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Special | Australien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Australien – Regierung macht mehr Tempo bei Klimaschutz

Australiens Labour-Regierung hat im Jahr 2022 wichtige Klimaziele verabschiedet. Dabei steht insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien auf der Agenda.

Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Klimastrategie: Klimapolitik macht Fortschritte

    Australien hat die Klimaschutzbemühungen deutlich verstärkt. Die Klimaneutralität wird bis 2050 angestrebt.

    Seit dem Sieg der Labourpartei bei den Parlamentswahlen am 21. Mai 2022 weht in der australischen Klimapolitik ein frischer Wind. Mit dem "Powering Australia Plan" verfolgt die Regierung bis 2030 eine Emissionsminderung von 43 Prozent gegenüber dem Wert von 2005. Die Strategie enthält auch ein noch nicht näher ausgearbeitetes Klimaneutralitätsziel bis 2050.

    Zentraler Baustein der neuen Klimastrategie sind verbindliche Emissionsminderungsziele für die Industrie. Zudem wird ein verstärkter Ausbau der erneuerbaren Energien und Elektromobilität angestrebt. Eine Steuer auf Kohlendioxid (CO₂) lehnt die Regierung hingegen ab. Rohstoffprojekte zur Förderung von Kohle und Gas will die Regierung weiter genehmigen.

    Zuvor war die Klimapolitik über viele Jahre ein großes Streitthema in Australien. Das Land ist einer der weltweit größten Exporteure von Energierohstoffen wie Kohle oder Erdflüssiggas. Eine starke Lobby versucht, diese Schlüsselindustrien möglichst lange am Leben zu erhalten. Mehrere Vorgängerregierungen standen in Sachen Klimaschutz auf der Bremse und lehnten ambitionierte Emissionsminderungsziele ab.

    Mit dem eingeleiteten Kurswechsel sorgt die Regierung des amtierenden Premierministers Anthony Albanese nun für ein deutlich verbessertes Investitionsklima im Bereich der grünen Technologien.

    Australien: Klimabilanz im Jahr 2021

    Indikator

    Australien

    Deutschland

    Bevölkerung (in Mio.)

    25,8

    83,2

    Ranking Australiens im Climate Change Performance Index (CCPI) 1)

    Rang: 55

    Punktezahl: 36,26

    Rang: 16
    Punktezahl: 61,11

    Anteil Australiens an den weltweiten Treibhausgasemissionen (in Prozent)

    1,1

    1,52)

    CO₂-Ausstoß gesamt (in Mio. t/Jahr)

    391

    675

    CO₂-Ausstoß pro Kopf (in t CO₂/Kopf und Jahr)

    15,0

    8,1

    Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO₂/BIP 3))

    0,3

    0,2

    Energieintensität der Wirtschaft (in MJ 4)/2019 US$ PPP 5))

    4,3

    2,86)

    1 2023, Rang von 63; 2 2019; 3 Bruttoinlandsprodukt; 4 Megajoule; 5 Purchasing Power Parity (Kaufkraftparität); 6 2019 MJ/2017 US$ PPP.Quelle: Climate Change Performance Index 2023; Climate Watch 2023; Global Carbon Atlas 2023; Enerdata 2019; Australian Bureau of Statistics 2023; IEA 2023

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    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Klimaziele: Plan zur Klimaneutralität muss noch erarbeitet werden

    Die Klimaziele fokussieren sich auf das Jahr 2030, aber es ist noch unklar, wie bis 2050 Klimaneutralität erreicht werden soll. Die Bundesstaaten betreiben eigene Klimapolitik.

    Das Klimaziel erfordert zusätzliche Maßnahmen

    Mit den im Jahr 2022 formulierten Klimazielen soll bis 2030 ein Emissionsrückgang von 43 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 erreicht werden. Es erfordert eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf maximal 354 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂)-Äquivalent pro Jahr.

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    Den Löwenanteil bei der Emissionseinsparung soll der Stromsektor leisten. Dafür setzt die Regierung auf den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis 2030 soll der Anteil der regenerativen Stromerzeugung auf 82 Prozent steigen. Nach Angaben des Clean Energy Council wurden 2022 nur rund 39 Prozent des Stromverbrauchs aus grünen Quellen gedeckt.

    Als weitere zentrale Klimaschutzinitiative wurde Anfang 2023 eine Verschärfung des "Safeguard Mechanism" auf den Weg gebracht. Dieser legt für Unternehmen mit einem Treibhausgasausstoß von über 100.000 Tonnen pro Jahr Emissionsgrenzen fest. Demnach müssen die betroffenen Unternehmen bis 2030 eine jährliche Emissionsminderung um 4,9 Prozent erreichen.

    Mit diesen Maßnahmen prognostiziert die Regierung bis 2030 einen Rückgang des Treibhausgasausstoßes auf rund 368 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent pro Jahr. Für die Erreichung des Minderungsziels sind deshalb zusätzliche Anstrengungen erforderlich.

    Langfristige Klimastrategie ist noch nicht definiert

    Für die Klimaschutzbemühungen in Australien stellt der neue Regierungskurs einen wichtigen Fortschritt dar. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die neuen Pläne noch immer nicht mit dem Ziel vereinbar sind, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Nach Analysen des Klimainstitutes Climate Analytics entspricht der aktuelle Minderungspfad für Treibhausgasemissionen einem weltweiten Temperaturanstieg um etwa 2 Grad Celsius.

    Konkrete Klimapläne über das Jahr 2030 hinaus gibt es noch nicht. Weitergehende Reduktionsziele bis zum Jahr 2035 müssen bis spätestens 2025 vorgestellt werden, wenn neue Nationale Klimabeiträge für das Pariser Klimaschutzabkommen fällig sind.

