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Branche kompakt | Serbien | Landwirtschaft

Smart Farming und Automatisierung werden neue Impulse setzen

Serbiens eher traditionelle Landwirtschaft ist auf Wachstumskurs. Moderne Technologien werden für weitere Dynamik sorgen. Lieferchancen bieten sich auch für deutsche Unternehmen.

Von Martin Gaber | Belgrad

  • Markttrends

    Smart Farming und Bio-Produktion machen Serbiens Landwirtschaft fit für die Zukunft.

    Serbiens Exporte sind seit einigen Jahren auf Wachstumskurs. Die Ausfuhren aus Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung übertrafen 2020 nach Zahlen der serbischen Statistikbehörde die Marke von 3 Milliarden Euro. Auch die Erntemenge erreichte mit 21 Millionen Tonnen einen neuen Höchststand.

    Allerdings ist die serbische Landwirtschaft stark von äußeren Faktoren abhängig. Der Klimawandel könnte dem Land in den nächsten Jahren Schwierigkeiten bereiten. So werden steigende Temperaturen und ausbleibende Niederschläge dem in Serbien vorherrschenden Regenfeldbau zusetzen. Demzufolge könnten beispielsweise die Einbußen bei der Maisernte bis zu 60 Prozent betragen, so die Weltbank.

    Im Gegensatz zum Ackerbau verzeichnen die Viehbestände seit ein paar Jahren einen leicht rückläufigen Trend.

    Smart Farming wird neue Akzente setzen

    Smarte Ansätze sollen für neue Impulse in Serbiens Landwirtschaft sorgen. So wurde bereits 2017 die AgroSense-Plattform entwickelt, mit der Landwirte Informationen zum Zustand ihrer Felder erhalten und Vorschläge für Maßnahmen aufgezeigt bekommen. Zudem besitzt Serbien mit dem BioSense-Institut in Novi Sad ein Kompetenzzentrum für die Verknüpfung von Landwirtschaft und IT. Auch der Einsatz von Drohnen in der Präzisionslandwirtschaft (precision farming) für den gezielten Einsatz von Pestiziden wird getestet.

    Bioprodukte gewinnen an Bedeutung

    In Serbien gewinnen Bio-Landwirtschaft und gentechnikfreier Anbau an Bedeutung. Die Nachfrage aus dem Ausland nimmt zu. Seit 2009 verbietet ein Gesetz den Import, die Produktion und den kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Getreide. Mit der Organisation Serbia Organica gibt es einen Verband, der die Bio-Produktion fördert. Auch Supermärkte setzen auf eigene Bio-Sortimente, die ökologische Produkte aus der Region anbieten. Die kroatische Kette Idea betreibt unter dem Namen Idea Organic mittlerweile sogar eigene Bio-Filialen.

    Von Martin Gaber | Belgrad

  • Marktchancen

    Deutschland ist wichtigster Lieferant von Landmaschinen und Traktoren. Bald könnten auch smarte Technologien gefragt sein.

    Im Strategiepapier 2014-2024 setzt das Ministerium für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft (Ministarstvo poljoprivrede, šumarstva i vodoprivrede) die strategischen Ziele für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung fest. Im Fokus stehen die technologische Weiterentwicklung des Sektors, eine höhere Effizienz im Landmanagement, stabile Einkommen oder finanzielle Subventionen.

    Regierung stellt in 2021 über 250 Millionen Euro zur Verfügung

    Damit diese Ziele erreicht werden, setzt die Regierung auf ein Zusammenspiel nationaler und internationaler Fördermittel. Die nationalen Mittel setzen einen Schwerpunkt auf Automatisierung in der Nahrungsmittelverarbeitung, auf Vernetzung und Wissenstransfer und auf innovative Projekte. Die Fördermittel sind in Direktzahlungen, Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung, Kredite sowie Sondermaßnahmen unterteilt. Zuständig für nationale Fördermittel ist das Büro zur Verwaltung landwirtschaftlicher Zahlungen UAP (Uprava za agrarna plaćanja).

