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Branchencheck | USA

Die US-Industrie investiert und erholt sich rasch

Die US-Wirtschaft hat das Jahr 2021 sehr stark begonnen. Zwar verlangsamte sich das Tempo seither, doch wird es am Ende für einen starken Zuwachs von real 5,7 Prozent reichen.

In allen Branchen wird in Strukturanpassungen und Modernisierungen investiert. So führte die Pandemie zu teilweise disruptiven Veränderungen bei Konsum und Nachfrage, Produktion, Vertrieb und Logistik.

Mithilfe digitaler Lösungen und automatisierter Produktionen passt sich die Wirtschaft an die neuen Rahmenbedingungen an, befeuert durch billionenschwere Konjunkturstützen des Staates. Anstelle des kostensparenden Outsourcings von Fertigungskapazitäten in Niedriglohnländer werden entgegengesetzt globale Lieferabhängigkeiten abgebaut.

Die konsequenteste Form davon, das Reshoring, wird aber teilweise durch den Fachkräftemangel in den USA behindert. Auch deshalb stehen Automatisierungslösungen hoch im Kurs.

  • Maschinenbau

    Die USA bleiben der wichtigste Absatzmarkt für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau, zumal die Konjunktur 2022 nur schwach nachlässt.

    Für den deutschen Maschinenbau kommen drei hervorragende Nachrichten aus den USA: Erstens ziehen die Bruttoanlageninvestitionen 2021 um 7,9 Prozent an, zweitens wurde das 1,2 Billionen US-Dollar schwere Infrastrukturpaket im November verabschiedet und drittens investiert nun auch der Mittelstand in hochmoderne Maschinen und Anlagen, um für die Digitalisierung und Automatisierung der Produktion gerüstet zu sein. Entsprechend steigen die deutschen Maschinenlieferungen 2021 und 2022.

    Weitere Informationen:

    USA möchten beim Robotereinsatz aufholen

    US-Absatzmärkte für Maschinen bleiben zuversichtlich 

    USA bleiben für den deutschen Maschinenbau hochinteressant 

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Chemieindustrie

    Die US-Chemie wächst 2021 nur um 2 bis 3 Prozent. Einen hohen Bedarf an Chemieerzeugnissen wird das im November beschlossene Infrastruktur-Investitionsprogramm nach sich ziehen.

    Vom Investitionsprogramm zur Modernisierung der Infrastruktur profitieren im Chemiebereich vor allem Anbieter von Produkten für den Kfz- und Bausektor. Angesichts des erwarteten E-Auto-Booms geht es bei Kfz neben Lacken und Beschichtungen vor allem um Batteriechemikalien. Im Fokus stehen neuartige Akkus und Batterierecycling, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Im Zuge wachsender Anforderungen an den Umweltschutz und gestiegener Preise für Kunststoffe investieren auch immer mehr US-Unternehmen in das Kunststoffrecycling.

    Weitere Informationen:

    Lieferengpässe dämpfen die insgesamt gute Entwicklung

    Auch in der Pandemie setzen US-Firmen auf recycelte Kunststoffe

    Die US-Verpackungsindustrie steht vor großen Herausforderungen

    Von Heiko Steinacher | San Francisco

  • Energiewirtschaft

    Sinkende Erzeugerkosten für erneuerbare Energie stehen regional unterschiedlichen Märkten gegenüber: Neben dem Klima entscheiden die Bundesstaaten über den Strommix. 

    Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist 2021 in den Rang einer Staatsdoktrin gehoben worden. Folgerichtig verlängerte der Bund die steuerliche Förderung von Solar- und Speicherprojekten und das Innenministerium zog seine Blockade gegen Offshore-Windkraftvorhaben in den Territorialgewässern entlang der Ostküste zurück. Allein bei Solar wird 2021 um 23 Gigawatt und 2022 um 44 Gigawatt aufgestockt. Bei Wind sollen es 2022 etwa 16 Gigawatt sein. Fossilen Energieträgern fehlt es dagegen an Perspektiven, auch wenn sie 2021 wegen exorbitant hoher Preise und Knappheit ein vorübergehendes Comeback feierten. 

