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Branchenanalyse | USA | Bauwirtschaft

Der Bausektor legt 2024 einen Zahn zu

Es kommt selten vor, dass sich sämtliche Sparten des Baus im Aufwind befinden. Doch im Jahr 2024 dürfte es so weit sein.

Von Roland Rohde | Washington, D.C.

Ausblick der Bauwirtschaft in den USA

Bewertung:

 

 

  • Wohnungsbau ist wieder auf Wachstumskurs.
  • Gewerblicher Hochbau bleibt dynamisch.
  • Infrastruktur wird kräftig ausgebaut und modernisiert.
  • Neuer Rekord bei Importen von Baumaschinen und Gebäudetechnik.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2024

  • Gesamtwirtschaftliches Umfeld

    Die US-Wirtschaft dürfte 2024 ähnlich kräftig wachsen wie im Vorjahr. Infolgedessen gehen Inflation und Zinsen nur noch langsam zurück.

    Volkswirte in den USA sind aktuell damit beschäftigt, herauszufinden, warum ihre Prognosen nicht eingetreten sind. Bereits seit dem Spätsommer 2023 – als die Konjunktur auf Hochtouren lief – warnten sie fast einstimmig vor einem Abschwung, der spätestens um Weihnachten eintreten würde. Bisher geschehen ist: absolut nichts. 

    Obwohl rund drei Viertel aller US-Haushalte in Umfragen die wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten als schlecht einstufen und das hohe Preisniveau beklagen, bewerten nahezu ebenso viele die eigene ökonomische Lage als gut. Sie halten sich daher mit Anschaffungen nicht zurück. Und da der Konsum in den USA rund 70 Prozent zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beiträgt, bleibt die Konjunkturlokomotive in Fahrt.

    Von der Investitionsseite dürfte 2024 sogar verstärkt Rückenwind kommen. Nachdem der private Wohnungsbau im Sommer 2023 einen Tiefpunkt erreicht hatte, erholte er sich anschließend und schwenkte zum Jahresende wieder auf Wachstumskurs ein. Dank umfangreicher Konjunkturprogramme investieren auch die Unternehmen und der Staat kräftig in neue Fabriken beziehungsweise die Infrastruktur.

    Wirtschaft könnte 2024 ähnlich stark wachsen wie im Vorjahr

    Das BIP stieg 2023 real um 2,5 Prozent, für eine hoch entwickelte Volkswirtschaft im schwierigen globalen Umfeld ein sehr guter Wert. Für 2024 gehen die Frühjahrsprognosen von einem Wachstum zwischen 2,1 und 2,7 Prozent aus. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr dürfte sich im rein akademischen Bereich bewegen. Die Konsumenten und Produzenten werden davon praktisch nichts mitbekommen.

    Schließlich ist 2024 ein Wahljahr, in dem sich der Staat gern großzügig zeigt. Ende März stimmten die US-Abgeordneten für eine Anhebung der Schuldengrenze und machten damit den Weg frei für kräftige Ausgabensteigerungen. Einziger Wermutstropfen bleibt die Inflation. Sie wird angesichts der lebhaften Konjunktur nicht mehr nennenswert sinken. Deshalb wird sich die US-Notenbank mit Zinssenkungsschritten eher zurückhalten.

    Wirtschaftspolitik Trumps dürfte sich nicht groß von der Bidens unterscheiden

    Joe Biden hat bisher die positive Wirtschaftsentwicklung nicht zu seinen Gunsten ausschlachten können. Er kämpft mit historisch niedrigen Zustimmungswerten. Kein amtierender Präsident seit 1945 schnitt noch schlechter ab. Donald Trump führt derweil im Frühjahr 2024 in den meisten Wahlumfragen. Sämtliche Prozesse und Anklagen haben ihm nicht geschadet. Ein Amtswechsel im Weißen Haus Anfang 2025 wird so immer wahrscheinlicher.

    Die in den USA angesiedelten deutschen Firmen geben sich erstaunlich gelassen, wie eine Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK) ergab. Die meisten erwarten keine großen Sprünge in der Wirtschaftspolitik. Schließlich ist Biden den von Trump eingeschlagenen Weg in Richtung Protektionismus weitergegangen. Strafzölle wurden durch lokale Wertschöpfungsquoten (Local Content) ersetzt. 

    Trotzdem machen die deutschen Unternehmen in den USA gute Geschäfte. Gut 90 Prozent gehen laut der AHK-Umfrage für 2024 von Umsatzsteigerungen aus. Die großen Konjunkturprogramme treiben die Investitionsgüternachfrage. In vielen Sparten – etwa im Maschinenbau – gibt es nicht genügend einheimische Anbieter. Daher müssen die Vereinigten Staaten gezwungenermaßen auf Importe setzen. Local Content hat sich nicht als scharfes Schwert, sondern vielfach als stumpfe Waffe erwiesen.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Hochbau: Marktlage und Marktentwicklung

    Der florierende gewerbliche Hochbau befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Im Wohnungsbau kündigt sich eine Wende an. 

    Der private Wohnungsbau ist traditionell für rund drei Viertel der erbrachten Bauleistungen des Hochbaus verantwortlich. Er litt im Jahr 2023 unter den stark gestiegenen Kreditzinsen. Bei langfristigen Hypotheken (30 Jahre) erreichte der Satz Ende Oktober/Anfang November 2023 laut dem staatlich geförderten Baufinanzierer Freddie Mac einen Wert von fast 8 Prozent. Nachdem die Notenbank für 2024 drei Zinssenkungsschritte in Aussicht gestellt hatte, fiel er zunächst rasch. 

    Erbrachte Bauleistungen im Hochbau In Milliarden US-Dollar, nominale Veränderung zum Vorjahr in Prozent
     2023Veränderung
    Wohnungsbau

    875,3

    -5,6

    Gewerblicher Hochbau, davon

    664,1

    23,6

      Industrie

    195,6

    70,5

      Groß- und Einzelhandel

    131,6

    8,5

      Erziehung und Religion

    119,2

    13,5

      Büros

    98,8

    7,8

      Gesundheit

    62,9

    14,9

      Hotels, Unterhaltung

    56,0

    12,6

    Insgesamt

    1.539,4

    5,1

    Quelle: Nationales Statistikamt März 2024

    Doch dann vollzog die Zentralbank Anfang 2024 eine Kehrtwende. Da sich die Konjunktur viel lebhafter als erwartet entwickelte und die Inflationsraten seit dem Spätherbst 2023 nicht mehr fielen, hielt sie sich mit Zinssenkungsschritten zurück. Manche Analysten erwarten inzwischen, dass es erst 2025 so weit sein wird. Auch die Hypothekenzinsen verharrten im März bei knapp 7 Prozent. 