    Nationale Fördermittel (ohne EU-Mittel) 2021

    Art der Förderung und Maßnahmen

    Summe in Millionen Euro

    1) Direktzahlungen

    192,2

    -Milchprämie, Pflanzenzucht, Viehzucht, Mastviehhaltung, Bienenstöcke, Fischzucht, Lagerkosten

    2) Förderung für ländliche Entwicklung

    15,8

    -Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen in Sachanlagen (Anlagen und Bestände), in Umweltschutz, in die Diversifizierung der Einkommen, in Know-How-Aufbau und Wissenstransfer

    3) Kredite

    3,4

    4) Sondermaßnahmen

    1,7

    -Zuchtprogramme, Marketing

    Gesamt

    213,1

    Quelle: Uprava za agrarna plaćanja (Büro zur Verwaltung landwirtschaftlicher Zahlungen)

    Im Zuge der Heranführungshilfe der Europäischen Union (EU) stehen IPA-Fonds (Instrument for Pre-Accession Assistance) zur Verfügung. Das derzeit noch laufende IPARD 2-Programm (Instrument for Pre-Accession Assistance for Rural Development) sieht unter anderem Mittel für die Beschaffung von Anlagen vor. Derzeit und bis einschließlich 2023 werden noch Mittel aus der Förderperiode 2014-2020 ausgezahlt. Die IPARD-Förderungen setzen sich aus nationalen Mitteln sowie Fördergeldern der EU zusammen.

    IPARD 2-Fördermittel für 2021, 2022 und 2023 (in Millionen Euro) *)

    Art der Förderung und Maßnahmen

    2021

    2022

    2023

    Investitionen in Sachanlagen (Anlagen und Bestände)

    19,7

    19,1

    24,7

    Investitionen in Anlagen in Bezug auf die Verarbeitung und den Vertrieb von Produkten aus Landwirtschaft und Fischerei

    24,0

    16,0

    20,5

    Diversifizierung und Weiterentwicklung der Betriebe

    10,0

    18,6

    8,5

    Gesamt

    53,7

    53,7

    53,7

    *) IPARD 2-Förderung setzt sich aus nationalen und EU-Mitteln zusammenQuelle: Uprava za agrarna plaćanja (Büro zur Verwaltung landwirtschaftlicher Zahlungen)

    Internationale Geber stellen Fördermittel bereit

    Auch bilaterale und internationale Geber stärken die Landwirtschaft. Neben zahlreichen langfristigen Krediten durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ist auch die Weltbank in Serbien aktiv. Das Serbia Competitive Agriculture Project (SCAP) baut unter anderem Kapazitäten sowohl in der Landwirtschaft als auch den zuständigen Behörden auf und erleichtert den Zugang zu Finanzmitteln. Insgesamt hat die Weltbank dafür 50 Millionen US-Dollar bis 2024 im Fördertopf.

    Die Europäische Investitionsbank (EIB) prüft derzeit ebenfalls die Bereitstellung von Mitteln. Über eine lokale Bank sollen dann Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vergeben werden. Insgesamt sind 110 Millionen Euro vorgesehen.

    Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) arbeitet zudem über eine Standing Working Group mit Serbien zusammen. Ein Fokus liegt auf der Stärkung der regionalen Kooperation.

    Drei Großbetriebe dominieren die Landwirtschaft

    Vor allem drei große Unternehmen sind in Serbiens Landwirtschaft dominierend: MK Group, Matijević Group und Delta Holding.

    Die Landwirtschaftssparte MK Agri ist in die vier Bereiche Farming, Trading, Meat und Sugar unterteilt und ist nach eigenen Angaben in jedem dieser Bereiche Marktführer. Insgesamt erreicht MK ein Exportvolumen von rund 300 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben hat die Gruppe alleine in den letzten fünf Jahren über 80 Millionen Euro investiert.

    Ein zweiter großer Akteur ist die Delta Holding. Auch Delta hat neben der Landwirtschaftssparte eine angeschlossene Lebensmittelverarbeitung und vertreibt eigene Produkte unter verschiedenen Markennamen.

    Das dritte große Unternehmen ist die Matijević Group. Matijević ist vor allem im Anbau von Futtermitteln und der Fleischverarbeitung tätig.

    Zusammen setzen die drei Unternehmen deutlich über 1 Milliarde Euro pro Jahr um.

    Neue Großinvestition aus den Vereinigten Arabischen Emiraten angekündigt

    Al Dahra aus den Vereinigten Arabischen Emiraten plant nach Medienberichten knapp 200 Millionen Euro in den Standort Serbien zu investieren. Geplant ist eine Anlage für Milchwirtschaft, die auch über eine eigene Biogasanlage und Tierfutterfabrik verfügt. Dabei übernimmt Al Dahra das ehemalige landwirtschaftliche Kombinat Belgrad PKB (Poljoprivredni Kombinat Beograd).

    Auch deutsche Unternehmen sind auf dem Markt. Carl Kühne und Mamminger aus dem Bereich der Gemüseverarbeitung sowie Meggle im Bereich der Milchwirtschaft und Käseherstellung.

