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Branche kompakt | Kanada | Chemische Industrie

Kanada deckt die ganze Wertschöpfungskette der Chemieindustrie ab

Nachhaltigkeit wird im Chemieanlagenbau immer wichtiger. Dank der Petrochemie ist auch Alberta neben Ontario und Québec zu einem wichtigen Standort für die Chemiebranche avanciert.

Von Heiko Steinacher | Toronto

Ausblick der chemischen Industrie in Kanada

Bewertung:

 

 

  • Robuste Verbraucherausgaben und Industrieproduktion helfen der Branche, sich zu erholen.

  • Nachgelagerte Bereiche, die Grundchemikalien in Kunststoffe und andere Chemieprodukte umwandeln, kühlen sich dagegen etwas ab.

  • Chancen ergeben sich durch hohe Investitionen in neue Lösungen für eine kohlenstofffreie Zukunft.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Februar 2024

  • Markttrends

    Mit staatlichem Wohlwollen im Rücken kündigen Hersteller chemischer Grundstoffe Dekarbonisierungsprojekte an. Die Wasserstoffwirtschaft bietet große Kooperationspotenziale.

    Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 haben Unternehmen der chemischen Industrie in Kanada gut 20 Investitionsvorhaben in kohlenstoffarme Technologien angekündigt. Nach Verabschiedung des US-Klimapakets IRA (Inflation Reduction Act) dürfte indes so mancher Anbieter eine Produktionsverlagerung in die USA erwogen haben.

    Dekarbonisierung schweißt Chemie und Anlagenbau stärker zusammen

    Eines dieser Projekte betrifft den Bau des ersten emissionsfreien Ethylen- und Derivatekomplexes der Welt: Der US-Chemiekonzern Dow will ihn zusammen mit dem US-Anlagenbauer Fluor in Fort Saskatchewan, Alberta, hochziehen und damit ein Fünftel seiner weltweiten Ethylenkapazität dekarbonisieren. Die Emissionen der Steamcracker werden dabei in Wasserstoff umgewandelt, der als sauberer Brennstoff im Produktionsprozess eingesetzt wird. Entstehendes CO2 wird vor Ort aufgefangen, weitertransportiert und gespeichert.

    11 Prozent

    trägt die Chemieindustrie zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Kanadas bei.

    Auch weitere Produzenten chemischer Grundstoffe auf Erdöl- und Erdgasbasis haben bereits größere Dekarbonisierungsprojekte angekündigt: So will Shell zusammen mit Mitsubishi bei Edmonton, Alberta, kohlenstoffarmen Wasserstoff erzeugen und das entstehende CO2 mittels CCUS-Technik (Abscheidung, Verwendung und Speicherung von CO2) speichern und unterirdisch lagern. Und VCR – ein Konsortium aus Shell, Suncor und Proman – plant in Varennes, Québec, eine Bioraffinerie, die mittels grünem Wasserstoff und Sauerstoff nicht recycelbare Abfälle in Biokraftstoffe und Kreislaufchemikalien umwandelt.

    Beflügelt werden diese Projekte auch durch geplante Steuergutschriften für Investitionen in saubere Energietechnologien. Sie fördern eine kohlenstoffarme Energieerzeugung – einschließlich Kernenergie – sowie die Herstellung und Nutzung von Wasserstoff. Dabei gilt: Je sauberer der Wasserstoff, desto höher die Förderung. Wichtig für Kanadas Erdgasindustrie: Auch Ausrüstungen, die für die Produktion von Wasserstoff aus Erdgas benötigt werden, sind förderfähig, wenn die dabei anfallenden CO2-Emissionen mithilfe von CCUS-Technologien reduziert werden.

    Deutschland schielt auf grünen Wasserstoff aus Kanada 

    Daraus ergeben sich Chancen für die deutsch-kanadischen Wirtschaftsbeziehungen. Beide Länder haben bereits 2021 eine Energiepartnerschaft unterzeichnet. Im August 2022 folgte ein Wasserstoffabkommen: Es regelt, dass grüner Wasserstoff von den Atlantikregionen Neufundland und Labrador sowie Nova Scotia und New Brunswick per Schiff nach Deutschland kommt – in Form von Ammoniak. Uniper und E.ON wollen den grünen Energieträger vom kanadischen Anlagenentwickler EverWind abnehmen, der neben einer Handvoll weiterer Unternehmen solche Projekte im äußersten Osten Kanadas vorantreibt.