    Steigende Hauspreise könnten den Wohnungsmarkt beleben

    Doch das dürfte die Investitionsentscheidung der amerikanischen Häuslebauer nicht nachhaltig beeinflussen. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle. Der Arbeitsmarkt befindet sich in einer robusten Verfassung und die Immobilienpreise sollen gemäß Prognosen des ebenfalls öffentlich subventionierten Baufinanzierers Fannie Mae in den Jahren 2024 bis 2026 zwischen dreieinhalb und vier Prozent per annum steigen. Mit anderen Worten: Wer auf niedrigere Bauzinsen hofft, muss am Ende einen höheren Preis zahlen und mehr Kreditbelastung auf sich nehmen. 

    FMI Consultants erwartet für 2024 einen Rückgang der Bauleistungen bei Einfamilienhäusern um 5 Prozent. Erst 2025 soll dann die Trendwende kommen. Bei Mehrfamilienhäusern gehen die Analysten für 2024 sogar von einem 15-Prozent-Minus aus. In dieser Sparte soll es erst 2026 aufwärtsgehen. Das Dodge Construction Network schaut etwas weiter in die Zukunft, indem es den Wert der neu begonnenen Projekte beziffert. Es kommt für 2024 bei Einfamilienhäusern auf ein Plus von 9 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern liegt der prognostizierte Zuwachs bei 14 Prozent. 

    Prognosen für den Hochbau für 2024In Milliarden US-Dollar, nominale Veränderung zum Vorjahr in Prozent
     Dodge 1) 

    FMI 2)

     
     BaustartsVeränderungBauleistungenVeränderung
    Einfamilienhäuser

    244

    9

    371

    -5

    Mehrfamilienhäuser

    161

    14

    122

    -15

    Einzelhandel/Lagerhaltung

    153

    -2

    127

    9

    Industrie

    k. A.

    16

    204

    18

    Bildung/Gesundheit

    194

    3

    200

    9

    1 Wert der 2024 begonnenen Projekte; 2 erbrachte Bauleistungen für 2024.Quelle: Dodge Construction Outlook November 2023; FMI North American Engineering and Construction Industry Januar 2024

    Es ist in den USA nicht ungewöhnlich, dass Marktanalysen verschiedener renommierter Anbieter stark voneinander abweichen. Es ist daher ratsam, sich nicht auf eine einzelne Quelle zu stützen. Ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erscheint 2024 – für den gesamten privaten Wohnungsbau – angesichts der Rahmenbedingungen plausibel. Für 2025 ist mit fallenden Zinsen dann ein beschleunigtes Wachstum zu erwarten. 

    Gewerblicher Hochbau boomt

    Der gewerbliche Hochbau befindet sich bereits seit 2023 im Aufwind, auch wenn sich die Entwicklung 2024 etwas verlangsamen dürfte. Geradezu explosionsartig hat sich in jüngster Vergangenheit der Bau von Fabriken entwickelt, angetrieben durch die massiven Konjunkturprogramme wie den Inflation Reduction Act (IRA) und den Chips and Science Act. In einigen Fällen werden ganze Branchen neu aus dem Boden gestampft, etwa die Solarmodulfertigung.

    Entsprechend haben sich die erbrachten Bauleistungen des verarbeitenden Gewerbes zwischen 2021 und 2023 mehr als verdoppelt. Ab dem Jahr 2024 dürften sie sich aber abschwächen. FMI und Dodge gehen aber immer noch von einer zweistelligen Zuwachsrate aus. Von 2025 an ist mit einer Seitwärtsbewegung beziehungsweise einem leichten Rückgang zu rechnen. Das liegt vor allem am statistischen Basiseffekt: Die extremen Wachstumsraten der Jahre 2021 bis 2023 lassen sich nicht über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. 

    Hotel- und Unterhaltungskonzerne investieren massiv

    Positive Impulse kommen zudem aus dem Gesundheits- und Bildungssektor, der seine Kapazitäten ausweitet. Außerdem investieren Hotelketten und Unterhaltungskonzerne wie Disney massiv in den Bau von Hotels und Vergnügungsparks. Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft, die 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird, sorgt für noch mehr Rückenwind. Insgesamt befanden sich in den Vereinigten Staaten zum Ende des 4. Quartals 2023 knapp 6.000 Hotelprojekte mit rund 700.000 Zimmern im Bau oder in Planung, ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies geht aus Zahlen von Lodging Econometrics hervor.

    Auch der stationäre Einzelhandel setzt auf Expansion: Walmart beispielsweise will nach eigenen Angaben bis 2027 rund 150 Großmärkte eröffnen. Im Gegenzug gehen die Investitionen in neue Lager von Seiten des Onlinehandels zurück. Vor allem Amazon der größte Investor werde sich zurückhalten, prognostiziert Engineering News Record. Die Baustarts in der Lagersparte könnten daher 2024 um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken. Insgesamt sei mit einer Seitwärtsbewegung bei den Bauinvestitionen des Einzelhandels zu rechnen.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

    Die besten Absatzchancen liegen bei Zulieferungen von Gebäudetechnik für den gewerblichen Hochbau sowie für öffentliche Projekte.

    Gemessen an den Bauleitungen machen Einfamilienhäuser die mit weitem Abstand größte Sparte des Hochbaus aus. Technisch gesehen handelt es sich um relativ einfache Konstruktionen. Die Baumaterialien bestehen überwiegend aus Holz. Stein dient lediglich als schmückende Fassade. Entsprechend gering ist die Isolierung. Selbst in sehr heißen oder kalten Regionen wird kaum von dieser Bauweise abgewichen. Die meisten Häuser verfügen über eine integrierte Klima- und Heizungsanlage. Dabei kommen vor allem Luft-Wärme-Pumpen zum Einsatz. 

    Auch wenn nachhaltiges Bauen in der Summe an Bedeutung gewinnt, lässt sich bei privaten Bauherren kein grundlegender Sinneswandel erkennen. Im Gegenteil: Die Häuser werden immer größer. Energieeffizienz spielt kaum eine Rolle, da Gas günstig und im Überfluss vorhanden ist. Die USA können es sich sogar leisten, in Zukunft ihre Gasexporte deutlich auszuweiten. Auf der gesetzgeberischen Seite gib es in dieser Hinsicht kaum Vorgaben für private Bauherren.

    Öffentliche Projekte setzen stärker auf Energieeffizienz

    Vieles, was deutsche Branchenunternehmen bieten könnten, wird demnach von Seiten der privaten Wohnungswirtschaft kaum nachgefragt. Die größten Absatzchancen liegen daher beim gewerblichen Hochbau und bei staatlichen Projekten. Bei öffentlichen Ausschreibungen werden Themen wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz verstärkt in die Vergabekriterien aufgenommen. Auf diesem Gebiet hinken US-Anbieter der deutschen Konkurrenz technologisch oft weit hinterher. Es existieren in den Vereinigten Staaten vielfach noch nicht einmal entsprechende Ausbildungs- und Studiengänge. 