    Große Investitionen in der verarbeitenden Industrie, vor allem Automobilzulieferer, sorgen mittlerweile für einen Arbeitskräftemangel in Serbien. Vor allem in der Vojvodina fällt es neuen Investoren immer schwerer, ihre Vorhaben auch mit entsprechend Personal auszustatten. Ein Problem, das mittlerweile auch auf die Landwirtschaft übergreift. Statt als Saisonkräfte zu arbeiten, entscheiden sich immer mehr Beschäftigte für einen Ganzjahresjob in der Industrie. Für den Sektor bedeutet das, künftig neue Modelle zu finden oder die Automatisierung voranzutreiben.

    Landmaschinen made in Germany sind gefragt

    Deutschland ist einer der wichtigsten Lieferanten für Serbiens Landwirtschaft. Gerade bei Landmaschinen und Traktoren ist Deutschland Nummer 1-Lieferland. Von den Gesamtimporten in diesem Segment kommen mit 46,3 Millionen US-Dollar rund 27 Prozent aus Deutschland. Auch in anderen Bereichen bestehen Lieferchancen für deutsche Unternehmen. So ist die Bundesrepublik auch wichtigster Lieferant für Pflanzenschutzmittel nach Serbien.

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    Boden für Smart Farming ist bereitet

    In Serbien gibt es bereits erste Ansätze, die Landwirtschaft smart zu gestalten. Das liegt auch an der Regierung, die das Thema Digitalisierung allgemein zu einem strategischen Ziel erklärt hat. Dabei entstehen auch Synergien mit der Landwirtschaft. So gibt es mit dem BioSense Institut in Novi Sad mittlerweile ein Kompetenzzentrum in diesem Bereich. Dort wird unter anderem ein Horizon 2020-Förderprojekt der EU umgesetzt, bei dem es um die Verknüpfung von Landwirtschaft und IT geht.

    Zudem bietet das Institut für angewandte Wissenschaften in der Landwirtschaft eine Beratungsplattform für Landwirte. Dort werden auch webbasierte Anwendungen oder der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft getestet.

    Von Martin Gaber | Belgrad

  • Struktur der Landwirtschaft

    Die Landwirtschaft in Serbien spielt eine tragende Rolle für die Exporte des Landes. Dennoch prägen kleine Familienbetriebe das Bild.

    Serbien gilt als Kornkammer des westlichen Balkan. Das Land produziert mehr als die Hälfte aller landwirtschaftlichen Produkte der Region. Entsprechend groß ist die Bedeutung des Sektors für das Land: Die Exporte machen rund 15 Prozent der Gesamtexporte aus und erreichten 2020 rund 3 Milliarden Euro. Auch deshalb kam Serbiens Wirtschaft gut durch das Coronajahr 2020. Die Landwirtschaft konnte dank eines guten Erntejahres trotz Pandemie ein deutliches Exportplus verbuchen.

    Bei der Beschäftigung liegt der Anteil an der Gesamtbeschäftigung sogar bei 17,4 Prozent, so Daten der Weltbank. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreicht inklusive weiterverarbeitender Industrien sogar bis zu 40 Prozent.

    Eckdaten zur Landwirtschaft in Serbien

    Kennziffer

    2018

    Einwohner (Mio.)

    6,9

    Genutzte Ackerfläche (Mio. Hektar)

    3,5

    Anteil der Landwirtschaft an der Entstehung des BIP (in %)

    6,3

    Exporte Agrargüter in Mrd. US-Dollar (SITC 0)

    3,0 *)

    *) Daten für 2020Quelle: Serbisches Statistikbüro (Republički zavod za statistiku), UN Comtrade

    Vojvodina ist Treiber des Wachstums

    Die kommerzielle Produktion mit großen Mengen konzentriert sich dabei vor allem auf die Region Vojvodina, so ein Bericht der Weltbank. In der Vojvodina wird fast die Hälfte des landwirtschaftlichen BIP Serbiens generiert. In der Region im Norden des Landes stehen über 1,8 Millionen Hektar fruchtbares Ackerland zur Verfügung. Im gesamten Land sind es rund 5 Millionen Hektar, rund 60 Prozent davon werden genutzt.

    Serbiens Statistikbehörde hat zuletzt 2018 mit Unterstützung der Europäischen Union (EU) einen umfassenden Überblick über die landwirtschaftlichen Strukturen geschaffen. Demnach gibt es rund 565.000 landwirtschaftliche Einheiten in Serbien, davon 1.645 Unternehmen. Der Rest sind kleine Familienbetriebe, die rund 84 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche bewirtschaften. Insgesamt arbeiten rund 1,34 Millionen Menschen haupt- und nebenberuflich von der Saisonkraft bis zum Vollzeitbeschäftigten in der Landwirtschaft, so die Statistikbehörde.

