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Special | Kanada | Smart Farming

Digitalisierung der Landwirtschaft in Kanada

Smart Farming soll den Agrarsektor wieder produktiver machen und für den globalen Wettbewerb rüsten. Doch die Einführung digitaler Technologien hängt oft an staatlicher Förderung.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Ziele: Alles soll smarter werden in Kanadas Landwirtschaft

    Kanada will seinen Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor mittels Digitalisierung produktiver und profitabler machen.

    Die Digitalisierung der Landwirtschaft hat in Kanada erst begonnen. Verbände und große Landwirtschaftsbetriebe stützen die Entwicklung, jedoch drosseln hohe Investitionskosten sowie die Komplexität der Aufgaben in einigen Landwirtschaftsbereichen die Geschwindigkeit der Automatisierung.  

    Digitalisierung der Landwirtschaft soll Exporte erhöhen 

    Kanada will bis 2025 zu einem der global fünf größten Anbieter von Produkten der Ernährungswirtschaft werden. Das Land sieht sich als verlässlicher Anbieter sicherer, nachhaltiger und hochwertiger Lebensmittel. Kanadas Politik will vor allem Innovationen in der Landwirtschaft fördern und mittels einer digitalen, technologiebasierten Lieferkette Auslandsmärkte bedienen. Dafür muss die Produktivität und Effizienz vieler kanadischer Landwirtschaftsbetriebe und Lebensmittelproduzenten erhöht werden. Staatlich geförderte Cluster wie das "Canadian Agri-Food Automation and Intelligence Network" (CAAIN) sehen unter anderem in Künstlicher Intelligenz, Automation und Blockchain die technologischen Lösungen dafür.

    Auch die Lebensmittelverarbeitung im Land müsste ausgebaut werden um die eigene Wertschöpfung zu erhöhen. In puncto Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sollen mehr landwirtschaftliche Abfallprodukte für neue Geschäftsmodelle genutzt werden. Ziel ist es weiterhin, einer der wichtigsten Proteinlieferanten für die Weltbevölkerung zu werden.

    Politik unterstützt Agrarsektor maßgeblich über Innovationsförderung

    Zu diesem Zweck wurde auch das Supercluster "Protein Industries Canada" (PIC) 2019 ins Leben gerufen. Die industriegeführte Organisation setzt sich zum Ziel, Kanada als "Weltmarktanbieter für hochqualitative pflanzliche Proteine und pflanzenbasierte Nebenerzeugnisse zu etablieren". Das Cluster will vor allem Technologien fördern, die die pflanzliche Lebensmittelproduktion erhöhen und effizienter gestalten, darunter Verarbeitungstechnologien, Agrargenomik und Informationstechnologie zur Digitalisierung von Farmbetrieben.

    Neben der öffentlichen Förderung des Protein Superclusters unterstützt der kanadische Staat die Digitalisierung der Landwirtschaft unter anderem mit Programmen wie dem "Strategic Innovation Fund" und dem "Canadian Agriculture Partnership". Dieses 2,5 Milliarden US-Dollar (US$) Investitionsprogramm läuft noch bis 2023. Zwei Finanzierungsarme des Programms mit dem höchsten Budget, "AgriInnovate" und "AgriScience", widmen sich mittels zinsfreier Kredite speziell der Kommerzialisierung und Einführung von innovativen Produkten und Dienstleistungen in der Landwirtschaft.

    Die förderfähigen Projekte werden nach ihrem Innovationsgrad ausgewählt. Im Anschluss erfolgt eine Priorisierung der Projekte anhand ihres potenziellen Beitrags für die weitere Regierungsagenda. Vorrang erhalten Projekte, die grüne Technologien (darunter Präzisionslandwirtschaft) anwenden, Produktivität erhöhen, etwa durch Automation und Robotik, oder Kanadas Wertschöpfungskette in der Lebensmittelproduktion erweitern beziehungsweise neue Exportmärkte sichern.

    Smart Farming Cluster CAAIN fördert Forschung und Kommerzialisierung

    Ein relativ neuer Zusammenschluss, der sich dem Ausbau von Smart Farming verschrieben hat, ist das "Canadian Agri-Food Automation and Intelligence Network" (CAAIN). Die Organisation wurde 2019 gegründet, hat ihren Sitz in der Provinz Alberta und erhält finanzielle Unterstützung vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und wirtschaftliche Entwicklung.