    Weitere Informationen:

    Die USA bauen Windkraft sehr stark aus

    Wasserstoff rückt langsam in den US-Fokus 

    USA leiten Ende des Öl- und Gasfracking ein

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Bauwirtschaft

    Der Tiefbau löst den Hochbau Ende 2021 als Wachstumslokomotive ab. Das Infrastrukturpaket der US-Regierung gibt dazu allen Anlass. 

    Der Wohnungsbau hat 2021 sein hohes Wachstumstempo fortgesetzt, wogegen der Bau von Büro- und Gewerbefläche schrumpft - pandemiebedingt haben sich hier große Leerstände angehäuft. Mithilfe des Infrastrukturpakets im Umfang von 1,2 Billionen US-Dollar wird im 4. Quartal 2021 der Infrastrukturbau massiv angekurbelt. Zu den Zielbranchen der staatlichen Fiskalmaßnahmen gehören praktisch alle Transportsysteme, die Wasserwirtschaft, der Ausbau der Breitbandnetze und die Digitalisierung der Wirtschaft. Schon im zeitlichen Vorfeld waren die Hersteller von Bautechnik und Baustoffen gut mit Aufträgen ausgestattet.

    Weitere Informationen:

    Wohnungsbau rettet US-Bauwirtschaft auch 2021

    Tiefbau erfüllt in den USA die Erwartungen

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Gesundheitswirtschaft

    Durch Corona aufgeschobene Behandlungen sorgen für einen hohen Bedarf an Medizintechnik. Wegen hohen Kostendrucks dürften Hospitäler ihre Anschaffungspläne aber neu überdenken.

    Wegen der Pandemie wurden viele Behandlungen hintangestellt. Außerdem besteht ein enormes Potenzial für E-Health-Lösungen. Ferner sind Produkte wie Defibrillatoren, Untersuchungstische, Infusionsständer und Krücken durch weltweite Lieferengpässe in vielen medizinischen Einrichtungen zur Mangelware geworden. Neben der Lieferkettenproblematik sprechen auch die bereits seit Jahren ausufernden Gesundheitskosten gegen ein starkes reales Marktwachstum, trotz des großen medizintechnischen Bedarfs der USA.

    Weitere Informationen:

    Einige Medizintechniksegmente erholen sich schneller als andere

    Digital Health in den USA

    Die US-Nachfrage nach Analysegeräten soll 2021 kräftig steigen

    Von Heiko Steinacher | San Francisco

  • Landwirtschaft

    Die Agrarwirtschaft ist stark entwickelt. Um die Produktivität dennoch zu steigern, ziehen E-Antriebe, Breitband- und Hochtechnologie in die Farmen ein.

    Elektrogetriebene und autonom arbeitende Agrarmaschinen, Breitbandanwendungen und Drohnentechnik sind längst zur Realität geworden. Derzeit vollzieht sich der Übergang von Insellösungen zu "All-in-One"-Plattformen. In der Folge haben Entwickler systemintegrierender Softwareprogramme neben den Herstellern smarter Agrarmaschinen und Anlagen außerordentlich hohe Absatzchancen. Großzügig ausgestattete staatliche Förderprogramme unterstützen den Ausbau der Agrarwirtschaft 4.0. Einzelne Bundesstaaten unterstützen die Zusammenarbeit mit ausländischen Anbietern.

    Weitere Informationen

    USA führen 2021 Elektroantriebe bei Agrarmaschinen ein 

    Digitalisierung der Landwirtschaft in den USA

    Digitale Landwirtschaft ist in den USA weit fortgeschritten

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Bergbau

    Der Bergbau verlagert seine Förderschwerpunkte auf 78 mineralische Bodenschätze, deren Vorkommen in den USA nachgewiesen, aber nicht vollständig erkundet wurden. 