    Serbische Himbeeren gehören zur Weltspitze

    Von der genutzten landwirtschaftlichen Fläche entfallen rund drei Viertel auf den Ackerbau, der vor allem für den Anbau von Getreide genutzt wird. Rund 20 Prozent sind Wiesen und Weiden, 5 Prozent entfallen auf den Anbau von Obst. Hier gehört Serbien in Teilbereichen aber zur globalen Spitze. So belegt der Balkanstaat nach Angaben der Welternährungsorganisation UN FAO beim Anbau von Himbeeren sowie Pflaumen und Zwetschgen den 3. Platz weltweit.

    Zudem exportiert das Land erhebliche Mengen an gefrorenen Früchten und liefert derzeit rund 60 Prozent aller in der EU importierten gefrorenen Himbeeren, meldet das Bundesministerium für Lebensmittelsicherheit.

    Viehhaltung für den Eigenbedarf

    Rund 77 Prozent der landwirtschaftlichen Einheiten betreiben auch Viehhaltung, allerdings in der Regel nicht für kommerzielle Zwecke. So werden überwiegend nur 1-2 Tiere pro Einheit gehalten, die häufig für den Eigenbedarf gedacht sind. Die meisten Viehhöfe gibt es in der Region um Sremska Mitrovica.

    Allerdings gibt es auch Großbetriebe, die auf kommerzielle Viehhaltung und Fleischverarbeitung spezialisiert sind. Eine geplante Investition des deutschen Fleischverarbeiters Tönnies aus dem Jahr 2015 wurde bislang hingegen nicht umgesetzt.

    Wichtige Agrarbetriebe in Serbien (Auswahl; Umsatz in Millionen Euro)

    Name

    Geschäftsfeld

    Umsatz 2020 

    MK Agri

    verschiedene, von Getreideanbau bis zur Fleischverarbeitung

    500

    Matijević Group

    verschiedene, von Tierfutterproduktion bis Fleischverarbeitung

    500

    Delta Agrar

    Anbau, Lagerung und Großhandel mit Getreide, Saatgut und Viehfutter 

    250

    Victoria-Group (Unternehmen der MK Group)

    Anbau von Sonnenblumen und Raps

    100-200

    Sojaprotein-Group (Unternehmen der MK Group)

    Anbau von Soja

    200

    Al Dahra

    verschiedene, von Milchverarbeitung bis Obstanbau

    k.A.

    Almex Group

    Getreideanbau, Viehzucht

    50

    IM Topola

    Futterherstellung, Fleischverarbeitung

    20

    Zemljoradnička zadruga Trlić

    Futterherstellung, Fleischverarbeitung

    10

    Voćarska zadruga Borovnica

    Anbau von Blaubeeren

    5-10

    Meggle

    Milch, Milchverarbeitung, Käseherstellung

    50

    Carl Kühne Srbija

    Gemüseverarbeitung

    5

    Mamminger Konserven Srbija

    Gemüseverarbeitung

    5

    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

    Fuhrparks sind 20 Jahre oder älter

    Der Fuhrpark der serbischen Landwirte ist bereits deutlich in die Jahre gekommen. Über 80 Prozent der Traktoren und Mähdrescher sind 20 Jahre oder älter. Nur rund 2 Prozent sind 1 bis 5 Jahre alt. Insgesamt erfassen die Statistiken über 620.000 Traktoren in Serbien. Es überwiegen zweiachsige Traktoren mit einer Leistungsfähigkeit zwischen 19 und 37 kW. Im Schnitt werden mit einem Traktor rund 7,7 Hektar Land bewirtschaftet.

    Von Martin Gaber | Belgrad

  • Lokale Zulieferer und Wettbewerb

    Serbien verfügt über lokale Hersteller von Landmaschinen und Pflanzenschutzmitteln. Deutschland ist in Teilbereichen aber wichtiges Lieferland.

    In Serbien gibt es eine überschaubare Zahl an Herstellern von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen, die sich zum Beispiel im Branchenverband IPM (Poslovno udruženje proizvođača traktora, poljoprivrednih mašina i opreme) zusammengeschlossen haben.