    Auch im Hinblick auf das Klimaneutralitätsziel bis 2050 gibt es noch unerledigte Aufgaben. Im Mai 2022 hatte die Regierung des vorherigen Premierministers Scott Morrison den "Long-Term Emissions Reduction Plan" vorgestellt, welcher den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen sollte. Aufgrund der unverbindlichen Ausgestaltung wurde der Plan von Klimaschützern stark kritisiert und ist als hinfällig anzusehen. Die neue Regierung hat bereits die Entwicklung eines eigenen Netto-Null-Plans angekündigt. Dafür soll im Juli 2023 mit der "Net Zero Authority" eine zuständige staatliche Einrichtung geschaffen werden.

    Internationales Methanabkommen soll umgesetzt werden

    Im Oktober 2022 trat Australien nachträglich dem "Global Methane Pledge" bei. Auch dies stellt eine bedeutende Kehrtwende dar, nachdem auf dem Klimagipfel 2021 in Glasgow eine Beteiligung noch abgelehnt wurde.

    Im Jahr 2021 belief sich der Methanausstoß auf rund 122 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent und trug damit 26 Prozent zu den gesamten Treibhausgasemissionen Australiens bei. Damit bis 2030 eine Reduzierung um 30 Prozent im Vergleich zu 2020 erreicht werden kann, sollen insbesondere innovative Verfahren in der Landwirtschaft gefördert werden.

    Bundesstaaten und Wirtschaft verfolgen eigene Klimaziele

    Impulse setzen auch die Bundesstaaten, welche im australischen Föderalismus über eigene Kompetenzen in der Klimapolitik verfügen. Einige Bundesstaaten wie New South Wales oder Victoria setzen sich für 2030 deutlich ehrgeizigere Ziele als die nationale Regierung.

    Unterstützung für mehr Klimaschutz kommt aus der Wirtschaft. Wichtige Industrieverbände wie die Australian Industry Group wünschen sich ein Minderungsziel bis 2030 von mindestens 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2005. Von den größten 200 an der australischen Börse gelisteten Unternehmen haben bereits etwas mehr als 45 Prozent ein Klimaneutralitätsziel formuliert.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Klimagesetze: Emissionsminderungsziele sind erstmalig kodifiziert

    Die australische Regierung bringt wichtige Klimagesetze durch das Parlament. Auch auf Ebene der Bundesstaaten wird eine Klimagesetzgebung erlassen.

    Mit dem im September 2022 verabschiedeten "Climate Change Act" werden die australischen Klimaschutzziele zum ersten Mal auf Gesetzesrang erhoben. Die Vorschriften des Climate Change Act kodifizieren sowohl das Reduktionsziel von Treibhausgas von 43 Prozent bis 2030, als auch das allgemeine Klimaneutralitätsziel bis 2050.

    In den Jahren zuvor handelte es sich bei den australischen Klimaschutzplänen lediglich um politische Strategiepapiere ohne rechtliche Bindungswirkung. Auch die Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen wurden nicht in nationales Recht übertragen und sind damit nicht verbindlich. Nach der australischen Verfassung müssen internationale Abkommen ratifiziert werden, bevor sie nationale Bindungswirkung entfalten.

    Mit dem "Safeguard Mechanism Amendment Act" gelang der Regierung im März 2023 ein weiterer Erfolg. Die Vorschriften enthalten verbindliche Emissionsminderungsziele für Industriebetriebe mit einem Treibhausgasausstoß von mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr.

    Der Verabschiedung des Safeguard Mechanism Amendment Act gingen lange und schwierige Verhandlungen voraus. Zwar verfügt die amtierende Labour-Regierung über eine Stimmenmehrheit im Unterhaus, dem sogenannten "House of Representatives". Für die Verabschiedung von Gesetzen ist jedoch die Zustimmung des Senats erforderlich.

    Im Senat ist die Regierung auf eine Unterstützung durch unabhängige Abgeordnete oder durch die Partei der Grünen angewiesen. Die Grünen fordern deutlich größere Anstrengungen für den Klimaschutz und wollen nach dem eigenen Programm bis 2030 einen Emissionsrückgang von 75 Prozent gegenüber dem Wert von 2005 erreichen. Durch die Gewährung von Zugeständnissen konnte die Regierung bislang jedoch bei allen Klimagesetzen die Zustimmung der Grünen gewinnen.

    Ein gemischtes Bild ergibt sich auf Ebene der Bundesstaaten. Hier haben immerhin vier Staaten ihre Klimaschutzpläne auch in Gesetzesform gegossen. Dabei handelt es sich um Victoria, South Australia, Tasmanien und das Australian Capital Territory (Gebiet der Hauptstadt Canberra). Nach einem im März erfolgten Regierungswechsel will auch New South Wales ein Klimagesetz auf den Weg bringen.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Investitionen: Milliardenprogramme für die Dekarbonisierung

    Für die Entwicklung von neuen Klimatechnologien vergibt die Regierung hohe Fördergelder. Auch der Stromnetzausbau und Energieeffizienz werden gefördert.

    Für die Erreichung der Klimaziele werden im Rahmen des "Powering Australia Plan" große Förderprogramme geschnürt. Seit Übernahme der Regierungsgeschäfte im Mai 2022 hat die Labor-Regierung bereits Maßnahmenpakete mit einem Volumen von über 19 Milliarden US-Dollar (US$; 28 Milliarden Australische Dollar ($A); 1 $A = 0,69 US$) auf den Weg gebracht.