    Landwirtschaftsbetriebe, Lebensmittelhersteller, Technologieunternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute arbeiten in dem Netzwerk zusammen, um neue Technologien für den Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor zu entwickeln. Hauptaugenmerk liegt auf der Integration automatisierter, digitaler Lösungen in den kanadischen Agri-Food Sektor. CAAIN will vor allem Künstliche Intelligenz, fortgeschrittene Sensorik, hyperspektrale Bildgebung und Blockchaintechnologie fördern, um die Produktivität im Sektor zu erhöhen.

    Dafür investiert CAAIN bis zu 12,5 Milliarden US$ in Projekte aus den wie folgt benannten Bereichen: 

    • “Automated Technologies Ecosystems"
    • "Data-Driven Decision Frameworks" und 
    • "Smart Farm Platform”

    Eine detaillierte Beschreibung dieser Investitionssparten findet sich auf der Seite des Netzwerks. Die Förderquote der Projekte kann bis zu 40 Prozent erreichen. Nach eigenen Angaben erhielten die ersten zwei Ausschreibungs- und Finanzierungsrunden regen Zulauf mit qualitativ hochwertigen Anträgen, die den technologischen Fortschritt in der kanadischen Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung auf ein neues Level heben werden, so der Cluster Vorstand.  

    Das staatlich geförderte CAAIN zeigt mit seiner speziellen Ausrichtung auf Automatisierungstechnologien und datengesteuerte Entscheidungsprozesse wo die Reise in der kanadischen Landwirtschaft hingehen soll.

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Agrarwirtschaft: Wachstum hängt an Innovationsbereitschaft

    Kanadas Agrarsektor gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen des Landes. Jeder achte Beschäftigte arbeitet in dem Sektor. Investitionen in Digitalisierung sind ausbaufähig.

    Die Landwirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung haben mit jeweils fast 2 Prozent Wertschöpfung entscheidende Anteile am Bruttoinlandsprodukt. In der profitablen kanadischen Landwirtschaft stiegen die Umsätze der Betriebe nach Angaben des Agrarministeriums in der vergangenen Dekade um über 4 Prozent pro Jahr. Das höchste Wachstum entfiel dabei auf Getreide und Ölsaaten.

    Digitalisierung kann agrarisches Potenzial deutlich anheben

    Besonders stark stiegen die Umsätze kanadischer Landwirte im Coronajahr 2020. In den ersten drei Quartalen verzeichneten Betriebe mit 8,5 Prozent zum Vorjahr deutlich höhere Einnahmen, vor allem bei bestimmten Getreidesorten (Hafer, Gerste) und Ölsaaten (Raps). Neben sehr guten Erntebedingungen 2020 konnten die Landwirtschaftsbetriebe freie Kapazitäten im Gütertransport auf der Schiene durch die 2020 rapide gesunkene Nachfrage nach Erdölprodukten ausnutzen. Getreide, Ölsaaten und Düngemittel wie Kalisalz ersetzten in den Güterwaggons Erdöl und Treibstoffe für den Verkehrssektor.

    Wachstumsaussichten abhängig von Einführung neuer Technologien

    Die Anwendung moderner digitaler Technologien in der kanadischen Landwirtschaft ist uneinheitlich. Dennoch sind nach einer Studie der Royal Bank of Canada (RBC) zum digitalen Fortschritt kanadischer Farmbetriebe ein paar Trends erkennbar. Je größer die Farm, desto höher die Einführungsquote fortgeschrittener Farm-Management Technik und Prozesse. Bei Betrieben mit einem Umsatz jenseits von 800.000 US$ liegt die Quote bei 95 Prozent, bei Betrieben mit Umsätzen unter 80.000 US$ liegt sie bei 60 Prozent, so der RBC Report. 

    Die RBC Studie kommt zu dem Schluss, dass stärkere Anwendung von Smart Farming die aktuell sinkende Produktivität in der Landwirtschaft umkehren und das Wachstumspotenzial des Sektors bis 2030 deutlich steigern würde. Der Report stellt gleichzeitig fest, dass Kanada im Vergleich zu Wettbewerbern im globalen Markt weniger in Agrartechnik investiert. Zwar liege Kanada an fünfter Stelle bei den globalen Agrartechnikinvestitionen, jedoch hinter Ländern wie Brasilien und Indien. Weiter verließen sich kanadische Landwirtschaftsbetriebe stark auf die staatliche Förderung für neue Technologien und Prozesse und auch im Bereich von Forschung und Entwicklung fließe aktuell zu wenig Kapital aus der Privatwirtschaft, so RBC. 