    Die Nachfrage nach metallischen und nicht-metallischen Mineralien, darunter Seltenerdmagnete, steigt mit der politisch geförderten Rückführung von Industriekapazitäten in die USA. Eigens wird im US-Kongress der Rare Earth Magnet Manufacturing Production Tax Credit Act diskutiert. Dagegen verlieren die Kohlevorkommen im Zuge des Klimaschutzes an Bedeutung. Doch wurden längst nicht alle mineralischen Bodenschätze erforscht. Für die kommenden zehn Jahre zeichnet sich für den Bergbau ein grundlegender Strukturwandel und Neubeginn ab. Deutsche Bergbautechnik hat daher gute Absatzchancen.

    Weitere Informationen:

    USA fördern in Alaska Buntmetalle und begrenzen Ölförderung

    Die Arktis als Wirtschaftsraum

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Metallindustrie

    In der Metallindustrie vollziehen sich Konsolidierungen. Zudem wird massiv in emissionsarme Erzeugertechnologien investiert.

    Derzeit konzentrieren Holdings die gesamte Wertschöpfungskette vom Abbau der Metallerze, über deren Veredlung zu Pellets bis hin zum Kochen und Gießen von Eisen, Stahl oder Aluminium in modernen Anlagen unter einem Dach. Die unter Ex-Präsident Donald Trump erlassenen Sonderabgaben auf ausländische Konkurrenzprodukte scheinen dieser Entwicklung zuträglich gewesen zu sein. Im Oktober 2021 wurde mit der Europäischen Union (EU) aber vereinbart, die US-Zusatzzölle auf Stahl und Aluminium erst bei Überschreitung einer jährlichen Mengenquote für Importe aus der EU anzuwenden.

    Weitere Informationen: 

    Stahlindustrie startet optimistisch in das Jahr 2021

    Grünere Stahltechnologien sollen den US-Markt dominieren

    USA und EU einigen sich bei Zusatzzöllen auf Stahl

    Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

  • Nahrungsmittelmarkt

    Bei Lebensmitteln macht sich die Pandemie auf vielfältige Weise bemerkbar. Veränderungen betreffen neben Mahlzeiten auch Kaufgewohnheiten und Essenszubereitung.

    Der Trend zu gesunder Ernährung hat sich in der Coronakrise verstärkt. Fleischersatzprodukte gewinnen Marktanteile. Auch der Konsum von sogenannten Superfoods, die gesundheitliche Vorteile bringen sollen, und Probiotika, also Zubereitungen mit lebenden Mikroorganismen, hat sich in der Pandemiezeit ausgeweitet. Erhebliche Änderungen gab es in der Versorgungskette: So werden zum Beispiel im Zuge des boomenden Onlinehandels Versorgungszentren der "letzten Meile" immer wichtiger.

    Weitere Informationen:

    Pandemie verstärkt den Trend zu gesunder Ernährung

    Corona verändert Einkaufs- und Konsumtrends bei Lebensmitteln

    Der Online-Lebensmittelhandel steht in den USA vor dem Durchbruch

    Von Heiko Steinacher | San Francisco

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Eine Wende in der Klimapolitik, gestörte Lieferketten und fehlende Halbleiter – US-Autobauer bewegen derzeit viele Themen. Trotz Unwägbarkeiten bieten sich gewaltige Chancen.

    Die Autobauer wollen in den nächsten Jahren zweistellige Milliardenbeträge in die Entwicklung von E-Mobilen investieren. Das im November 2021 verabschiedete Infrastrukturprogramm wird den Ausbau der E-Mobilität in den USA fördern. Dennoch gibt es Hürden, zum Beispiel die schwache Lieferkette für Batteriematerialien. 

    Sonderzölle auf US-Autoimporte aus der Europäischen Union scheinen seit dem Machtwechsel im Weißen Haus vom Tisch zu sein. Die Absatzzahlen stiegen: Volkswagen setzte in den USA in den ersten drei Quartalen 2021 um gut ein Viertel mehr Neuwagen ab als im pandemiebedingt schwachen, gleichen Vorjahreszeitraum. Auch Audi, BMW, Daimler und Porsche verzeichnen ein kräftiges Plus.

    Weitere Informationen:

    Die Zukunft der Automobilindustrie (Webinarmitschnitt)

    E-Auto-Boom käme deutschen Ingenieurdienstleistern zugute

    Automobilindustrie in den USA: Hochgeschaltet

    Von Heiko Steinacher | San Francisco

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