    Der Staatshaushalt für das kommende Finanzjahr 2023/2024 (1. Juli bis 30. Juni) enthält neue Fördermittel für grünen Wasserstoff sowie für Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen und Privathaushalten. Zudem stehen der Ausbau des Stromnetzes und Dekarbonisierungsprojekte in der Industrie im Mittelpunkt.

    Förderprogramme für Klimaschutz in Australien (Auswahl)

    Name

    Förderziel

    Förderrahmen

    Rewiring the Nation

    Ausbau des Stromnetzes zur besseren Integration von erneuerbarer Energie

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 14 Mrd. US$

    Hydrogen Headstart

    Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft

    Gesamtfördersumme in Höhe von 1,4 Mrd. US$

    Powering the Regions Fund

    Dekarbonisierungsprojekte in der Industrie

    Gesamtfördersumme in Höhe von 1,3 Mrd. US$

    Household Energy Upgrades Fund

    Zinsvergünstigte Darlehen für Energieeffizienzmaßnahmen in privaten Haushalten

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 900 Mio. US$

    Small Business Energy Incentive

    Steuervergünstigung in Höhe von 20 Prozent für Energieeffizienzmaßnahmen in Kleinbetrieben (mit einem Jahresumsatz unter 50 Mio. $A). Maximale Summe von 20.000 $A pro Betrieb

    Geschätzte Gesamtfördersumme in Höhe von rund 220 Mio. US$

    US-Dollar-Werte umgerechnet anhand des durchschnittlichen Wechselkurses 2022: 1 $A = 0,69 US$.Quelle: Recherchen Germany Trade & Invest 2023

    Das mit rund 10 Milliarden US$ ausgestattete Förderprogramm "National Reconstruction Fund" zielt auf die Wiederbelebung des verarbeitenden Gewerbes. Dabei sind umgerechnet knapp 2,3 Milliarden US$ für die Förderung von emissionsarmen Technologien vorgesehen. Mit den Geldern soll beispielsweise die lokale Produktion von Solarzellen, Batteriespeichern oder Elektrolyseuren angekurbelt werden.

    Fördereinrichtungen stellen Mittel bereit

    Eine wichtige Rolle spielt die Förderung innovativer und emissionsmindernder Technologien durch staatliche Einrichtungen wie der Australian Renewable Energy Agency (ARENA) und der Clean Energy Finance Corporation (CEFC).

    ARENA betreibt zahlreiche Programme für Klimatechnologien. Dabei wird die Förderinstitution in der Frühphase aktiv und vergibt Zuschüsse für angewandte Forschung oder Demonstrationsprojekte. Bis 2032 ist die Organisation mit einem Finanzrahmen von 1,4 Milliarden US$ ausgestattet, der weiter erhöht werden kann.

    Auswahl aktueller Förderprogramme der Australian Renewable Energy Agency (ARENA)

    Name

    Förderziel

    Förderrahmen

    Driving the Nation Program

    Ausbau der Elektromobilität, Zuschüsse für Ladeinfrastruktur sowie die Elektrifizierung von Kfz-Fuhrparks

    Gesamtfördersumme in Höhe von 347 Mio. US$

    Advancing Renewables Program

    Effizienzsteigerung bei erneuerbaren Energien, Kommerzialisierung von Technologien für Wasserstoff und emissionsarme Metalle

    Förderzuschüsse in Höhe von bis zu 38 Mio. US$ pro Projekt

    Hydrogen Research & Development Funding Round

    Kommerzialisierung innovativer Wasserstofftechnologien

    Gesamtfördersumme in Höhe von 17 Mio. US$

    Iron & Steel Research & Development Funding Round

    Erforschung emissionsarmer Technologien für die Stahlproduktion

    Gesamtfördersumme in Höhe von 17 Mio. US$

    US-Dollar-Werte umgerechnet anhand des durchschnittlichen Wechselkurses 2022: 1 $A = 0,69 US$.Quelle: Australian Renewable Energy Agency 2023

    Die CEFC gehört zu den größten grünen Investitionsbanken der Welt und konzentriert sich auf kommerzielle Projekte für den Markthochlauf. Anstelle von Förderzuschüssen wie bei ARENA kommen dabei Instrumente wie Förderkredite oder Kapitalbeteiligungen zum Einsatz. Zu den von der CEFC verwalteten Programmen gehört beispielsweise der mit rund 208 Millionen US$ ausgestattete "Advancing Hydrogen Fund". Über den "Clean Energy Innovation Fund" stellt die CEFC auch Wagniskapital für Start-ups bereit.

    Aufbau von Wasserstoff-Hubs geplant

    Einen Schwerpunkt der australischen Klimastrategie bildet der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit Exportausrichtung. Die Details für das im Mai 2023 angekündigte "Hydrogen Headstart Program" müssen noch konkretisiert werden. Geplant sind Zuschüsse für die Produktion von grünem Wasserstoff, welche durch ARENA vergeben werden. In der mittelfristigen Haushaltsplanung sind umgerechnet rund 1,4 Milliarden US$ für das Programm reserviert. Ein Interessenbekundungsverfahren soll bereits 2024 starten, die ersten Gelder dürften jedoch erst 2026/2027 fließen.

    Über das "Clean Hydrogen Industrial Hubs Program" stehen zudem rund 365 Millionen US$ für die Entwicklung großer Leuchtturmprojekte zur Verfügung. Insgesamt acht Standorte wurden bereits ausgewählt.

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    Für den Klimaschutz bemüht sich Australien auch um eine verstärkte internationale Zusammenarbeit. Ein Beispiel ist der 2021 vereinbarte "Australia-Germany Hydrogen Accord".