    Bild vergrößern

    Ein Grund für die niedrigen Investitionen in Kanadas Landwirtschaftsunternehmen seien hohe Betriebs- und Instandhaltungskosten, so die Studie. Danach fressen laufende Kosten auf Kanadas Farmen etwa 83 Prozent des Umsatzes und bremsen Investitionen in neue Technologien oder Wissensaufbau. Auch die Quote für landwirtschaftliche Betriebe an der nationalen gewerblichen Kreditvergabe (1,9 Prozent) liegt einen Prozentpunkt unter dem globalen Durchschnitt.

    Digitale Verfahrenstechniken bei vielen Großbetrieben die Norm 

    In den Prairieprovinzen verwenden 90 Prozent der Nutzpflanzenproduzenten GPS, um ihre Maschinen zu führen oder ihre Bewegungen zu verfolgen, 52 Prozent nutzen Geoinformationssysteme. Je jünger die Landwirte desto wahrscheinlicher ist zudem, dass sie fortgeschrittene Technologien nutzen.

    Precision Farming und starker Einsatz von Maschinen finden bei vielen Getreideproduzenten im Westen Kanadas breite Anwendung, dagegen halten die meisten Obst- und Gemüsebauern weiter fest an menschlicher Arbeitskraft.

    Als die zwei größten Hindernisse für die Einführung von Precision Farming Technologie nannten Landwirte in einer Umfrage der Guelph Universität im Sommer 2019:

    1. der Druck auf Farmeinkommen verhindere (trotz Interesse an der Technologie) die Einführung von Precision Farming (Prairieprovinzen: 72 Prozent; Ontario: 53 Prozent)
    2. die Kosten für Precision Farming seien höher als der Nutzen der Technologie (Prairieprovinzen: 42 Prozent; Ontario: 44 Prozent)
    Ausgewählte Projekte in Kanada

    Projekt

    Investition (in Mio. US$)

    Stand

    Projektträger 

    Global Centre for Regenerative Agriculture 

    578,4

    Projektvorschlag 

    Terramera

    Area XO - Ottawa Smart Farm 

    ca. 47,5 

    laufend

    Invest in Ottawa, Stadt von Ottawa, Privatinvestoren

    Olds College Smart Farm 

    k.A.

    19 laufende Projekte

    Olds College 

    Smart Agriculture Program 

    k.A

    Angebotsanfrage

    CENGN

    autonomer Unkrautbekämpfungsroboter

    ca. 1,6 

    Testphase, kommerzielle Veröffentlichung im Jahr 2021

    Nexus Robotics 

    Jahresdurchschnitt 2021: 1 US$ = 1,262 kan$ Quelle: Recherche von Germany Trade & Invest

    Außenhandel gehört zu Prioritäten

    Kanada ist ein Nettoexporteur von Agrarprodukten. Ausfuhren von Landwirtschafts- und Fischereierzeugnissen im Wert von 33 Milliarden US-Dollar (US$) standen 2020 Einfuhren im Wert von etwa 16 Milliarden US$ gegenüber. Die Konjunktur in der kanadischen Agrarwirtschaft hängt stark vom Export ab. Das gilt für die Prärieprovinzen Saskatchewan, Manitoba und Alberta mehr als für andere Provinzen des Landes. Kanada ist eine feste Größe in den globalen Top 10 bei Ex- und Importen von landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln. Mit Abstand der wichtigste Partner ist die USA, auf die etwa 50 Prozent aller Ein- und Ausfuhren in der Landwirtschaft entfallen.

    China ist Kanadas zweitwichtigster Export- und der wichtigste Wachstumsmarkt. Nach Angaben des Landwirtwirtschaftsministeriums stiegen die Ausfuhren nach China in den letzten zehn Jahren um etwa 15 Prozent jährlich. Zuletzt drückten politische Spannungen zwischen China und Kanada teilweise auch auf die Handelsbeziehungen der beiden Staaten. Dennoch dürfte der wachsende Bedarf Chinas für Kanadas Landwirtschaft in den kommenden Jahren der Wachstumstreiber Nummer 1 sein. Deutschland steht an Stelle 21 für Kanadas Agrar- und Lebensmittelexporte. Beim Ranking der wichtigsten Importländer reicht es für Deutschland nur für Platz 33.