    Allerdings gibt es bei öffentlichen Projekten einen Haken: Es gelten zumeist lokale Wertschöpfungsanteile (Local Content). Nur wenn es keine qualifizierten US-Anbieter gibt, dürfen die Projektbetreiber auf Importe setzen. Zudem genießt das Label "Made in America" ein hohes Ansehen. Viele deutsche Firmen reagieren darauf, indem sie relativ einfache Montage- und Anpassungsschritte in den USA vornehmen lassen, um ein entsprechendes Zertifikat zu erhalten. Die Produktion der Kernkomponenten sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bleiben aber in Deutschland. 

    Deutsche Schalt-, Aufzugs- und Klimatechnik gefragt

    Laut der U.S. International Trade Commission legten die US-Einfuhren von Gebäudetechnik "Made in Germany" 2023 in vielen Sparten kräftig zu. Ein Großteil der Lieferungen machte Schalt-, Aufzugs- und Klimatechnik aus. In allen drei Bereichen wurden zweistellige Zuwächse erzielt, sodass deutsche Anbieter ihren Lieferanteil ausweiten konnten. Hardware wie Türen und Fenster oder Schlösser und Beschläge machen nur einen geringfügigen Teil der deutschen Lieferungen aus. 

    US-Importe von Gebäudetechnik aus Deutschland2023, in Millionen US-Dollar, nominale Veränderung in Prozent
    SITC-PositionWarenbezeichnung

    2023

    2023/2022 Veränderung  

    635.31, 635.32, 691.13, 691.21, 664.92Türen und Fenster

    130,1

    13,0

    697.5, 812.2, 893.21Badezimmerausstattungen, Sanitärwaren

    24,3

    -10,0

    699.11, 699.13, 699.14, 699.16, 699.19 Schlösser, Beschläge, Scharniere (ohne Waren für Kfz oder Möbel)

    219,2

    8,1

    741, 812.1Klima-, Kühl- und Heiztechnik

    1.290,6

    15,3

    744.8Aufzüge, Rolltreppen

    785,9

    29,0

    772.5, 772.61Sicherungen, Schalter, Stecker, Schaltschränke u. dgl. (bis 1.000 V)

    1.930,4

    15,5

    778.84, 778.85Alarmanlagen, Feuermelder u. dgl., einschl. Teile

    195,2

    14,0

    813Beleuchtungseinrichtungen

    151,4

    -10,8

    873.1Gas-, Flüssigkeits- oder Elektrizitätszähler

    41,9

    69,0

    Quelle: U.S. International Trade Commission März 2024

    Bei Ingenieur- und Architekturdienstleistungen sind die Betätigungsmöglichkeiten für deutsche Firmen und Fachkräfte durch die staatlichen Vorschriften beschränkt. So können etwa Architekten nur in dem Bundesstaat zeichnungsberechtigt tätig sein, in dem sie zugelassen sind. Zudem gibt es bei der Anerkennung deutscher Architektur- und Ingenieurabschlüsse Schwierigkeiten. Teilweise sind vor Ort Kurse zu besuchen und Prüfungen abzulegen. Auch die Erteilung von Arbeitsvisa kann zur Stolperfalle werden. 

    Local-Content spielt bei privaten Vorhaben keine Rolle

    Bei privaten Projekten im Gewerbebau spielen Wertschöpfungsanteile im Prinzip keine Rolle. Dafür sind die Vorgaben in Sachen Nachhaltigkeit geringer. Dennoch gewinnen auch hier energieeffiziente Lösungen an Bedeutung. Zudem generieren Projekte im Bereich Büros, Hotels, Einkaufszentren, Krankenhäuser einen hohen Bedarf an moderner Aufzugs-, Sicherheits-, Licht- und Klimatechnik. Oft befinden sich deutsche Anbieter hier im harten Wettbewerb mit – wesentlich umsatzstärkeren und preisgünstigeren – chinesischen oder mexikanischen Firmen.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Tiefbau: Marktlage und Marktentwicklung

    Der Staat pumpt riesige Summen in den Ausbau der Infrastruktur. Die Entwicklung verläuft in den einzelnen Sparten aber sehr unterschiedlich. 

    Mithilfe des Ende 2021 verabschiedeten Infrastructure Investment and Jobs Act (IIJA) wird die nationale Infrastruktur massiv ausgebaut und modernisiert. Das Volumen des Gesetzes beläuft sich nach Angaben des Verkehrsministeriums auf 1.200 Milliarden US-Dollar (US$). Davon sind 550 Milliarden für neue Projekte und Programme vorgesehen. 

    Das Vorhaben fokussiert sich auf die "klassische" Infrastruktur. Seine Schwerpunkte liegen beim Ausbau und der Modernisierung des Straßennetzes, der ländlichen IKT-Infrastruktur und des Wassersektors. Umwelt und Klimaschutz spielen eine untergeordnete Rolle. Sie werden vom 2022 verabschiedeten Inflation Reduction Act (IRA) abgedeckt. Der IIJA funktioniert über direkte staatliche Zahlungen sowie Kredite und läuft bis Ende 2026. Im Gegensatz zum IRA ist er damit nach oben gedeckelt. Seine Mittel sind jeder Infrastruktursparte direkt zugeordnet. 

    Tiefbauprojekte aus dem Infrastrukturpaket IIJAIn Milliarden US-Dollar
    Bereiche (Auswahl)

    Mittelausstattung 

    Straßen und Autobrücken

    110

    Schiene

    66

    Energie und Stromnetze

    65

    IKT-Infrastruktur

    65

    Frischwasser

    55

    Dürre-, Hochwasser- und Feuerschutz

    50

    Flughäfen

    25

    Seehäfen

    16

    Ladeinfrastruktur E-Autos

    15

    Quelle: The White House Juli 2021

    Für den Bahnbereich fallen die Zuschüsse angesichts der enorm hohen Kosten für neue Projekte recht gering aus. Die USA sind und bleiben nun mal ein Autoland. Ein Großteil des Geldes fließt an den staatlichen Bahnbetreiber Amtrak. Er beabsichtigt den Neubau von 39 Strecken (mit Normalgeschwindigkeit). Damit sollen ein Dutzend Metropolen ans nationale Bahnnetz angeschlossen werden. Zugleich will der Staatskonzern seine überalterte Eisenbahnflotte sowie Bahnhöfe, Tunnel und Brücken modernisieren. Dafür nimmt Amtrak 50 Milliarden US$ in die Hand. Bis 2031 sollen rund 40 Prozent aller Personenwaggons und Loks ersetzt werden.

    Private Bahnbetreiber verfolgen Hochgeschwindigkeitsprojekte

    Zwar sind nur 12 Milliarden US$ für neue Vorhaben vorgesehen. Dennoch sorgt das Programm für ein stärkeres Engagement von privaten Bahnbetreibern. Sie werden um 2030 herum Amerika ins Hochgeschwindigkeitszeitalter katapultieren. Fünf entsprechende Vorhaben befinden sich in der Pipeline. Am meisten fortgeschritten ist das Brightline-West-Vorhaben. Eine 350 Kilometer lange Strecke soll Los Angeles mit Las Vegas verbinden. Eine Spitzengeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde wird anvisiert. Das Vorhaben dürfte rund 12 Milliarden US$ kosten, was angesichts der Länge und des Tempos als sehr niedrig angesetzt erscheint. Ein Großteil der Mittel wird privat aufgebracht, doch bis zu einem Drittel soll aus staatlichen Quellen kommen. Schon 2028 könnte der Regelbetrieb beginnen.

