort vor allem auf den Großraum Toronto – sowie den Westen Kanadas. Die Provinzregierung von Ontario unterstützt zahlreiche Projekte, darunter die Erweiterung mehrerer Stadtbahnsysteme und den Bau einer Umgehungsstraße nördlich von Toronto.

    Viele Provinzen investieren stark in die Infrastruktur, wobei der Schwerpunkt auf dem Bau von Straßen und Schulen liegt. Neben den Provinzen verausgabt auch der Staat Milliardenbeträge für Infrastrukturprojekte, unter anderem im Rahmen des sogenannten Wachstumsplans der Canadian Infrastructure Bank (CIB). Der vom Transportministerium getragene "National Trade Corridors Fund" bietet finanzielle Unterstützung für Infrastrukturprojekte in den Bereichen Straßenbau, Schienenverkehr, Luftfracht und Schifffahrtsrouten an.

    Einer Analyse der Kanzlei Cassels Brock & Blackwell zufolge gibt es in Kanada bereits mehr als 200 Bauprojekte, die im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) entstanden sind; weitere 37 sind im Bau und 31 befinden sich in verschiedenen Phasen der Bauvorbereitung. ÖPP-Bauprojekte sind vor allem im Gesundheits-, Bildungs- und Verkehrswesen verbreitet.

    Restriktive Geldpolitik bremst den privaten Wohnungsbau aus

    Der Wohnungsbau steckt dagegen in einer Krise. Die im Zuge der geldpolitischen Straffung anhaltend hohen Hypothekenzinsen belasten die Nachfrage spürbar. Zudem konnte die Bautätigkeit in den letzten beiden Jahrzehnten nicht mit dem Bevölkerungswachstum mithalten, was den Wohnungsmangel noch verschärft. Der Neubau schrumpfte vom 1. bis 3. Quartal 2023 um 8 Prozent und war damit von Juli bis September im fünften Quartal in Folge im Minus.

    In ihrem Haushalt 2023 kündigte die Regierung in Ottawa einen neuen, mit 2,9 Milliarden US$ ausgestatteten, Fonds zur Beschleunigung des Wohnungsbaus an. Ziel ist es, durch geeignete Anreize mindestens 100.000 neue Wohnungen in ganz Kanada zu schaffen.

    Marktvolumen der Bauwirtschaft in Kanada (in Milliarden US-Dollar, Veränderung in Prozent)

    Kennziffer

    2021 1) 

    2022 1) 

    Veränderung 2022/2021  2)

    Wert der Bauinvestitionen insgesamt, davon

    177.0

    187,8

    10,0

     Wohnungsbau

    131,8

    136,9

    7,8

     Nichtwohnungsbau 

    45,2

    50,8

    16,7

       Wirtschaftsbau

    24,9

    28,3

    17,9

       Industriebau 

    8,0

    9,2

    20,1

    Wert der Infrastrukturinvestitionen insgesamt, davon

    75,0

    86,2

    19,2

      öffentlich

    53,2

    58,5

    14,1

      privat

    21,8

    27,6

    31,4

    1 Umrechnung anhand der jeweiligen Durchschnittskurse (2021: 1 US$=1,254 kan$; 2022: 1 US$=1,301 kan$); 2 Veränderungsrate auf Basis des kan$.Quelle: Statistics Canada 2023

    Preise entwickeln sich je nach Baustoff unterschiedlich

    Nachdem sie in der Pandemiezeit Höchststände erreicht hatten, sind die Preise für Baumaterialien inzwischen wieder zurückgegangen. Allerdings sind die Preise für Zement, einem der wichtigsten Baustoffe, weiterhin hoch. Das dürfte sich, ebenso wie bei Zuschlagstoffen, auch nicht so schnell ändern. Die Preise für Stahl und Kupfer sollen ebenfalls stagnieren. Die Holzpreise dürften in den nächsten Monaten ihr Niveau halten, sie könnten sogar etwas sinken. 

    Auch wenn sich die Rohstoff- und Preise vieler Baumaterialien stabilisieren und staatliche Investitionen in den Energie- und Industriesektor zunehmen, bleiben Risiken bestehen. Dazu zählen ein Mangel an Arbeitskräften – insbesondere in Handwerksberufen –, teilweise steigende Materialkosten und anhaltend hohe Zinsen wegen relativ hoher Inflation. Nach den Plänen der Bundes- und Provinzregierungen könnten die öffentlichen Gesamtausgaben 2023 und 2024 jeweils um etwa 2,5 Prozent steigen, wodurch es schwerer werden könnte, die Inflation auf den Zielwert der Zentralbank von 2 Prozent zurückzuführen.