    Eine Hauptinitiative in diesem Zusammenhang ist der "German-Australian Hydrogen Innovation and Technology Incubator" (HyGATE), welcher bilaterale Pilot-, Demonstrations- und Forschungsprojekte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette unterstützt. Im Februar 2023 wurden vier erfolgreiche Projekte bekannt gegeben.

    Bundesstaaten nehmen häufig Vorreiterrolle ein

    Wichtige Akteure in Sachen Klimaschutz sind die australischen Bundesstaaten. Nach der Verfassung stehen diesen weitreichende Kompetenzen in der Energie- und Klimapolitik zu. In vielen Bereichen gelten die Bundesstaaten sogar als treibende Kraft, insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Daraus resultiert eine vielseitige Förderlandschaft.

    Förderprogramme der Bundesstaaten (Auswahl)

    Name

    Förderziel

    Förderrahmen

    Queensland Renewable Energy and Hydrogen Jobs Fund

    Förderung von erneuerbarer Energie und Wasserstoff

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 3,1 Mrd. US$

    New South Wales Hydrogen Strategy

    Förderung der Wasserstoffwirtschaft

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 2,1 Mrd. US$

    New South Wales Net Zero Industry and Innovation Program

    Förderung von emissionsarmen Technologien und Dekarbonisierungsprojekten

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 700 Mio. US$

    South Australia Hydrogen Jobs Fund

    Förderung der Wasserstoffwirtschaft

    Gesamtfördersumme in Höhe von rund 412 Mio. US$

    Victoria Energy Innovation Fund

    Förderung innovativer, emissionsmindernder Technologien

    Förderzuschüsse in Höhe von umgerechnet bis zu 14 Mio. US$ pro Projekt

    US-Dollar-Werte umgerechnet anhand des durchschnittlichen Wechselkurses 2022: 1 $A = 0,69 US$.Quelle: Recherchen Germany Trade & Invest 2023

    Handel mit Ausgleichszertifikaten wird ausgeweitet

    Eine bereits 2011 durch die damalige Labour-Regierung eingeführte Steuer auf Kohlendioxid (CO₂) wurde 2014 durch eine konservative Nachfolgeregierung außer Kraft gesetzt. Stattdessen wurde der auf Freiwilligkeit beruhende Emissions Reduction Fund (ERF) ins Leben gerufen. Eine Neuauflage der CO₂-Steuer plant die seit Mai 2022 amtierende Labour-Regierung nicht. Stattdessen will sie am ERF festhalten.

    Im Rahmen des ERF bekommen zugelassene Klimaschutzprojekte für jede eingesparte oder ausgeglichene Tonne CO₂ eine Australian Carbon Credit Unit (ACCU) gutgeschrieben. Die Regulierungsbehörde Clean Energy Regulator kauft diese über Umkehrauktionen zurück.

    Bislang wurden mit dem ERF bereits über 1.000 emissionsmindernde Projekte gefördert, wobei sich das finanzielle Volumen auf rund 1,9 Milliarden US$ beläuft. Ein Großteil der Projekte fällt in den Bereich Landwirtschaft und -nutzung, beispielsweise durch Aufforstung.

    Die ACCU sollen eine wichtige Rolle bei der Reform des "Safeguard Mechanism" spielen. Über dieses Instrument werden Unternehmen mit einem jährlichen Treibhausgasausstoß von über 100.000 Tonnen verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030 um mindestens 4,9 Prozent pro Jahr zu reduzieren. Neben Maßnahmen zur innerbetrieblichen Emissionsminderung können die Unternehmen eine Kompensation durch den Kauf von ACCU vornehmen.

    Um den freien Handel mit ACCU zu vereinfachen, wird eine "Australian Carbon Exchange" geschaffen. Als Erstes wurde die Onlineplattform des Unternehmens Xpansiv zugelassen. Weitere Anbieter sollen folgen.

    An der Effizienz des ERF gab es in der Vergangenheit auch Kritik, insbesondere was die Integrität und die Anzahl der in Umlauf gesetzten CO2-Ausgleichzertifikate betrifft. Dies veranlasste die Regierung zu einer unabhängigen Überprüfung unter Leitung des ehemaligen Chief Scientist Ian Chubb. Der Abschlussbericht bezeichnet die australischen ACCU als grundsätzlich solide, unterbreitet aber auch Verbesserungsvorschläge, welche die Regierung aufgreifen will.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • DIHK-AHK-Umfrage zum Klimaschutz 2022

    Australien

    Die Umfrage wurde im April und Mai 2022 von der DIHK unter 2.860 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) durchgeführt. Unternehmen aus insgesamt 107 Ländern nahmen daran teil. Die Befragung gibt wieder, wie die in dem jeweiligen Land tätigen deutschen oder eng mit Deutschland kooperierenden Unternehmen die Situation vor Ort wahrnehmen.

    Von Martin Knapp (DIHK) | Berlin

  • Energie: Im Stromnetz vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel

    Die Regierung setzt ein frisches Signal für den Markthochlauf von grünem Wasserstoff. Bei dem Ausbau der erneuerbaren Energien sorgen auch die Bundesstaaten für hohes Tempo.

    Energieversorgung

    Australiens Energieverbrauch wird noch zu über 90 Prozent durch fossile Brennstoffe dominiert. In Zukunft soll neben der Elektrifizierung insbesondere grüner Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Aufgrund der ausgezeichneten Ressourcen für Wind und Solar will sich Australien zu einer führenden Exportnation entwickeln.