    Die auf den ersten Blick großzügigen Zuschüsse zum Wassersektor decken nur einen Teil des tatsächlichen Bedarfs ab. Die US-Umweltschutzbehörde EPA kommt zu dem Schluss, dass allein zur Sicherung der Trinkwasserversorgung zwischen 2021 und 2040 rund 625 Milliarden US$ benötigt werden. Rechnet man Bereiche wie Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz hinzu, ergibt sich vermutlich eine Summe von etwa 1 Billion US$. Der in dem 20-Jahres-Plan genannte Betrag ist eine Maximalforderung. Sie basiert aber auf Preisen von Anfang 2021. Die Inflation eingerechnet, könnten sich die zukünftigen Investitionen in die Wasserwirtschaft bis 2040 durchaus auf einen mittleren dreistelligen Milliardenbetrag summieren.

    Starke Zunahme der Bautätigkeit im Straßenbereich und Wassersektor

    Der IIJA reicht weit über das offizielle Ende des Programms hinaus. Seine vollen Auswirkungen dürften erst in den kommenden Jahren zu spüren sein. Bei Großprojekten können von der Planung und Beantragung der Mittel bis zur Fertigstellung mehr als ein Jahrzehnt vergehen. Doch es gibt auch zahlreiche kleinere Vorhaben, deren Pläne bereits fertig in den Schubladen liegen, die aber wegen finanzieller Engpässe bislang nicht in Angriff genommen werden konnten. 

    Daher macht sich das Infrastrukturprogramm bereits deutlich in den offiziellen Daten bemerkbar. So legten die erbrachten Bauleistungen in der Tiefbausparte laut dem nationalen Statistikamt zwischen 2022 und 2023 um nominal gut 16 Prozent zu, wobei ein Teil des Wachstums auf Preissteigerungen zurückzuführen sein dürfte. Überdurchschnittlich stark fielen die Zuwächse bei Straßen, Wasser und Umwelt aus.

    Erbrachte Bauleistungen im TiefbauIn Milliarden US-Dollar, nominale Veränderung zum Vorjahr in Prozent
     

    2023

    Veränderung

    Straße

    134,5

    33,6

    Energie

    122,4

    1,3

    Öffentlicher Transport

    63,8

    12,5

    Abwasser, Abfall

    41,4

    47,9

    Frischwasser

    27,4

    42,7

    IKT

    24,9

    0,8

    Öffentliche Sicherheit

    13,2

    14,4

    Umwelt

    11,7

    48,1

    Quelle: Nationales Statistikamt März 2024

    Tiefbau wächst auch 2024 kräftig 

    Für 2024 ist mit einer weiterhin lebhaften Bautätigkeit zu rechnen. Dodge Construction Network erwartet eine Steigerung von insgesamt 7 Prozent, wobei im Energiebereich ein Minus von 17 Prozent prognostiziert wird. Damit werden die restlichen Sparten des Tiefbaus um durchschnittlich 17 Prozent zulegen. FMI geht hingegen in allen Infrastruktursparten für 2024 von zweistelligen Zuwachsraten aus. Anschließend sei von einem Abflachen der Wachstumskurve auszugehen. 

    Die Prognose von FMI erscheint am wahrscheinlichsten. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich die Bautätigkeit im Infrastruktursektor insgesamt abschwächen wird. Auch im Energiebereich deutet nichts auf einen Abschwung. Zwar herrscht bei klassischen Großkraftwerken Flaute. Dafür sprudeln – getrieben durch den Inflation Reduction Act – die Investitionen in regenerative Quellen. Der Ausbau der Stromnetze kommt ebenfalls voran – wenn auch langsamer als erhofft. 

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    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

    Deutsche Unternehmen haben bei Tiefbauvorhaben der öffentlichen Hand eine Chance, wenn ihre Dienstleistungen und Produkte Alleinstellungsmerkmale aufweisen.

    Seit Jahrzehnten gelten für Vorhaben auf Bundesebene lokale Wertschöpfungsklauseln (Local Content). Diese wurden unter der Präsidentschaft von Joe Biden mit den großen Konjunkturprogrammen – dem Infrastructure Investment and Jobs Act (IIJA), dem Inflation Reduction Act (IRA) und dem Chips and Science Act – noch einmal deutlich ausgeweitet und präzisiert.

    So wurde etwa zusammen mit dem IIJA der "Build America, Buy America Act" erlassen. Der Slogan klingt nicht sonderlich anders als Donald Trumps Lieblingswahlspruch "Make America Great Again". Die große Ähnlichkeit zeigt aber deutlich, dass sich sowohl Demokraten als auch Republikaner vom lange postulierten (wenn auch nicht immer praktizierten) Freihandelsgedanken verabschiedet haben. Protektionismus ist wieder salonfähig. 

    Local-Content spielt bei öffentlichen Projekten eine große Rolle

    Die Instrumente haben sich allerdings geändert. So setzte Donald Trump medienwirksam vor allem auf Strafzölle. Unter Joe Biden erlebten hingegen die lokalen Wertschöpfungsanteile eine Art Wiedergeburt. Sie kommen inzwischen bei allen staatlichen Projekten zum Tragen. Im Durchschnitt liegen sie bei 30 bis 40 Prozent. Sie können aber auch 100 Prozent erreichen, etwa bei Baustoffen für öffentliche Infrastrukturvorhaben. 

    Doch es gibt auch Ausnahmen: Wenn es keine oder nicht genügend einheimische Anbieter gibt, können die Projektbetreiber mit Sondergenehmigungen weiterhin auf Importe setzen. Das kommt gar nicht so selten vor. So sind die USA immer noch auf die Einfuhr von Spezialstahlen angewiesen. Als besonders stumpfe Waffe hat sich der "Local Content" im Maschinenbau erwiesen. Dort gibt es in zahlreichen Sparten nicht genügend heimische Hersteller. 

    Deutsche Baumaschinenhersteller verdoppeln ihre Lieferungen

    Das trifft auch auf den Bereich Baumaschinen zu. Deren Einfuhren stiegen 2023 laut der U.S. International Trade Commission um 17 Prozent auf rund 23 Milliarden US-Dollar (US$). Gegenüber 2021 ergab sich sogar eine Steigerung von knapp 60 Prozent. Die entsprechenden deutschen Lieferungen in die Vereinigten Staaten legten 2023 sogar um 26 Prozent auf über 2 Milliarden US$ zu. Sie hatten sich damit im Vergleich zu 2021 nahezu verdoppelt.