    Große Farmbetriebe dominieren den Agrarsektor

    In Kanada gibt es über 190.000 Farmbetriebe auf etwa 64 Millionen Hektar Ackerfläche. In den Prairieprovinzen (Saskatchewan, Manitoba, Alberta) sowie in Ontario und Quebec ist die Konzentration an Landwirtschaftsbetrieben hoch.

    Die Struktur der kanadischen Farmen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Um etwa die Hälfte sank seit 1970 die Anzahl während sich die durchschnittliche Größe der Betriebe verdoppelte und der Wert pro Acre (etwa 4.000 Quadratmeter) vervierfachte. Die Produktivität stieg im gleichen Zeitraum um 100 Prozent. Kleine Farmbetriebe wurden im Zuge vieler Konsolidierungen zurückgedrängt wodurch sich heute einige Großbetriebe den Markt und den Großteil der Einnahmen teilen: 50 Prozent aller Erträge entfallen auf die größten 8 Prozent der kanadischen Farmbetriebe.

    Die Umsätze in der kanadischen Landwirtschaft (2019: 58 Milliarden US$) verteilen sich maßgeblich auf Feldfrüchte (27 Milliarden US$) und Vieh- und Milchwirtschaft (24 Milliarden US$). Die jeweils wichtigsten Einnahmequellen sind dabei Raps und Weizen sowie Rindfleisch und Milchprodukte.

    Eckdaten zur Landwirtschaft und Infrastruktur in Kanada

    2018

    2019

    2020

    Einwohner (in Millionen)

    34,2

    36,7

    37,7

    Ackerfläche (in Millionen Hektar)

    58,2

    k.A

    k.A

    Anteil der Landwirtschaft an der Entstehung des BIP (in Prozent) 

    1,9

    2,0

    k.A

    IMD Digital Competitiveness Ranking (Rang unter 63 untersuchten Ländern)

    8

    11

    12

    Quelle: United Nations, OECD, IMD

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Marktstruktur: Es herrscht Diversität unter den Playern

    In Kanada gibt es zahlreiche Anbieter für Smart Farming-Produkte und -Dienstleistungen. Neben Start-ups steigen auch große Telekommunikationsunternehmen in den Markt ein.

    Produkte und Dienstleistungen für Smart Farming sind in Kanada breit erhältlich durch lokale und internationale Unternehmen. Landmaschinenausrüster wie Raven Industries (autonome Farmausrüstung), John Deere oder Buhler Industries verkaufen über Händler wie unter anderem Rocky Mountain Equipment, Cervus AG Equipment oder Farmworld ihre Produkte.

    Vielseitiges Angebot für moderne Agrartechnik 

    Dazu gibt es zahlreiche kanadische Anbieter von Farm Management Software, wie beispielsweise AgExpert, Farm at Hand oder Croptracker. Einen ersten Überblick über Anbieter von Farm Management Software bietet die Plattform Sourceforge.

    Software Lösungen sind stark im Kommen

    Farmers Edge aus Winnipeg ist ein bekannter Anbieter für Smart Farming Lösungen; das Portfolio reicht von Datenerfassung, Sattelitenüberwachung der Anbauflächen über Bodenproben und -analysen bis hin zu einer Softwarelösung "FarmCommand", einer umfassenden Digitalplattform für die Bewirtschaftung einer vollvernetzten Landwirtschaft.

    Telekommunikationsunternehmen TELUS spielt zentrale Rolle

    Im Bereich Software für Smart Farming ist seit kurzem auch das kanadische Unternehmen TELUS aus Vancouver aktiv. Der zweitgrößte Kommunikationsanbieter Kanadas lancierte vor ein paar Monaten sein neues Geschäftsfeld "TELUS Agriculture", in dem sich der Konzern der Digitalisierung des Agrarsektors widmet.

    In den Jahren zuvor kaufte TELUS dafür bereits mehrere Unternehmen aus dem Sektor auf: Decisive Farming (Alberta), Farm at Hand (British Columbia) und Muddy Boots (Vereinigtes Königreich) bieten vor allem Farmdaten Management Software an, um Arbeitsabläufe in der Landwirtschaft zu optimieren. Aber auch Lieferketten Management Anbieter wie AFS Technologies (USA) finden sich unter den aufgekauften Firmen. Mit den Unternehmensübernahmen der letzten Jahre umfasst TELUS Agriculture heute ein Team von 1.200 Mitarbeitern in verschiedenen Ländern.