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    Landesweit befinden sich mehr als 100 Wasserstoffprojekte mit einem Investitionsvolumen von umgerechnet über 160 Milliarden US-Dollar (US$) in der Planung. Jedoch zeigt sich, dass der Weg zur Wasserstoffnation kein Selbstläufer ist.

    Industrievertreter mahnen, dass Australien dringend eine Antwort auf Förderprogramme wie den Inflation Reduction Act der USA oder den European Green Deal finden muss. Nach Studien von Deloitte droht die australische Wasserstoffproduktion bis 2050 ansonsten um 65 Prozent hinter ihren Möglichkeiten zurückzubleiben.

    Als Reaktion kündigte die Regierung im Mai 2023 das "Hydrogen Headstart Program" an. Dieses soll 1,4 Milliarden US$ für die Produktion von grünem Wasserstoff bereitstellen. Die Details müssen noch ausgearbeitet werden.

    Stromerzeugung

    Ein zentraler Punkt der klimapolitischen Agenda ist die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien bis 2030 auf 82 Prozent. Dabei wird insbesondere auf den Ausbau der Stromübertragungskapazitäten durch das mit 14 Milliarden US$ dotierte "Rewiring the Nation Program" gesetzt.

    In den vergangenen Jahren stellen Probleme beim Netzanschluss das größte Hemmnis für den Ausbau der erneuerbaren Energien dar. Zahlreiche Wind- und Solarparks hatten durch unzureichende Netzkapazitäten mit Verzögerungen und Kostensteigerungen zu kämpfen.

    Die Mittel für den Netzausbau werden als zinsvergünstigte Kredite durch die staatliche Clean Energy Finance Corporation vergeben und können von beteiligten Übertragungsnetzbetreibern abgerufen werden. Die ersten Tranchen fließen in Projekte in New South Wales und Victoria.

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    Massiver Zubau von Wind- und Solarkraft erforderlich

    Der für die Erreichung der Klimaziele erforderliche Ausbau der erneuerbaren Energien ist enorm. Im Stromnetz der Ostküste, dem National Electricity Market (NEM), müssen nach Prognosen des Australian Energy Market Operator (AEMO) bis 2030 neue Wind- und Solarfarmen mit einer Leistung von etwa 32 Gigawatt entstehen. Hinzu käme ein Zubau bei Solardachanlagen von mehr als 18 Gigawatt.

    Über den NEM werden rund 80 Prozent des landesweiten Strombedarfs abgedeckt. Im Jahr 2021 lag die Spitzenlastnachfrage im NEM bei knapp 32 Gigawatt, bei einer installierten Gesamtleistung von etwa 56 Gigawatt. Neben dem NEM gibt es in Australien noch eine Reihe von isolierten kleineren Netzen, beispielsweise an der Westküste.

    Im Zuge der voranschreitenden Elektrifizierung wird sich der Strombedarf im NEM nach Prognosen von AEMO bis 2050 verdreifachen und rund 320 Terawattstunden erreichen. Ein Teil der steigenden Nachfrage könnte künftig durch Offshore-Windkraft gedeckt werden. Die Regierung hatte 2022 erstmals einen Rechtsrahmen für Offshore-Windparks geschaffen. Windkraftentwickler arbeiten bereits an rund 30 Projekten mit einer Leistung von mehr als 65 Gigawatt.

    Zur Netzintegration der erneuerbaren Energie werden zudem große Stromspeicherkapazitäten benötigt. Schon heute ist Australien Vorreiterland für große Batteriespeicher. Allein im NEM befinden sich Projekte mit einer Leistung von rund 39 Gigawatt in Planung. Zudem vollzieht sich ein großflächiger Ausbau der Pumpspeicherkraft. Landesweit sollen rund 18 Projekte mit einer Gesamtleistung von etwa 14 Gigawatt entstehen.

    Projekte für grünen Strom gewinnen an Fahrt

    Die verstärkten Klimaschutzbemühungen der Regierung sorgen für positive Marktsignale. Dafür spricht ein deutlicher Anstieg bei den getroffenen Investitionsentscheidungen. Nach Angaben des Clean Energy Regulators gab es 2022 grünes Licht für Solar- und Windprojekte mit einer Leistung von 4,3 Gigawatt – ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend dürfte sich 2023 fortsetzen.

    Die derzeit im NEM installierten Kohlekapazitäten von 23 Gigawatt sollen nach Erwartung von AEMO bis 2040 hingegen fast vollständig vom Netz gehen. Tatsächlich könnte dieser Prozess sogar deutlich schneller vonstattengehen. So ist das Aus für das größte Kohlekraftwerk des Landes, Eraring (2.880 Megawatt), für 2025 vorgesehen – sieben Jahre früher als ursprünglich geplant. Auch andere Versorger wie AGL Energy oder Alinta Energy verkürzen die geplanten Laufzeiten ihrer Kohlemeiler.

    Durch die Menge an Solarstrom, insbesondere durch netzeinspeisende Heimanlagen, wird der Betrieb von Kohlekraftwerken zunehmend unwirtschaftlich. Tagsüber fallen die Spotpreise im NEM immer häufiger in den negativen Bereich. Unflexible Kohlekraftwerke schreiben dann Verluste.

    Bundesstaaten übernehmen Führungsrolle für erneuerbare Energien

    Sehr ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien formulieren die australischen Bundesstaaten. New South Wales, Victoria und Queensland planen den Bau großer Sonderzonen für erneuerbare Energien. Diese sollen mit guter Infrastruktur den Netzanschluss beschleunigen.