    Doch auch die Hauptwettbewerber – Japan, Brasilien, Südkorea, das Vereinigte Königreich, Mexiko und Italien – konnten ihre Umsätze zwischen 2021 und 2023 kräftig steigern. Lediglich China musste 2023 einen Umsatzverlust verzeichnen. Investitionsgüter aus dem Reich der Mitte sind – insbesondere bei öffentlichen Projekten – nicht mehr so stark gefragt. 

    Trotz protektionistischer Schranken profitieren damit deutsche Unternehmen und der Standort Deutschland in der Summe vom Ausbau der US-Infrastruktur. Das zeigt auch eine Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK) vom Januar 2024. Gut 90 Prozent der interviewten deutschen Unternehmen in den USA erwarten für das laufende Jahr eine Umsatzsteigerung. Dabei betonen immerhin 40 Prozent, dass das Marktwachstum in Übersee Arbeitsplätze, Produktion sowie Forschung und Entwicklung in Deutschland sichere. 

    Montage vor Ort oder Joint Ventures verbessern die Aussichten

    Um die Aussichten auf einen Zuschlag zu erhöhen, richten deutsche Anbieter zwar zunehmend eigene Produktions- und Serviceniederlassungen in den USA ein, um als amerikanisches Unternehmen eingestuft zu werden. Dennoch geht das selten zulasten der Standorte in Deutschland. Alternativ gehen sie Joint Ventures mit einem amerikanischen Partner ein, der den lokalen Wertschöpfungsanteil abbildet. Auch Fusionen oder die Übernahme eines amerikanischen Unternehmens bieten einen Ausweg.

    Im Bereich Infrastruktur gehören zu den Alleinstellungsmerkmalen der deutschen Wirtschaft in bestimmten Fällen ingenieurtechnische Planungen, energieeffizientes Bauen, Fassadengestaltungen, aufwendige Brücken- und Tunnelkonstruktionen, aber auch Komponenten der Wasser- und Recyclingtechnik.

    Bei erneuerbaren Energien sowie Wasser- und Klimaschutzprojekten weist die deutsche Wirtschaft einen Wissensvorsprung unter anderem bei der Einrichtung von Offshore-Windkraftfeldern auf. Ebenso ist sie bei bestimmten Anwendungen für Wasserstoff führend, etwa bei Elektrolyseverfahren oder der Erzeugung grünen Stahls. Gleiches gilt für die Brennstoffzellentechnologie. 

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Tiefbau: Projekte

    Im Schienenbereich sind private Investoren sehr aktiv. Allerdings dürfte hier nicht jedes Vorhaben umgesetzt werden. Auch bei erneuerbaren Energien tut sich einiges.

    Großprojekte im Tief-/InfrastrukturbauIn Milliarden US-Dollar

    Vorhaben

    Investitionssumme 

    ProjektstandProjektträger
    Sound Transit 3

    53,8

    in Planung, Inbetriebnahme 2041Sound Transit
    Investitionsplan von Amtrak

    50,0

    in Planung bis 2031Amtrak
    Texas High-Speed Rail

    20,0

    in Planung, Inbetriebnahme frühestens 2029Texas Central
    Brightline West

    12,0

    im Bau, Inbetriebnahme ab 2028Brightline
    Second Avenue Subway Phase 2

    7,7

    Projektzuschlag 2024 erfolgt, Inbetriebnahme frühe 2030er-Jahre MTA
    Funding for Clean Water Infrastructure

    5,8

    Staatliches Investitionsprogramm ab 2024The White House
    SunZia Windkraftprojekt

    5,0

    im Bau, Inbetriebnahme 2026Pattern Energy
    CD Solar Project

    3,3

    Baubeginn 2024EDF Renewables Development
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, März 2024

    Weitere Informationen zu Projekten finden Sie in der GTAI-Datenbank "Entwicklungsprojekte".

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Wettbewerbssituation und Geschäftspraxis

    Vor allem im Tiefbau sind die Marktzutritts- und Handelsbarrieren hoch. Doch es gibt Lösungen.

    Wettbewerbssituation

    Insgesamt sind in den USA rund 160.000 Baufirmen registriert. Vor allem im klassischen Hochbau aktive Großunternehmen bieten oft eine komplett integrierte Wertschöpfungskette an. Dazu gehören die Produktion, der Handel und der Transport von Baumaterial, die architektonische und ingenieurtechnische Bauplanung und -ausführung. Daneben haben sich einige Konzerne auf bestimmte Sparten des Tiefbaus spezialisiert.

    Führende Bauunternehmen in den USAIn Milliarden US-Dollar
     2022 Umsatz Schwerpunkte
    The Turner Corp.

    16,1

    Hochbau (v. a. Gesundheit und Büros), Telekommunikation, Datenzentren
    Bechtel

    12,0

    Raffinerien, Energie, Industrie, Sonderabfall, Öl/Gas
    MasTec

    11,6

    Energie, Öl/Gas
    STO BUILDING GROUP

    11,4

    Hochbau, Verkehrsinfrastruktur
    KIEWIT

    11,2

    Verkehrsinfrastruktur (insb. Bahn), Öl/Gas
    DPR Construction

    9,2

    Hochbau (insb. Büros), Telekommunikation
    The Whiting-Turner Contracting

    8,4

    Energie, Industrie
    FLUOR

    7,9

    Öl/Gas, Raffinerien, Pipelines
    Clarc Construction

    7,2

    Hochbau, Verkehrsinfrastruktur
    Hensel Phelbs

    6,4

    Hochbau, Verkehrsinfrastruktur (insb. Airports)
    Quelle: ENR - Top 400 Contractors 2023; Building Design + Construction 2024

    Der Marktführer Turner etwa ist stark im Hochbau engagiert. Hier dominiert er laut dem Engineering News Record die Büro-, Gesundheits- und Bildungssparte. Daneben hat sich das Unternehmen auf Datencenter und den Informations- und Telekommunikationssektor spezialisiert. Die Nummer zwei der Branche, Bechtel, konzentriert sich vor allem auf Kraftwerke, petrochemische Anlagen und Sondermüll. Im klassischen Hochbau spielt der Konzern nur eine nachgeordnete Rolle. 

    Der drittplatzierte, MasTech ist führend im Kraftwerks- und Leitungsbau. Kiewit (Rang fünf) wiederum dominiert den Bahnsektor und das Hafengeschäft. Daneben ist die Firma im Öl- und Gassektor bei Pipelines und Offshoreprojekten die Nummer eins. Hensel Phelps, das Schlusslicht unter den zehn größten Branchenunternehmen, ist führend beim Bau und der Modernisierung von Flughäfen. 

    Daneben gibt es eine Reihe mittlerer und großer Unternehmen, die Marktführer in bestimmten Sparten sind: Garney Construction im Wasser- und Abfallsektor, Gilbane Building im Erziehungsbereich, Suffolk bei Hotels und Messehallen sowie Aecom bei Sportstätten und Stadien. Beim Bau von industriellen Großanlagen sind die Hoffmann Corp und die DPR die größten Bauausführer. Doch bei Nahrungsmittel- und Getränkefabriken ist die Gray Construction Marktführer. Autofabriken werden hingegen vor allem von Walbridge und Barton Mallow errichtet. 