    Kanada muss mehr Kunststoffe recyceln

    Auch strengere Anforderungen an das Kunststoffrecycling zwingen zum Handeln. Kanada recycelt nur etwa 8 bis 9 Prozent seiner rund 3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr. Der Rest landet überwiegend auf Mülldeponien. Es besteht dringender Handlungsbedarf, zumal sich der während der Coronakrise gestiegene Kunststoffkonsum auf einem höheren Niveau einpendelt als vor der Pandemie. Veränderte Konsumgewohnheiten wie mehr Onlineshopping und Essenslieferdienste tragen zu einem erhöhten Verpackungsbedarf bei. 

    Der bereits beschlossene Produktionsstopp für bestimmte Einwegplastikprodukte wie Tüten, Besteck und Strohhalme sei nur ein erster Schritt, betont die Regierung. Kaffee- und Schnellimbissketten wie Starbucks und Tim Hortons haben bereits einige Kunststoffprodukte aus ihrem Sortiment verbannt und durch Artikel aus recycelten Papierfasern ersetzt. Zudem müssen Kunststoffverpackungen in Kanada bis 2030 zu mindestens 50 Prozent aus recyceltem Material bestehen.

    Neue Investitionsprojekte stehen immer mehr im Zeichen der Nachhaltigkeit. So nutzt die neue Polypropylen (PP)-Anlage von Inter Pipeline aus Edmonton, Alberta, eine Dehydrierungstechnologie, die darauf ausgelegt ist, recycelbares PP zu erzeugen. Im Sommer 2023 hat Nova Chemical mit dem britischen Technologielieferanten Plastic Energy eine Machbarkeitsstudie für eine Anlage für chemisches Recycling vereinbart: Mittels Pyrolyse in Öl zurückverwandelter Kunststoff soll dabei dazu dienen, aus Kunststoffabfällen PE in Neuwarequalität herzustellen. Auch weitere kanadische Firmen, darunter GreenMantra, Loop Industries, Pyrowave und Renewlogy, haben fortschrittliche chemische Recyclingmethoden zur Verarbeitung komplexer Kunststoffe entwickelt.

    Rohstoffreichtum führt zum Aufbau regionaler Batteriewertschöpfungsketten

    Viel Bewegung ist auch im Bereich Batteriechemikalien. So baut der belgische Konzern Umicore ein Werk für Batteriematerialien in der Provinz Ontario. In der Nachbarprovinz Québec errichten BASF und General Motors (GM) mit seinem südkoreanischen Partner Posco Chemical jeweils ein weiteres. Volkswagen (VW) baut eine Gigafabrik in Ontario – seine erste außerhalb Europas. Auch dabei zeigt sich der Einfluss des IRA: Die neuen in Kanada hergestellten Batteriezellen sind vor allem für Elektroautos bestimmt, die in den USA gefertigt werden – und dort von den Fördermitteln im Rahmen des riesigen Fiskalpakets profitieren.

    Ausgewählte Investitionsprojekte der chemischen Industrie in Kanada
    Akteur/Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$) *)

    ProjektstandAnmerkungen
    Dow Chemicals / neue Produktionsstätte

    6.100 

    Planungsphase / Fertigstellung 2029 Integrierter Standort für Ethylen-Cracker und -Derivate mit Netto-Null-Kohlenstoffemissionen
    Siltech / neue Produktionsstätte

    70 

    frühe Bauphase / Fertigstellung 2024Anlage für spezielle Silikonpolymere
    IKO Industries / neue Produktionsstätte

    31 

    Planungsphase / Fertigstellung 2025Polystyrol-Anlage 
    Starlim North America / Erweiterung

    7

    PlanungsphaseAnlage für Flüssigsilikonkautschuk (LSR)
    BASF / Neue Anlage in Québec 

    Noch nicht bekannt

    PlanungsphaseFabrik für Kathodenaktivmaterial (PCAM)
    * Umrechnung nach durchschnittlichem Wechselkurs von 2023 (1 US$ = 1,350 kan$).Quelle: CBC News, Chemistry Industry Association (CIAC), Canadian Plastics 2024