    Ansonsten bezieht Serbien landwirtschaftliche Maschinen aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland und Italien. Zusammen stehen die beiden Länder für fast die Hälfte aller Importe in diesem Bereich. Traktoren beziehen Serbiens Landwirte neben Deutschland und Italien vor allem aus Österreich und der Türkei.

    Deutschland ist wichtiger Lieferant von Pflanzenschutzmitteln

    Im Bereich der Pflanzenschutzmittel ist das serbische Unternehmen Galenika-Fitofarmacija Marktführer. Nach eigenen Angaben verfügt das börsennotierte Unternehmen über den größten Marktanteil. Zuletzt wies Galenika einen Netto-Gewinn von 7,5 Millionen Euro aus.

    BASF und Bayer sind mit Vertriebsgesellschaften vor Ort, ebenso wie weitere internationale Wettbewerber. Bei den Importen liegt Deutschland auf Platz 1 gefolgt von Frankreich und China. Bei Düngemitteln hingegen kommen weit über 50 Prozent aus Russland.

    Möglichkeiten für das Sourcing von Rohwaren

    Außerdem ist Serbien ein interessanter Markt für das Sourcing von Rohwaren. Über den Vertragsanbau, das sogenannte Contract Farming, besteht die Möglichkeit Rohwaren wie Obst und Gemüse von lokalen Anbauern zu beziehen. Die weiteren Verarbeitungsschritte finden dann entweder vor Ort oder im Ausland statt.

    Von Martin Gaber | Belgrad

  • Rahmenbedingungen

    Serbien verfügt über Handelsabkommen mit der Europäischen Union, den Nachbarstaaten und der Eurasischen Wirtschaftsunion. Zudem erleichtern Handelspräferenzen den Warenaustausch.

    Im Zuge der Annäherung an die Europäische Union (EU) gibt es ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) zwischen Serbien und der EU. So können fast alle EU-Waren mit Präferenznachweis zollfrei importiert werden. Umgekehrt können Ursprungswaren aus Serbien größtenteils zollfrei in die EU eingeführt werden. Neben den Bestimmungen des SAA gewährt die Union Zollfreiheit im Rahmen von autonomen Handelspräferenzen. Im Dezember 2020 verlängerte sie die Präferenzen für Obst und Gemüse vom Balkan.

    Freihandelsabkommen mit Nachbarstaaten und Russland

    Zudem verfügt Serbien über ein Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion, zu der auch Russland gehört. Demnach ist der Export von Käse oder Wein aus Serbien möglich.

    Mit dem Central European Free Trade Agreement (CEFTA) gibt es ebenfalls ein Freihandelsabkommen zwischen den sechs Westbalkanstaaten.

    Produktionsstätten deutscher Agrarbetriebe und Zulieferer im Land sind die Ausnahme, wobei der Erwerb von Land sowohl für juristische als auch natürliche Personen aus dem Ausland möglich ist. In der Regel erfolgt der Vertrieb über Händler oder eigene Vertriebsbüros. Bei öffentlichen Ausschreibungen bemängeln Unternehmen hingegen häufig fehlende Transparenz.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Martin Gaber | Belgrad

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    AHK Serbien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministarstvo poljoprivrede, šumarstva i vodoprivrede

    Ministerium für Land-, Forstwirtschaft und Fischerei

    Uprava za agrarna plaćanja

    Büro zur Verwaltung landwirtschaftlicher Zahlungen

    Poljoprivredna Savetodavna i Stručna Služba Srbije

    Agentur für landwirtschaftliche Beratung

    Sistem tržišnih informacija poljoprivrede Srbije

    Marktinformationssystem für die Landwirtschaft

    Institut za primenu nauke u poljoprivredi

    Institut für angewandte Wissenschaften in der Landwirtschaft

    Privredna komora Srbije

    Abteilung für Landwirtschaft bei der serbischen Wirtschaftskammer

    Privredna komora Vojvodine

    Abteilung für Landwirtschaft bei der Wirtschaftskammer der Region Vojvodina

    Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

    Kooperation des BMEL mit den Westbalkanstaaten

    Poslovno udruženje IPM 

    Branchenverband für Hersteller von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen

    Serbia Organica

    Verband für die Förderung der Bio-Produktion

    BioSense

    Kompetenzzentrum für die Verknüpfung von Landwirtschaft und IT

    Poljoprivredni sajam Novi Sad

    Landwirtschaftsmesse Novi Sad

    AGRO Belgrade

    Landwirtschaftsmesse Belgrad

    Agromedia

    Nachrichtenportal für die Landwirtschaft

    Agronews

    Nachrichtenportal für die Landwirtschaft

    Von Martin Gaber | Belgrad

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