    Für deutsche Hersteller von Baumaschinen und Gebäudetechnik bestehen aufgrund der Konjunkturlage und der umfangreichen Konjunkturprogramme mittelfristig gute und steigende Geschäftschancen. Das gilt mit Einschränkungen auch für Architektur- und Planungsbüros sowie für Anbieter von Spezialbauleistungen. Im Dienstleistungsbereich sind die Markteintrittsbarrieren mitunter sehr hoch.

    Ausgewählte Strukturdaten zur Bauwirtschaft in den USAIn Milliarden US-Dollar, nominale Veränderung in Prozent
    Kennziffer

    2022

    2023

    Veränderung 

    Bautätigkeit nach Sparten (in Milliarden US$)

     

     

     

    Insgesamt, davon

    1.848,7

    1.978,7

    7,0

      Wohnungsbau

    927,4

    875,3

    -5,6

      gewerblicher Hochbau

    537,3

    664,1

    23,6

      Tiefbau/Infrastrukturbau 

    383,7

    439,3

    14,5

    Bautätigkeit nach Projektbetreibern

     

     

     

       öffentlich

    376,3

    437,7

    16,2

       privat

    1.472,4

    1.541,0

    4,7

    Daten zum Wohnbau (Einheiten in 1.000)

     

     

     

    Baugenehmigungen

    1.665,1

    1470,6

    -11,7

    Baubeginn

    1.552,6

    1.419,9

    -8,5

    im Bau

    1.695,0

    1.676,0

    -1,1

    Private Hausverkäufe (Anzahl/Einheiten)

    641,0

    666,0

    3,9

    Durchschnittlicher Verkaufspreis (in 1.000 US$)

    457,8

    427,8

    -6,6

    Quelle: Nationales Statistikamt März 2024

    Geschäftspraxis

    Beim Markteintritt sehen sich deutsche Firmen durch Bestimmungen zu Mindeststandards bei der lokalen oder regionalen Wertschöpfung sowie der Förderung ausschließlich lokaler Unternehmen vor schwierige Herausforderungen gestellt. Hinzu kommt die teilweise anzutreffende Beschäftigungspflicht für lokale Arbeitnehmer. Hier macht sich der Fachkräftemangel zusätzlich negativ bemerkbar. 

    Neben den Local Content-Anforderungen aus den großen Konjunkturprogrammen gibt es noch branchenspezifische Handelshemmnisse. So darf das Material für den Schienenwegebau des staatlichen Bahnkonzerns AMTRAK ab einem Projektwert von 1 Million US-Dollar (US$) nur von inländischen Herstellern bezogen werden. Gleiches gilt für Projekte gemäß dem Clean Water Act. Ähnliche Vorschriften erlassen die US-Bundesstaaten sowie Kommunen bei Bauausschreibungen.

    Ein Ausweg zur Umschiffung der Local-Content- and "Local-Hire"-Anforderungen bei öffentlichen Infrastrukturausschreibungen stellt die Übernahme amerikanischer Firmen dar. Als Beispiele gelten Turner Construction (Hochtief Americas) in der Bauindustrie sowie Lehigh Hanson (Heidelberg Materials) in der Baustoffindustrie. Alternativ kann ein Joint Venture gegründet werden, bei dem der US-Partner den lokalen Wertschöpfungsanteil übernimmt. 

    Viele deutsche Firmen setzen auf den Aufbau eigener Kapazitäten vor Ort. Dabei handelt es sich oft um eher einfache Montage- und Anpassungsschritte. Dadurch lassen sich die Produkte rasch und problemlos an die Ansprüche der Endkunden anpassen. Der Aufbau höherwertiger Fertigungsaktivitäten ist angesichts des Fachkräftemangels und des niedrigen Ausbildungsniveaus im industriellen Sektor schwierig.

    Bei öffentlichen Projekten werden nationale Unternehmen per Gesetz und Vergabepraxis bevorzugt. Es ist für internationale Firmen nur sehr schwer möglich, den Zuschlag für ein Gesamtvorhaben zu erlangen. Dies ist meist nur als Joint Venture-Partner oder durch die Übernahme einer US-Firma möglich. Letztendlich liegen die Chancen für deutsche Firmen im Spezial- und Zulieferbereich beziehungsweise überall dort, wo es US-Firmen an Expertise mangelt.

    Das trifft im Infrastrukturbereich vor allem auf den Bahnsektor zu. Die USA verfügen über wenig praktische Erfahrung im Hochgeschwindigkeitsbereich, da die ersten Projekte erst Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen werden. Vorteilhaft aus deutscher Sicht dürfte dabei sein, dass die chinesische Konkurrenz - wegen Sicherheitsbedenken - nicht zum Zuge kommen wird. Im Hafenbereich etwa will die US-Regierung sämtliche Kräne "Made in China" demontieren. 

    Grundsätzlich ist ein vorsichtiger Umgang mit dem Logo "Made in Germany" zu empfehlen. Es kann sich nachteilig auswirken. "Made in America" erweist sich im Gegenzug eigentlich immer als absatzfördernd. Der Motorsägenhersteller Stihl beispielsweise hat es nach eigenen Angaben durch ein geschicktes Marketing erreicht, dass seine Marke als einheimisch wahrgenommen wird. Zusammengefasst bietet sich für deutsche Firmen das Motto "German Engineered - Manufactured in America" an.

     

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Kontaktadressen

    Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & InvestAußenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft
    Deutsch-Amerikanische Handelskammern (AHK USA)Anlaufstellen für deutsche Unternehmen in den USA
    U.S. Department of Housing and Urban DevelopmentBundesministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung
    Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (DSIRE)Überblick über Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz
    U.S. Census BureauStatistisches Bundesamt
    National Association of Home Builders (NAHB)Bundesverband für Wohnungsbau
    Association of Equipment Manufacturers (AEM)Herstellerverband für Bau- und Bergbaumaschinen
    National Association of Realtors (NAR)Bundesverband der Immobilienmakler
    Associated Builders and Contractors, Inc. (ABC)Vereinigung der Bau- und Subunternehmer
    Portland Cement AssociationVerband für Portlandzement
    U.S. Green Building Council (USGB)Bundesvereinigung für grüne Gebäude
    American Road & Transportation Builders Association (ARTBA)Bundesverband für Verkehrswegebau
    Engineering News Record (ENR)Fachzeitschrift, monatlich
    BuilderFachzeitschrift der National Association of Home Builders, monatlich
    CONEXPO-CON/AGGFührende internationale Baumaschinenmesse, alle drei Jahre, nächster Termin im 03.- 07.03.26 in Las Vegas
    NAHB International Builders’ ShowInternationale Fachmesse, jährlich,  27.-29.02.24
    ICUEE - The International Construction and Utility Equipment ExpoInternationale Fachmesse, jährlich, nächster Termin: 26.-28.09.23 in Kentucky
    IMTS (International Manufacturing Technology Show)Internationale Fachmesse, im September 2024

  • Zulieferprodukte Baustoffe: Zement, Beton

    Im Jahr 2024 dürften sich sämtliche Sparten des Bausektors im Aufwind befinden und eine steigende Nachfrage nach Zement generieren.