    Auch die Bauchemie muss ihren CO2-Fußabdruck verringern

    Im Bausektor sorgen der Industrie- und Energiebereich für eine rege Nachfrage nach Bauchemie – im Gegensatz zum Wohnungsbau. Denn während Gigafabriken, Rechenzentren und Bauprojekte für die Spitzenforschung boomen, hat die restriktive Geldpolitik den privaten Wohnungsbau weitgehend ausgebremst. Zumindest 2024 dürfte sich Kanadas Wohnungsbau auch höchstens wieder leicht beleben. Da die Bauvorschriften sowohl national als auch auf Provinz- und Kommunalebene in den letzten Jahren wiederholt verschärft wurden, werden immer mehr nachhaltige und kreislaufeffiziente Baustoffe benötigt.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Branchenstruktur

    Kanadas Chemieindustrie deckt die Petro- und Basischemie sowie die gesamte nachfolgende industrielle Wertschöpfung ab. Wichtige Chemiezentren sind Ontario, Québec und Alberta.

    Kanadas Chemiesektor ist vielfältig. Die wichtigsten Segmente sind die Grundchemie und die Herstellung von Pharmazeutika: Sie vereinen zusammen rund die Hälfte der Chemieproduktion des nordamerikanischen Landes auf sich. Berechnet nach Umsatz ist Kanadas Pharmaziemarkt der achtstärkste der Welt. Darüber hinaus umfasst Kanadas Chemiesektor unter anderem Agrarchemikalien, Kunstharze, Klebstoffe, Farben und Lacke sowie Seifen, Wasch- und Reinigungsmittel. Zu den wichtigsten organischen Chemikalien zählen Methanol und Fettsäuren. 

    Die Chemieindustrie in Kanada glänzt mit hohen Wertschöpfungsanteilen. Etwa 40 Prozent der Erlöse stammen aus kanadischer Wertschöpfung, analysiert der Branchenverband CIAC.

    Branche zählt zu den bedeutendsten Industriezweigen des Landes

    Grundchemikalien sind, gemessen am Umsatz, das mit Abstand größte Segment der Branche. Sie haben nach dem Ausbruch der Coronapandemie zunächst an Bedeutung verloren, seit 2021 aber wieder zu alter Umsatzstärke zurückgefunden.

    Insgesamt trägt die chemische Industrie in Kanada etwa 18,5 Milliarden US$ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und gehört mit einem Anteil von gut 11 Prozent am BIP des verarbeitenden Gewerbes zu den bedeutendsten Industriezweigen des Landes.

    Umsatz in Kanada aus dem Verkauf von chemischen, Kunststoff- und Gummierzeugnissen (in Milliarden US-Dollar, Veränderung in Prozent)

    Warengruppe (NAICS-Code) ¹⁾

    2022 ²⁾

    Veränderung 2022/2021 ³⁾

    Chemische Erzeugnisse (325)

    55,0

    12,7

      Basischemikalien (3251)

    16,9

    17,4

        Petrochemische Erzeugnisse (32511)

    5,8

    8,0

      Kunstharze und -gummi (3252)

    9,3

    -0,5

      Agrarchemikalien (3253)

    6,9

    32,5

      Arzneimittel (3254)

    9,8

    7,1

     Sonstige chemische Erzeugnisse (3259)

    5,2

    15,2

    Kunststoff- und Gummierzeugnisse (326)

    30,7

    16,4

      Kunststofferzeugnisse (3261)

    26,2

    16,3

      Gummierzeugnisse (3262)

    4,4

    17,0

    1 North American Industry Classification System; 2 Umrechnung anhand des Wechselkurses: 2022 1 US$ = 1,301 kan$; 3 Basierend auf dem nominalen kanadischen Dollarbetrag.Quelle: Statistics Canada

    Laut Statistics Canada gab es im Jahr 2022 über 2.160 Unternehmen in der chemischen Industrie (gezählt werden nur Unternehmen, die Angestellte haben). Gemessen an der Marktkapitalisierung war Nutrien im Jahr 2022 das mit Abstand größte der Chemieunternehmen mit Hauptsitz in Kanada. Der in Saskatchewan ansässige Konzern ist weltweit führend in der Produktion von Pflanzenschutzmitteln, einschließlich Stickstoff, Phosphat und Kali. Ein weiterer wichtiger heimischer Akteur ist Methanex: Das Unternehmen mit Sitz in Vancouver ist weltweiter Marktführer in der Herstellung von Methanol, seine Produkte werden in zahlreichen Branchen eingesetzt, darunter Bau, Energie und Textilien.