    Die drei in Queensland geplanten Sonderzonen (Renewable Energy Zone; REZ) sollen bis 2035 eine regenerative Erzeugungsleistung von 22 Gigawatt beherbergen. New South Wales will insgesamt fünf REZ errichten. Als Erstes werden die Zonen Central-West Orana und New England in Angriff genommen, welche für eine installierte Leistung von mindestens 12 Gigawatt ausgelegt sind.

    Das Tempo der Energiewende verläuft unterschiedlich. Tasmanien versorgt sich dank sehr guter Bedingungen für Wasser- und Windkraft bereits vollständig durch erneuerbare Energie. Auch South Australia gehört mit einem regenerativen Anteil an der Stromerzeugung von rund 65 Prozent zu den Vorreitern. In Ostküstenstaaten wie New South Wales oder Queensland liegt der Ökostromanteil jedoch noch unter 30 Prozent.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Verkehr: Neue Strategie soll die Elektromobilität voranbringen

    Der Absatz von Elektroautos erlebte 2022 einen Schub. Einige Bundesstaaten gewähren eine Kaufprämie. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird gefördert.

    Der Verkehrssektor trägt rund 17 Prozent zu den jährlichen Treibhausgasemissionen von Australien bei. Davon entfallen über 60 Prozent auf den motorisierten Straßenverkehr. Für die kommenden Jahre gehen die Klimamodelle der Regierung von einem steigenden Emissionsausstoß aus, sodass sich der Verkehr bis 2030 zur größten Quelle von Klimagasen entwickeln dürfte.

    Die Elektromobilität hat hohen Nachholbedarf. Mit insgesamt 33.410 verkauften Fahrzeugen gab es 2022 zwar einen Anstieg um rund 94 Prozent im Vergleich zu 2021. Dennoch machten batterieelektrische Autos 2022 nur etwa 3 Prozent des Neuwagenmarktes aus.

    Einführung von Emissionsgrenzen geplant

    Mit der im April 2023 vorgestellten "National Electric Vehicle Strategy" setzt die Regierung bei der Emissionsminderung erstmals auf die Einführung eines Standards zur Kraftstoffeffizienz. Australien gilt neben Russland als einziges industriell entwickeltes Land, in dem es bislang keine verbindlichen Vorgaben in Bezug auf die Emissionswerte von Kfz gibt.

    Details zu dem neuen Standard sollen jedoch erst Ende 2023 präsentiert werden. Voraussichtlich wird dieser einen Emissionshöchstwert für die innerhalb eines Jahres verkaufte Neuwagenflotte der Hersteller enthalten. Dabei sollen neben Pkw auch leichte Nutzfahrzeuge erfasst werden.

    Ladeinfrastruktur wird ausgebaut

    Ein weiterer Schwerpunkt der National Electric Vehicle Strategy liegt auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Über das "Driving the Nation Program" werden dafür Mittel in Höhe von umgerechnet rund 347 Millionen US-Dollar (US$) zur Verfügung gestellt. Zu den geplanten Maßnahmen gehört der Aufbau eines nationalen Ladenetzwerks. Entlang wichtiger Autobahnen sind dabei Stationen in einem durchschnittlichen Abstand von 150 Kilometern geplant.

    Bislang ist das Ladenetz vergleichsweise dünn gesät. Nach Angaben des Electric Vehicle Council gab es Ende 2022 rund 2.400 öffentliche Ladestationen in Australien, davon 365 Schnellladestationen. In Deutschland gibt es im Vergleich mittlerweile bereits über 32.000 Ladestationen - dabei ist Australien von der Fläche über zwanzigmal größer als die Bundesrepublik.

    Über die Initiative "Hydrogen Highways" wird auch der Bau von Wasserstofftankstellen gefördert. Brennstoffzellen sollen insbesondere bei der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs zum Einsatz kommen. Ein Beispielprojekt auf diesem Feld ist der geplante "Hume Hydrogen Highway" zwischen Sydney und Melbourne.

    Neue Strategie setzt nur geringe finanzielle Anreize

    Direkte finanzielle Zuschüsse für den Kauf von Elektroautos plant die nationale Regierung in Canberra nicht. Um die Preise erschwinglicher zu machen, werden importierte Fahrzeuge im Rahmen des "Electric Car Discount" jedoch von Einfuhrzöllen befreit.

    In Deutschland gebaute Elektroautos sind damit zwischenzeitlich gegenüber Verbrennern besser gestellt. Die Verhandlungen über ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen Australien und der EU dürften bis Mitte 2023 abgeschlossen werden. Bis zum Inkrafttreten dieses Abkommens sind auf deutsche Verbrennerautos noch Einfuhrabgaben fällig.

    Zudem entfällt seit Juli 2022 die mit 47 Prozent sehr hohe "Fringe Benefits Tax". Mit dieser wird ein vom Arbeitgeber gewährter geldwerter Vorteil besteuert. Beide Maßnahmen gelten jedoch nur für Fahrzeuge mit einem maximalen Listenpreis von bis zu 84.619 Australischen Dollar ($A). Über die speziellen zinsvergünstigten Darlehen der Clean Energy Finance Corporation wird der Erwerb von Elektroautos gefördert.

    Kaufprämien gibt es nur in einzelnen Bundesstaaten

    Im Gegensatz zur nationalen Ebene bringen einzelne Bundesstaaten die Elektromobilität auch mit Kaufprämien voran. Queensland kündigte im April 2023 an, die direkten finanziellen Zuschüsse auf 6.000 $A (rund 4.168 US$) zu erhöhen.