    Die Produktion von Portlandzement ist 2023 im Vorjahresvergleich um rund 2 Prozent auf 91 Millionen Tonnen gesunken, so der U.S. Geological Survey. Damit lag der Output wieder auf dem Niveau von 2021. Der Rückgang war vor allem auf die (vorübergehend) schwache Konjunktur im privaten Wohnungsbau zurückzuführen. 

    Indikatoren zum Zementmarkt in den USA In Millionen Tonnen
     

    2021

    2022

    2023 *)

    Produktion von Portlandzement

    91,0

    93,0

    91,9

    Produktion von Klinker

    79,0

    80,0

    77,0

    Import von hydraulischem Zement

    19,9

    25,0

    26,0

    Import von Klinkern

    1,5

    1,0

    1,0

    Inlandsverbrauch von Zement

    111,0

    120,0

    120,0

    Zementpreis pro Tonne (in US$)

    127,0

    140,0

    150,0

    Wertmäßige Zementproduktion (in Mrd. US$)

    11,6

    13,0

    13,7

    * Schätzung.Quelle: U.S. Geological Survey 2024

    Einfamilienhäuser werden zwar zu über 90 Prozent aus Holz und Pressplatten errichtet. Das Fundament besteht allerdings zumeist aus Beton. Der boomende Infrastruktursektor sowie der lebhafte gewerbliche Hochbau konnten den Nachfragerückgang im Wohnungsbau nicht vollständig kompensieren.

    Zementproduktion dürfte 2024 und 2025 zulegen 

    Für 2024 ist aber mit einer wachsenden Zementproduktion zu rechnen. Im Wohnungsbau zeichnet sich eine Trendwende ab. Damit steigt aus allen Bereichen und Sparten des Bausektors die Nachfrage. Für 2025 ist von einer Wachstumsbeschleunigung auszugehen. Infolge von Zinssenkungen wird sich der Wohnungsbau positiv entwickeln. Um 2025 erreichen zudem die Infrastrukturprogramme ihre vollständige Wirkung. 

    Abzuwarten bleibt, inwieweit private Bauherren auf preisgünstige Importe zurückgreifen werden. Laut dem U.S. Geological Survey hatte der Preis für inländischen Zement 2023 mit 150 US$ einen Rekordwert erreicht. Damit ist die Branchenproduktion zumindest wertmäßig betrachtet um rund 5 Prozent (nominal) gestiegen. Auch inflationsbereinigt ergibt sich immer noch ein leichtes Plus. 

    Zementimporte aus Mexiko dürften Einfuhren aus China ersetzen

    Wichtige Herkunftsländer für preisgünstigen Zement sind unter anderem die Türkei und China. Allerdings sind die Transportwege lang und angesichts des Gewichts der Ware teuer. Infolge der Krise im Roten Meer und niedriger Pegelstände im Suezkanal sind die Frachtraten zum Jahresende 2023 kräftig angestiegen. Entsprechend werden Einfuhren aus Mexiko (per Lkw) günstiger. 

    Zement wird in den USA in 99 Werken in 34 Bundesstaaten und in zwei Werken in Puerto Rico hergestellt. Führende Produzenten sind Texas, Missouri, Kalifornien und Florida. In diesen vier Bundesstaaten konzentrierten sich 2023 rund 43 Prozent der landesweiten Produktion. Die Branche ist gekennzeichnet durch eine relativ geringe Kapazitätsauslastung. Einige Werke standen 2023 still, andere wurden modernisiert und mussten ihre Produktion unterbrechen. 

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Zulieferprodukte: Türen und Fenster

    Bauherren setzen bei Fenstern und Türen verstärkt auf Qualitätsprodukte. Für deutsche Anbieter bestehen bei Spezialprodukten gute Absatzchancen.

    Die US-Nachfrage nach Fenstern und Türen bleibt lebhaft. Denn zum einen befinden sich alle Sparten des gewerblichen Hochbaus im Aufwind, zum anderen befeuern Energieeffizienz und Klimawandel das Geschäft. Das Marktforschungsunternehmen Arizton geht für 2023 bis 2028 von einem jährlichen Wachstum des US-Marktes für Fenster und Türen von nominal knapp 5 Prozent aus. Der gesamte Absatz, so die Prognose, wird in dem genannten Zeitraum von 65 Milliarden auf 85 Milliarden US-Dollar (US$) steigen. In Stückzahlen gerechnet soll der Markt 2028 ein Volumen von knapp 144 Millionen Einheiten erreichen.

    Flankiert wird die Nachfrage durch staatliche Programme. Im Rahmen der Unwettervorsorge greift das seit 1976 laufende Weatherization Assistance Program des Energieministeriums. Laut der Behörde unterstützt es jährlich rund 35.000 Haushalte bei der Umrüstung bestehender Wohngebäude mit neuen Fenstern und Türen. Hinzu kommen Programme des Ministeriums für energieeffizientes Bauen, etwa die Advanced Building Construction Initiative von 2019. Weitere Zuschüsse können Projektbetreiber aus dem Infrastructure Investment and Jobs Act sowie dem Inflation Reduction Act erhalten.

    Nischenprodukte bieten Chancen für internationale Unternehmen

    Zwar dominieren einheimische Firmen den Markt für Fenster und Türen. Bei Nischenprodukten bieten sich jedoch gute Zulieferchancen für Anbieter aus dem Ausland, darunter bei der Außenverkleidung von Bürotürmen und Krankenhäusern oder bei besonders einbruch- und feuersicheren Türen. Auch die starke Investitionstätigkeit der verarbeitenden Industrie eröffnet Chancen.

    Die Einfuhren von Fenstern und Türen steigen kontinuierlich. Im Jahr 2023 erreichten sie einen Rekordwert von gut 3,5 Milliarden US$, meldet die U.S. International Trade Commission. Das entsprach zwar nur einer Steigerung von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem der - vorübergehenden - Schwäche des privaten Wohnungsbaus geschuldet sein dürfte. Doch gegenüber 2021 ergab sich immer noch ein Plus von 21 Prozent. 

    Bild vergrößern

    Die Importe stammen zu einem großen Teil aus Nord- und Lateinamerika. Die Unternehmen in der Region profitieren von der geografischen Nähe, die geringe Transportkosten garantiert. Daneben verfügen Länder wie Kanada, Kolumbien oder Brasilien über umfangreiche Holzvorkommen. Aus Deutschland bezogen die USA 2023 Branchenprodukte im Umfang von 130 Millionen US$, eine Steigerung von 13 Prozent zum Vorjahr. 