    Multinationale Konzerne dominieren das Geschehen

    Grundsätzlich wird Kanadas Chemieindustrie aber von multinationalen Konzernen dominiert. Über regionale Niederlassungen und Produktionen bearbeiten Chemie- und Pharmakonzerne wie DowChemical, Imperial Oil, Shell Chemical, BASF, Akzo Nobel oder Pfizer, Roche und Dupont den kanadischen Markt. Industriechemikalien sowie die Petrochemie sind wichtige Sparten, in denen auch lokale Firmen wie Nova Chemicals, Petro Canada und Arclin eine Rolle spielen.

    Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant gab im Oktober bekannt, den kanadischen Hersteller von Kosmetik- und Körperpflege-Inhaltsstoffen Lucas Meyer Cosmetics für rund 810 Millionen US$ zu übernehmen. Die Transaktion soll im 1. Quartal 2024 abgeschlossen werden. Lucas Meyer Cosmetics hat seinen Hauptsitz in Québec und verfügt über eigene Forschungs- und Entwicklungs- sowie regionale Anwendungszentren.

    Wichtige Branchenunternehmen in Kanada (Umsatz in Milliarden US-Dollar)

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz 2022 *)

    Shell Plc. Petrochemie

    381,3

    BASF Group Chemikalien, Kunststoffe, Agrarchemikalien

    87,3

    Dow Chemical Company Chemikalien, Kunststoffe

    56,9

    Nutrien Ltd. Agrarchemikalien, Düngemittel

    37,9

    EcoSynthetix Ltd. Biopolymere 

    19,0

    Dupont de Nemours Inc. Chemikalien 

    13,0

    Nova Chemicals Corp. Petrochemie

    4,5

    Methanex Corp. Methanol

    4,3

    * Globaler Umsatz.Quelle: Unternehmen 2024

     

    40 Prozent der Chemieproduktion entfallen auf Ontario

    Etwa zwei Drittel der kanadischen Chemiefirmen sind in den beiden Provinzen Ontario und Québec angesiedelt, der Rest in Alberta und British Columbia im Westen des Landes. In Ontario sind neun der 15 größten Chemieunternehmen der Welt ansässig. Darunter sind viele internationale Pharmakonzerne wie AstraZeneca, Bayer Healthcare, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, Merck, Novartis, Pfizer, Roche und Sanofi. Aufgrund der vorhandenen hochklassigen Forschungskrankenhäuser, guter Fachkräfte und des einfachen Zugangs zu klinischen Versuchen führen sie unter anderem dort klinische Tests durch.

    Ontario vereint gut 40 Prozent der kanadischen Chemieproduktion auf sich – gefolgt von Alberta (25 Prozent) und Québec (16 Prozent) – und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Sektors ab: von Industriechemikalien und Kunstharzen über Düngemittel und raffinierte Erdölprodukte bis hin zur industriellen Biotechnologie. Die wichtigsten Hubs verteilen sich auf drei Regionen: Sarnia-Lambton, die Metropolregion Toronto und Niagara/Ost-Ontario.

    Im Raum Edmonton/Calgary, Alberta, hat sich auf der Basis von Erdöl- und Kohlevorkommen ein weiterer größerer Standort der chemischen Industrie entwickelt. Nach Angaben der Provinzbehörden erwirtschaftet die Petrochemie in Alberta einen Jahresumsatz von rund 12 Milliarden US$Im Jahr 2022 ging in der Nähe von Edmonton ein neuer Propylen- und Polypropylen-Komplex des Konzerns Inter Pipeline in Betrieb.