    Kaufprämien für Elektroautos

    Bundesstaat

    Höhe

    Voraussetzungen

    Queensland

    6.000 $A

    Maximaler Kaufpreis von 68.000 $A

    Western Australia

    3.500 $A

    Maximal 10.000 Fahrzeuge, maximaler Kaufpreis 70.000 $A

    New South Wales

    3.000 $A

    Maximal 25.000 Fahrzeuge, maximaler Kaufpreis 68.750 $A

    Victoria

    3.000 $A

    Maximal 20.000 Fahrzeuge, maximaler Kaufpreis 68.750 $A

    South Australia

    3.000 $A

    Maximal 7.000 Fahrzeuge, maximaler Kaufpreis 68.750 $A

    Quelle: Recherchen Germany Trade & Invest 2023

    Andere Staaten wie Tasmanien, das Northern Territory sowie das Australian Capital Territory gewähren in ihren Förderstrategien hingegen ausschließlich Vergünstigungen bei der Stempelsteuer sowie den Zulassungsgebühren.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Industrie: Schrittweise Dekarbonisierung durch Emissionsgrenzen

    Die Regierung setzt Emissionsgrenzen für große Industrieunternehmen in Kraft. Für eine klimaneutrale Industrie muss bis 2050 ein dreistelliger Milliardenbetrag investiert werden.

    Industriestruktur: Unternehmen können bei Dekarbonisierung auf CO2-Ausgleich zurückgreifen

    Der Industriesektor ist mit einem Anteil von 35 Prozent der größte Emittent in Australien. Dies beinhaltet die großen Erdgasverflüssigungsanlagen. Weltweit ist Australien der größte Exporteur von Flüssigerdgas. Für die Erreichung der Klimaziele bis 2030 ist die Senkung der Industrieemissionen von großer Bedeutung.

    Eine zentrale Maßnahme ist die Verschärfung des seit 2016 geltenden "Safeguard Mechanism". Dieser legt jährliche Emissionsgrenzen für Unternehmen mit einem Treibhausgasausstoß von über 100.000 Tonnen pro Jahr fest. Derzeit sind 215 Unternehmen von der Regelung betroffen. Darunter fallen beispielsweise Chemieanlagen, Stahlwerke oder Bergbauminen.

    Bislang waren die im Safeguard Mechanism festgeschriebenen Emissionsgrenzen so großzügig bemessen, dass statt einer Reduzierung des Treibhausgasausstoßes lediglich ein verringerter Anstieg erfolgte. Der im März 2023 vom australischen Parlament verabschiedete Zusatz "Safeguard Mechanism Amendment Bill" schreibt nun verbindliche Minderungsziele für die kommenden Jahre bis 2030 vor.

    Dreistufige Emissionsgrenze des Safeguard Mechanism (Scope 1)

    1. Betroffene Unternehmen müssen ihre Emissionsintensität (Emissionen pro Produktionseinheit) bis 2030 um durchschnittlich 4,9 Prozent pro Jahr reduzieren. Dabei werden bis 2030 anlagenspezifische Basiswerte durch den Clean Energy Regulator festgesetzt.

    2. Der jährliche Nettoausstoß aller betroffenen Unternehmen muss bis 2030 auf unter 100 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent sinken. Für 2022/2023 ist ein Ausgangswert von 143 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent angesetzt.

    3. Im Zeitraum 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2030 dürfen die Nettoemissionen der betroffenen Unternehmen einen maximalen Wert von 1.233 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent nicht überschreiten.

    Für Sektoren mit besonderen technischen Hürden reduziert sich die verbindliche Reduzierung der Emissionsintensität auf 1 Prozent pro Jahr. Dies betrifft insbesondere die Zement-, Stahl- und Aluminiumindustrie. Zudem stehen über den "Safeguard Transformation Stream" Fördermittel in Höhe von über 400 Millionen US-Dollar (US$) für industrielle Dekarbonisierungsprojekte bereit.

    Neben Maßnahmen zur tatsächlichen Emissionsminderung können Unternehmen die Vorgaben des Safeguard Mechanism auch durch den Erwerb von CO₂-Ausgleichszertifikaten erfüllen. Dabei ist grundsätzlich keine Höchstgrenze vorgesehen. Wenn die CO₂-Kompensation jedoch einen Anteil von 30 Prozent überschreitet, müssen die Gründe hierfür beim Clean Energy Regulator dargelegt werden.

    Im Rahmen des Ausgleichshandels ist der Erwerb von Australian Carbon Credit Units (ACCU) möglich. Klimaschutzprojekte, die zu einer CO₂-Einsparung führen (z. B. in der Landwirtschaft), bekommen pro eingesparter Tonne eine ACCU gutgeschrieben. Die ACCU können frei gehandelt werden, die Regierung plant jedoch einen Preisdeckel von 75 australischen Dollar ($A) pro ACCU (circa 52 US$).

    Neu geschaffen wird zudem ein Markt für "Safeguard Mechanism Credits" (SMC). Unternehmen, die selbst unter den Safeguard Mechanism fallen, können SMC generieren, indem sie ihre Verpflichtungen übererfüllen. Auch die SMC können anschließend frei gehandelt werden.

    Nach Studien der Australian Industry Energy Transition Initiative sind gewaltige Investitionen in Höhe von umgerechnet rund 132 Milliarden US$ erforderlich, um den gesamten australischen Industriesektor bis 2050 klimaneutral zu machen. Die Initiative ist ein Zusammenschluss großer Industrieunternehmen wie beispielsweise den Bergbaukonzernen Rio Tinto und BHP.

    Der errechnete Investitionsbedarf umfasst Maßnahmen zur Elektrifizierung, Steigerung der Energieeffizienz sowie andere emissionsmindernde Maßnahmen wie die Abscheidung und Einlagerung von CO₂. Mit 92 Milliarden US$ konzentriert sich der Handlungsbedarf auf fünf Schlüsselsektoren.