    Ausgewählte Großprojekte der Bauwirtschaft in Kanada
    Akteur/Projekt

    Investitionssumme (in Mrd. US$)

    ProjektstandAnmerkungen
    BC Hydro / Site C Clean Energy Project 

    11,7 

    im Bau Fertigstellung 2025
    Metrolinx / Go Expansion - ON-Corridor Works 

    11,4

    im Bau Fertigstellung 2032
    Bruce Power / Nuclear Refurbishment Project 

    9,5

    im Bau Fertigstellung 2033
    Ontario Power Generation / Darlington Nuclear Refurbishment 

    9,3 

    im BauFertigstellung 2026
    Metrolinx / Ontario Line Subway 

    7,9

    frühe BauphaseFertigstellung 2031
    Metrolinx / Go Expansion - Early Works 

    7,7

    im Bau Fertigstellung 2025
    Metro Vancouver / Iona Island Wastewater Treatment Plant 

    7,2

    Planungsphase Fertigstellung 2035
    Wechselkurs (Oktober 2023): 1 kan$ = 1,372 US$.Quelle: ReNew Canada Top 100, 2023

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz

    Kanadas Baustandards werden immer strenger. Förderprogramme sowohl auf staatlicher Ebene als auch in den einzelnen Provinzen flankieren die Bemühungen um mehr Energieeffizienz. 

    Kanada hat in den letzten zwei Jahrzehnten große Fortschritte beim Bau umweltfreundlicherer, nachhaltigerer Gebäude gemacht. Zwei markante Beispiele aus jüngster Zeit sind der kohlenstoffneutrale Büroturm von Manulife Real Estate in Vancouvers Innenstadt und mehrere "Netto-Null"-Gebäude – also solche, deren Kohlenstoffintensität null beträgt – auf dem Campus des College Sainte-Anne in Dorval, Québec.

    Nach Angaben des Canada Green Building Council (CAGBC) wurden von 2003 bis 2022 landesweit etwa 5.145 Projekte LEED-zertifiziert (Leadership in Energy and Environmental Design; international anerkanntes Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen). Davon wurden mehr als 360 mit Platin ausgezeichnet, der höchsten LEED-Bewertung; weitere knapp 60 Projekte haben die CAGBC-Standards für kohlenstofffreie Gebäude erreicht.

    Montreal, Toronto und Vancouver wollen nur noch klimaneutral bauen

    Die Anforderungen an die Energieeffizienz wurden bereits verschärft, sowohl im Rahmen nationaler Bauvorschriften als auch auf Provinz- und Kommunalebene. Toronto hat mit dem Toronto Green Standard (TGS) ein mehrstufiges System von Leistungsindikatoren eingeführt, um eine nachhaltige Bauplanung zu fördern. In der Pazifikprovinz British Columbia schreibt der BC Building Code für die meisten neuen Gebäude seit Mai 2023 eine um 20 Prozent höhere Energieeffizienz vor. In Toronto und Vancouver soll der Betrieb neuer Gebäude bis 2030 keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen, in Montreal bereits bis 2025.

    Auch werden immer häufiger nachhaltigere Baumaterialien eingesetzt, wie zum Beispiel Massivholz, das Kohlenstoff bindet und damit aus der Atmosphäre fernhält. Die Herstellung und Verarbeitung von Holzelementen verbraucht außerdem deutlich weniger Energie als Beton oder Stahl. Dieser Trend zeigt sich bereits im Hafenviertel von Toronto: Der Bürokomplex T3 Bayside und der Limberlost Place, ein zehnstöckiges Gebäude des George Brown College, wurden dort in Massivholzbauweise errichtet.

    Auch die Energiesysteme für den Betrieb von Gebäuden werden immer umweltfreundlicher. So steigt die Zahl der in kanadischen Privathaushalten installierten Wärmepumpen seit über 20 Jahren stetig und lag 2022 bei 850.000. Die überwiegende Mehrheit davon sind Luft-Wärmepumpen, die der Umgebungsluft die Energie entziehen und vergleichsweise günstig sind.

    Die Nachfrage nach emissionsfreien Technologien wird weiter steigen

    Im November 2022 hat die kanadische Regierung eine "Roadmap to Net-Zero-Carbon Concrete" veröffentlicht, um bis zum Jahr 2050 kohlenstofffreien Beton zu produzieren. Die Nachfrage nach emissionsfreien Technologien sowie die Bemühungen um eine umweltfreundlichere Herstellung von Beton werden dadurch weiter steigen. Das in Halifax, Nova Scotia, ansässige Unternehmen CarbonCure Technologies hat bereits ein Verfahren entwickelt, das recyceltes CO₂ frischem Beton beimischt, wo es mineralisiert und dauerhaft gespeichert wird.