    Ein weiteres wichtiges Chemiezentrum des Landes bildet die Provinz Québec. Schwerpunkte dort liegen auf der Erzeugung anorganischer Grundstoffe und Chemikalien, petrochemischen Produkten sowie einigen Spezialchemikalien.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Rahmenbedingungen

    Mit dem Abbau technischer Handelshemmnisse profitieren Exporteure durch CETA über den Zollabbau hinaus. Bislang kommen nur gut 5 Prozent von Kanadas Chemieimporten aus Deutschland.

    Die USA sind für Kanada der mit Abstand wichtigste Export- und Importpartner. Auf Deutschland entfallen von den kanadischen Importen von chemischen Erzeugnissen 2023 rund 5,2 Prozent. Wichtigste Kategorie beim Import deutscher Chemieerzeugnisse bleiben Pharmazeutika, die etwa zwei Drittel aller Chemieimporte aus Deutschland ausmachen. Die Bezüge von Basischemikalien aus Deutschland haben seit 2020 zugenommen: Machte der deutsche Anteil an Kanadas Einfuhr dieser Warengruppe damals noch rund 10 Prozent aus, waren es 2023 fast 13 Prozent.

    Die Chemieindustrie begrüßt CETA

    Schon vor dem vorläufigen Inkrafttreten des EU-Kanada Freihandelsabkommens CETA hat Kanada zwar keine Einfuhrzölle auf chemische Erzeugnisse aus Deutschland erhoben. Die deutsche Chemieindustrie begrüßt das Abkommen dennoch, nicht nur angesichts der gestiegenen Energiepreise, stockenden Lieferketten und hohen Inflation. Denn CETA sieht auch mehr Kooperation zur Beseitigung technischer Handelshemmnisse vor, wenn es einmal vollständig in Kraft ist. So können zum Beispiel Vorschriften zu spezifischen Produktionsverfahren, etwa für das Spinnen von Chemiefasern, bislang den Export behindern.

    Gesetzesgrundlage für die Ein- und Ausfuhrvorschriften vieler Waren ist der "Export and Import Permits Act". Danach können besondere Importkontrollen und Mengenbeschränkungen für Waren definiert werden, darunter auch für chemische Produkte. Betroffene Waren sind in der zu dem Gesetz gehörigen "Import Control List" aufgeführt.

    Wichtige Rahmenbedingungen für den Handel mit chemischen Erzeugnissen

    Die ''Consumer Chemicals and Containers Regulations '' legen Kriterien für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung chemischer Verbraucherprodukte fest. Weitere gesetzliche Vorschriften beinhalten die im Rahmen des Canadian Environmental Protection Act von 1999 (Teil 6) geschaffenen ''New Substances Notification Regulations“ sowie die ''Food and Drug Regulations“. Letztgenannte legen die Anforderungen an die Herstellung, Verpackung, Kennzeichnung, Lagerung, Einfuhr, Verteilung und den Verkauf von Lebensmitteln sowie von verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Kanada fest. Das Gesetz enthält auch die gesetzlichen Bestimmungen für klinische Versuche mit Arzneimitteln.

    Hersteller von Medikamenten benötigen für Import, Produktion und Vertrieb in Kanada eine' ''Drug Establishment Licence“ des Gesundheitsministeriums Health Canada. Für Zollfragen und Einfuhrverfahren ist die Canada Border Services Agency zuständig.

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Kanada 

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Innovation, Science and Economic Development Canada

    Ministerium für Industrie
    Health CanadaGesundheitsministerium
    Statistics CanadaKanadische Statistikbehörde
    Chemistry Industry Association of CanadaVerband der Chemieindustrie
    Responsible Distribution Canada (Vormals Canadian Association of Chemical Distributers)Verband der Chemikalienhändler
    Canadian Paint and Coatings Association (CPCA) Verband der Hersteller von Farben und Beschichtungen
    Canadian Generic Pharmaceutical Association (CGPA)Verband der Hersteller von Generika
    Chemical Institute of Canada (CIC) Fachverband für Wissenschaft, Industrie
    Canadian PlasticsFachmagazin für die Kunststoffbranche

    Canadian Chemistry Conference and Exhibition

    Konferenz und Messe, 

    Winnipeg, Juni 2024 

    PetroChem Canada 

    Konferenz und Messe, 

    Sarnia, Juni 2024 

     

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