    Dennoch, sagt der Vorsitzende von TELUS Agriculture, François Gratton, liege ein Fokus auf der Vernetzung der Farmbetriebe Kanadas. Dafür braucht das Land schnelles Internet auch in dünn besiedelten Regionen des Landes. Als einer der großen Telekommunikationsanbieter mit einer eigenen Gesundheits- und Landwirtschaftssparte wirbt TELUS deshalb vehement für staatliche Unterstützung des Breitbandausbaus in ländlichen Gegenden Kanadas.

    Kanadas "Agtech"-Start-ups sind in vielen Sparten aktiv

    Agrartechnik Start-ups sind Teil des kanadischen Smart Farming Ökosystem. Sie erhalten nach Angaben der Nachrichtenplattform "Agfunder", die sich den Entwicklungen in der Start-up und Venture Capital Industrie des Lebensmittel- und Agrarsektors widmet, allerdings zu wenig Wagniskapital im Vergleich zu Jungunternehmen etwa aus den USA oder Israel. Diese ziehen in Relation zur Bevölkerung deutlich mehr Investoren an. Vor allem mit US-amerikanischen Firmen stehen kanadische Start-ups in starkem Wettbewerb, so Agfunder. 

    Daten über die genaue Anzahl an kanadischen Start-ups sind uneinheitlich, bewegen sich aber zwischen 150 und 350 Unternehmen. Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen von Gentechnik und Zucht, Pflanzenschutz und Dünger, Fernerkundung und Aquakultur, über Bewässerungsmanagement, Maschinen und Automation, IoT bis hin zu Lebensmitteltechnik, Farm zu Verbraucher Vertrieb, Schädlingsmanagement, Abfalltechnik und Farm Management Plattformen sind in Kanada aktiv. Eine Auswahl kanadischer Start-ups aus dem jeweiligen Feld (Daten von 2019) stellt Agfunder in diesem Schaubild zusammen.

    Breites Informationsangebot

    Wichtige Industrieverbände und Netzwerke mit Informationen zum Agrarsektor und der Digitalisierung der kanadischen Landwirtschaft sind die "Canadian Federation of Agriculture" (CFA) und das "Canadian Agri-Food Automation and Intelligence Network" (CAAIN).

    Die Fachmagazine "AgCanada" und "Grain News" berichten in ihren "machinery" Sektionen regelmäßig über neue Entwicklungen, Standards, Maschinen und Ausrüstungen rund um die Agrartechnik in Kanada. Zu den wichtigen Technologiemessen in der Landwirtschaft gehört unter anderem die "Precision Agriculture Conference & Ag Technology Showcase" in Alberta. Sie findet vom 16. bis 17. November 2021 in Red Deer, Alberta statt. Hierzu gibt es eine Ausstellerliste für die virtuelle Messe 2020. Einen Überblick über große kanadische Landwirtschaftsmessen und deren Fokus bietet die Seite Farms.com.

    Keine Marktzugangsbeschränkungen für europäische Anbieter

    Grundsätzliche Marktzugangsbeschränkungen gibt es für deutsche Hersteller in Kanada nicht. Im Gegenteil erleichtert das kanadisch-europäische Freihandelsabkommen CETA den Marktzugang für europäische Produkte und Dienstleistungen in vieler Hinsicht.

    Trotz vorhandener (auch lokal entwickelter) Technologie dürfen Drohnen in Kanada bisher keine Pestizide versprühen. Die fliegenden Helfer kommen in der hiesigen Landwirtschaft vor allem in der Kartierung, der Bodenbewertung, Ernteplanung und der Dokumentation von Schädlingsbefall der Nutzpflanzen zum Einsatz. Mit fortschreitender Entwicklung der unbemannten Pestizidverteiler, vor allem im Hinblick auf Sprühverwehungen, glauben Industrieexperten, dass sich die kanadische Regulierung für Pestizidversprühung mittels Drohnen zukünftig ändern wird.

    Von Daniel Lenkeit | Toronto

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Kanada

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Agriculture and Agri-Food Canada  (AAFC) 

    Landwirtschaftsministerium

    Agri-Food Innovation Council  (AIC) 

    Forschungsverein

    Canadian Agri-Food Automation and Intelligence Network  (CAAIN) 

    Industrieverband

    Canadian Federation of Agriculture (CFA) 

    Industrieverband

    Canada's Outdoor Farm Show 

    Online, laufend im Jahr 2021, kostenlose Registrierung

    Canada's Farm Show

    Online, 16.06.-17.06.2021, kostenlose Registrierung 

    Precision Agriculture Conference & AG Technology Showcase 

    Red Dear, Alberta, 16.11.-17.11.2021

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