    Keine einheitlichen Normen

    Eine landesweite Baunorm für Türen und Fenster existiert nicht. Jeder Bundesstaat stellt für den Bausektor eigene Regelwerke auf, die stark voneinander abweichen können. US-Branchenverbände wie die Fenestration & Glazing Industry Alliance oder die Window and Door Manufacturers Association verabschieden eigene Standards, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem American National Standards Institute.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Zulieferprodukte: Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

    Der Markt entwickelte sich 2023 zwar rückläufig, doch für 2024 stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Die Einfuhren aus Deutschland erreichten 2023 einen Rekordwert. 

    Der amerikanische Markt für Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik wird langfristig betrachtet – stetig wachsen. Davon gehen mehrere Marktforschungsunternehmen aus. Grand View Research erwartet für den Zeitraum bis 2030 eine durchschnittliche (wertmäßige) Zuwachsrate von nominal 6,5 Prozent. Modor Intelligence kommt für 2023 bis 2028 auf 6,6 Prozent.

    Der Herstellerverband Air-Conditioning, Heating, and Refrigeration Institute (AHRI) meldet, dass die Branchenhersteller in den USA 2023 fast 25 Millionen Klimaanlagen, Luftwärmepumpen, Wasserboiler und Heizungen verkauft haben ("Shipment"). Das kam zum Vorjahr einem Rückgang von 10 Prozent gleich. Dabei handelte es sich um eine vorübergehende Delle, die vor allem auf den schwächelnden privaten Wohnungsmarkt zurückzuführen war. 

    Absatz an Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik In Mio. Einheiten, Veränderung zum Vorjahr in Prozent *)
    Sparte2023

    Veränderung

    Klimaanlagen8,7

    -16,7

    Wasserboiler (elektr., Privathaushalt)4,9

    3,9

    Wasserboiler (gasbetr., Privathaushalt)4,3

    7,4

    Luftwärmepumpen3,6

    -16,6

    Gasheizungen3,0

    -22,8

    Wasserboiler (gewerblich)0,2

    15,4

    Ölheizungen<0,1

    -23,2

    insgesamt24,7

    -10,2

    * Absatz = "Shipment".Quelle: Air-Conditioning, Heating, and Refrigeration Institute 2024

    Über einen Zehnjahreszeitraum betrachtet ist der Branchenumsatz jedoch kräftig gestiegen. Bei Wärmepumpen gab es einen Zuwachs von gut 150 Prozent. Für 2024 ist wieder mit einem leichten Wachstum zu rechnen. Der Wohnungsmarkt soll sich erholen, auch wenn die Zentralbank mit Zinssenkungen zögert.

    Einfuhren erreichen Rekordniveau

    Die USA haben schon vor Jahren einen Großteil der Fertigung von Klimatechnik ins Ausland verlagert, insbesondere nach China und Mexiko. Daher importiert das Land einen Großteil des heimischen Bedarfs. Die entsprechenden Importe summierten sich 2023 laut der U.S. International Trade Commission auf knapp 28 Milliarden US$, eine Steigerung von fast 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Angesichts des rückläufigen Inlandsmarktes sind das erstaunlich gute Werte. Rund die Hälfte der Importe bestand 2023 aus Klimaanlagen.

    Der Löwenanteil der Einfuhren stammt aus Mexiko und China. Die deutschen Lieferungen in die Vereinigten Staaten beliefen sich 2023 auf über 1 Milliarde US$. Vielfach kommt Technik "Made in Germany" bei hochwertigen Anlagen mit Spezialanforderungen - etwa für Krankenhäuser oder Industrieanlagen - zum Einsatz. Die Reindustrialisierung der USA eröffnete zusätzliche Geschäftsfelder, etwa den Bau neuer Halbleiterfabriken. Bei der Chipfertigung ist Reinraumtechnik erforderlich.

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    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Zulieferprodukte: Aufzugstechnik

    US-Aufzugshersteller verlagern ihre Endmontage zurück in die Heimat, um näher am Endkunden zu sein. Deutsche Technik ist im gewerbliche Hochbau gefragt.

    Der US-Bedarf an Aufzügen und Rolltreppen wird in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen davon gehen mehrere Marktforschungsunternehmen aus. Globe Newswire erwartet von 2022 bis 2029 eine durchschnittliche Steigerung der Neuinstallationen von knapp 3 Prozent pro Jahr. Die Analysten von Aritzon prognostizieren im genannten Zeitraum ebenfalls Zuwächse von fast 3 Prozent, allerdings für den nordamerikanischen Markt (USA und Kanada). 

    Laut Aritzon wurden 2022 in Nordamerika 38.500 neue Aufzüge und Rolltreppen installiert. Bis 2029 könnte diese Zahl auf 46.900 steigen. IBIS World bezifferte das wertmäßige Marktvolumen für die Vereinigten Staaten 2022 auf 31,8 Milliarden US-Dollar (US$). Ein Großteil davon wird von einheimischen oder im Land produzierenden ausländischen Anbietern bedient. 

    Vier Branchenunternehmen dominieren in den USA den Markt für Aufzugstechnik: Otis, TK (ehemals ThyssenKrupp), Schindler und Kone. Sie kamen 2022 nach Angaben von Globe Newswire auf einen Marktanteil von zusammengerechnet 55 Prozent. Daneben spielen Fujitec, Mitsubishi, Hyundai Elevator und Hitachi eine Rolle.

    Rückverlagerung der Produktion drückt Einfuhrgeschäft 

    Die Importe von Fördertechnik summierten sich nach Angaben der U.S. International Trade Commission 2023 auf rund 5 Milliarden US$. Sie waren damit im Vergleich zum Vorjahr zwar kaum gestiegen. Doch gegenüber 2021 ergab sich ein Plus von 27 Prozent. 

    Der abrupte Wachstumseinbruch dürfte weniger mit der Baukonjunktur zu tun haben. Sämtliche Sparten des gewerblichen Hochbaus befanden sich 2023 im Aufwind und der schwächelnde Wohnungsmarkt spielt keine Rolle als Abnehmer. Vielmehr machte sich in der Statistik die Rückverlagerung von Fertigungsschritten amerikanischer Hersteller bemerkbar.

    Bild vergrößern

    Firmen wie Otis oder Kone hatten vor etwa eineinhalb Jahrzehnten große Teile ihrer Endmontage für Nordamerika nach Mexiko verlagert. Doch nach der Covid-Pandemie und den weltweiten Lieferstörungen gibt es einen Sinneswandel: Die Unternehmen wollen wieder näher am Endkunden sein.

    Deutschland stürmt auf Rang 2 der Einfuhrstatistik

    Infolgedessen sanken die US-Aufzugseinfuhren aus Mexiko 2023 um 17 Prozent. Damit blieb der Nachbar aber immer noch wichtigstes Lieferland. Die deutschen Lieferungen legten derweil um gut 28 Prozent auf knapp 800 Millionen US$ zu. Damit konnte Deutschland erstmals seit Jahren Kanada und Japan überholen und sich auf Rang 2 der Importstatistik platzieren.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

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