    Darüber hinaus fördert das kanadische Ressourcenministerium (NRCAN) den Ausbau der Energieeffizienz mit vielen Programmen. Diese reichen von ENERGY-Star-Zertifizierungen über Zuschüsse für die Eigenheimsanierung bis hin zu Direktsubventionen für die Einführung von Energiemanagementsystemen. Auch die einzelnen Provinzen unterhalten zahlreiche eigene Förderprogramme.

    Laut dem Haushaltsplan 2023 wird die Canada Infrastructure Bank in ihren Schwerpunktbereichen "Saubere Energie" und "Grüne Infrastruktur" jeweils über 7 Milliarden US$ investieren. Die Regierung hat die Bank im Jahr 2017 eingerichtet, unter anderem zur Erreichung der Klimaschutzziele und öffentliche Investitionen zu fördern, die zu langfristigem Wirtschaftswachstum beitragen.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Branchenstruktur

    Die Baubranche ist eine wichtige Säule der kanadischen Volkswirtschaft. Eine der größten Herausforderungen ist derzeit die Behebung des Arbeitskräftemangels.

    Mit mehr als 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist Kanadas Bauwirtschaft hinter dem Immobiliensektor und dem verarbeitenden Gewerbe die drittgrößte Branche des Landes, gleichauf mit dem Finanz-/Versicherungswesen, der Gesundheitsversorgung/sozialen Hilfeleistungen und dem Bergbau. Die Branche steuerte 2022 über 110 Milliarden US$ an Wirtschaftsleistung bei. Der Verband der Bauwirtschaft CCA gibt die Anzahl der in Kanada im Baugewerbe Beschäftigten mit 1,6 Millionen an.

    Hoch- und Tiefbau sind weitgehend in kanadischer Hand

    Fast 99 Prozent der etwa 153.000 Unternehmen des Bausektors (NAICS 23; North American Industry Classification System) haben weniger als 100 Mitarbeitende. In dieser Position werden Betriebe erfasst, die hauptsächlich im Bau, in der Reparatur und Renovierung von Gebäuden und Ingenieurbauwerken sowie in der Erschließung von Grundstücken tätig sind. Große Baukonzerne mit mehr als 500 Angestellten gibt es 97, die meisten davon in Ontario (38), Alberta (32) und Québec (13). Der stärkste Wettbewerb besteht für Bauunternehmen in Ontario, Québec und British Columbia, wo knapp drei Viertel aller kanadischen Baufirmen angesiedelt sind.

    Auch die Tiefbaubranche besteht überwiegend aus kleineren Firmen: Knapp 95 Prozent der etwa 9.000 Unternehmen in dem Bereich haben weniger als 100 Mitarbeitende. Oft sind sie nur in einer Bausparte aktiv und ihr Aktionsradius ist meist regional begrenzt. Weitere 465 Firmen haben über 100 Beschäftigte, davon 48 mehr als 500; sie sind meist überregional aktiv.

    Die Top 10 der größten Bauunternehmen im Land sind größtenteils in kanadischer Hand, mit der in Edmonton sitzenden PCL Construction Group (Umsatz 2022: 6,1 Milliarden US$) an der Spitze. Die Firma EllisDon aus Mississauga, Ontario steht mit etwa 4,2 Milliarden US$ Umsatz an zweiter Stelle, gefolgt von der Ledcor Group of Companies mit Hauptsitz in Vancouver, British Columbia.

    Hochtief-Tochter sicherte sich einen Großauftrag in Calgary

    Auch US-amerikanische Konzerne wie Kiewit unterhalten Niederlassungen in Kanada und sind dort in der Planung und Ausführung oder als Konzessionäre tätig. Aus deutscher Sicht ist Hochtief über seine US-Töchter Turner und Flatiron Construction im kanadischen Markt vertreten. Im Mai 2023 sicherte sich Flatiron einen Großauftrag der kanadischen Regierung, der Provinz Alberta und der Stadt Calgary: Gemeinsam mit einem Partner wird die Hochtief-Tochter ab 2024 für Calgary unter anderem eine zweigleisige Stadtbahnstrecke sowie mehrere Bahnhöfe und Brücken bauen. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 4 Milliarden US$.

    Die Beschäftigung im Baugewerbe wird in den nächsten Jahren in vielen Teilen Kanadas ansteigen. Ob sich der Arbeitskräftemangel beheben lässt, bleibt indes abzuwarten. Die Zahl der offenen Stellen im Baugewerbe hat sich von 2020 bis 2022 mehr als verdoppelt auf gut 190.000. Laut Befragungen des kanadischen Statistikamts hatte fast die Hälfte der Bauunternehmen im letzten Jahr Probleme bei der Personalbeschaffung. Die meisten offenen Stellen gab es bei Handwerks- und verwandten Berufen sowie Hilfskräften. Wenn der Arbeitskräftemangel nicht behoben wird, kann er zu höheren Arbeitskosten und Verzögerungen bei der Durchführung von Projekten führen.

    Wichtige Branchenunternehmen in Kanada 2022 (Umsatz in Millionen US-Dollar)

    Unternehmen

    Sparte (nicht exklusiv) 

    Umsatz 2022

    PCL Construction 

    Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    6.072

    EllisDon Corporation Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    4.179

    Ledcor Group of Companies Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, leichte Industriebau

    3.843

    Aecon Group Inc. Tiefbau, Industriebau

    3.552

    Pomerleau Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    3.436

    Kiewit Canada Group Inc. Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    3.297

    Graham Construction Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    2.767

    Vinci Construction Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau

    2.227

    Flatiron Tiefbau

    2.022

    Bird Construction Inc. Wohnungs- und Geschäftsbau, Tiefbau, Industriebau

    1.828

    Wechselkurs (Jahresdurchschnitt 2022): 1 kan$ = 1,301 US$.Quelle: Magazin On-Site 2023

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Rahmenbedingungen

    Transparente Vergabepraxis und klare Regeln unter dem CETA-Abkommen erleichtern ausländischen Unternehmen den Einstieg in das kanadische Projektgeschäft.

    Während öffentliche Bauaufträge in Kanada ausgeschrieben werden, gibt es für private Vergaben keine vergleichbaren Leitlinien. Private Aufträge werden meist nach Verhandlungen vergeben. Bereits in der Bieterphase kann ein rechtlich durchsetzbarer Vertrag zustande kommen, also noch vor der Auftragsvergabe. Bieter können in Kanada für Angebote haftbar gemacht werden, im Gegensatz zu Ländern mit anderen Rechtsordnungen – wie zum Beispiel den USA, wo Angebote einfach als Aufforderung zum Vertragsabschluss betrachtet werden.

    Die umfassendste Quelle für öffentliche Ausschreibungen und größere private Bauvorhaben findet sich auf der Merx-Plattform. Hier geben die Zentralregierung und die Provinzen ihre Projekte bekannt. Die Regierungen tendieren dazu, größere Bauvorhaben dem Privatsektor anzubieten.

    Das Freihandelsabkommens "Comprehensive Economic and Trade Agreement" (CETA) zwischen der EU und Kanada erleichtert europäischen Firmen den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen auf Provinz- und Kommunalebene. Im Rahmen von CETA orientieren sich die Schwellenwerte, ab denen die Ausschreibungen für Unternehmen der jeweils anderen Vertragspartei geöffnet werden, weitgehend an den Schwellenwerten der EU-Richtlinien für öffentliche Aufträge und des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (Government Procurement Agreement - GPA).

    Der Schwellenwert für Vergaben bundesstaatlicher kanadischer Regierungsstellen bezüglich Bauleistungen liegt für 2023 bei 9,1 Millionen kanadischen Dollar (etwa 6,1 Millionen Euro; Stand: 15. November 2023). Zudem hat die kanadische Regierung eine gemeinsame Online-Plattform für öffentliche Ausschreibungen auf Bundes-, Provinz- und Kommunalebene eingerichtet.

    Kanada zählt zu den ausgereiftesten ÖPP-Märkten weltweit

    Kanada realisiert schon seit über zehn Jahren Projekte im Rahmen von ÖPP-Modellen. Die ersten dieser Vorhaben betrafen hauptsächlich Krankenhäuser und andere soziale Einrichtungen. Dann wurden ÖPP auch auf den Bildungsbereich und zuletzt immer stärker auch auf die Verkehrsinfrastruktur ausgeweitet, darunter den Bau von Autobahnen.

    ÖPP-Projekte gibt es auf Bundes-, Provinz- und Kommunalebene. Am häufigsten werden sie in den Provinzen Ontario, British Columbia, Alberta und Québec eingesetzt. British Columbia, Ontario, Québec und Saskatchewan unterhalten auch eigene Agenturen zur Ausschreibung und Durchführung von PPP-Vorhaben.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    AHK Kanada

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Statistics Canada 

    Statistikbehörde
    Infrastructure Canada Bundesamt für öffentliche Infrastruktur
    Canada Mortgage and Housing Corporation Wohnungsbauverband 
    BOMA Canada Bauverband (Gewerbe- und Bürobau) 
    Canadian Construction Association Bauverband 
    BuildForce Canada Branchengeführte Organisation mit Arbeitsmarktunterstützung

    Canada Green Building Council 

    Verband für nachhaltiges Bauen 

    On-Site Magazine 

    Fachzeitschrift für die Baubranche 
    ReNew Canada Online- und Printmagazin für öffentliche Infrastruktur

    The Buildings Show / Construct Canada 

     

    Jährliche Fachmesse in Toronto
    BUILDEX Jährliche Fachmesse in Vancouver 
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