    Fokusbranche Stahl: Pläne für grünen Stahl werden konkret

    In der Stahlindustrie werden die ersten Schritte zur Dekarbonisierung bereits in die Wege geleitet. Vorreiter ist das Unternehmen Liberty Steel des britischen Milliardärs Sanjeev Gupta. Bis 2025 sollen die Emissionen des Whyalla-Stahlwerks im Bundesstaat South Australia um rund 90 Prozent sinken.

    Dazu bezieht das Unternehmen vom italienischen Hersteller Danieli für 349 Millionen US$ einen elektrischen Lichtbogenofen mit einer Kapazität von über 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Die Anlage wird zunächst mit Altmetall gespeist.

    Mit Anbietern führt Liberty Energy zudem Gespräche über den Bau einer Direktreduktionsanlage. Diese soll den bisherigen, mit Kohle befeuerten Hochofen ersetzen und Magnetit aus benachbarten Eisenerzminen verarbeiten. Zunächst soll die Anlage mit einer Mischung aus Erdflüssiggas und grünem Wasserstoff laufen. Längerfristig ist die Umstellung auf einen rein wasserstoffbasierten Betrieb geplant.

    Auch der australische Stahlproduzent BlueScope interessiert sich für grünen Stahl. Für ein Pilotprojekt am Standort Port Kembla soll ein Elektrolyseur von 10 Megawatt entstehen.

    Fokusbranche Bergbau: Rohstoffsektor will grüner werden

    Große Anstrengungen unternimmt auch die Rohstoffindustrie. Der Eisenerzproduzent Fortescue Metals investiert in den kommenden Jahren 6,2 Milliarden US$, um seine Eisenerzminen in der westaustralischen Pilbara-Region bereits bis 2030 klimaneutral zu machen. In Kooperation mit Liebherr arbeitet der Konzern an der Dekarbonisierung seiner Flotte von Bergbaumaschinen. Insgesamt will Fortescue 250 große Muldenkipper mit Wasserstoffantrieb zum Einsatz bringen. Auch der Schienenverkehr für den Eisenerztransport soll mit Wasserstoff oder batterieelektrischen Zügen betrieben werden.

    Bergbauunternehmen bringen zudem erneuerbare Energien zum Einsatz. Rio Tinto will bis 2030 rund 7,5 Milliarden US$ für die Versorgung seiner 16 Eisenerzminen in Australien investieren.

    Die Gasindustrie setzt vor allem auf den Einsatz von CO₂-Abscheidung. Die Vorgaben des Safeguard Mechanism sollen so ausgestaltet werden, dass Projekte zur Erschließung neuer Gasfelder klimaneutral sein müssen. Nach Analysen von Wood Mackenzie befinden sich bereits 27 Projekte für CO₂-Endlager in Planung. Der Gaskonzern Santos will beispielsweise 2024 ein CO₂-Speicherprojekt für das Moomba-Gasfeld mit einer Kapazität von 1,7 Millionen Tonnen pro Jahr in Betrieb nehmen.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Gebäude: Wohngebäude müssen effizienter werden

    Die baurechtlichen Vorgaben für die Energieeffizienz werden schrittweise verschärft. Insbesondere im Wohnungsbestand besteht hoher Modernisierungsbedarf.

    Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Australien klimaneutral werden. Die Gesetzgebungskompetenz für baurechtliche Regelungen und Energieeffizienzstandards fällt grundsätzlich in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesstaaten. Die nationale Regierung einigte sich mit den Bundesstaaten Anfang 2019 auf das Maßnahmenprogramm "Trajectory for Low Energy Buildings".

    Dieses sieht für die Jahre 2022 und 2025 eine schrittweise Verschärfung der Energieeffizienzvorgaben im National Construction Code (NCC) vor. Das Regelwerk enthält baurechtliche Mindeststandards für Gebäude.

    Nachholbedarf besteht insbesondere im Bereich der Wohngebäude. Diese verursachen etwa 12 Prozent der Treibhausgasemissionen Australiens. Wohnhäuser verbrauchen rund 29 Prozent des landesweit erzeugten Stroms, zum Beispiel durch Klimaanlagen. Bei der Energieeffizienz schneiden neu gebaute Wohnhäuser nach Einschätzung von Branchenkennern um mindestens 40 Prozent schlechter ab als in anderen entwickelten Ländern mit vergleichbaren klimatischen Bedingungen.

    Strengere Dämmvorschriften im Wohnbereich

    Zur Bewertung der Energieeffizienzstandards besteht das 1993 ins Leben gerufene Nationwide Housing Energy Rating Scheme (NatHERS). Dabei konzentriert sich NatHERS auf die Bewertung der Gebäudehülle, also aller Baumaterialien, die zum Bau eines Hauses verwendet werden – einschließlich Wände, Dämmung, Fenster und Dächer. Diese Bewertung der thermischen Leistung erfolgt auf einer Skala von 0 bis maximal 10 Sternen und basiert darauf, wie viel Heizung sowie Kühlung benötigt wird, um ein Zuhause komfortabel zu halten.

    Am 26. August 2022 einigten sich die Bundesstaaten darauf, den Mindeststandard für die Energieeffizienz neuer Häuser im NCC von bislang 6 auf 7 Sterne anzuheben. Landesweit verbindlich tritt diese Regelung am 1. Oktober 2023 in Kraft.

    Zudem wird mit der Reform des NCC auch ein jährliches Energieverbrauchsbudget für Wohnhäuser eingeführt. Dieses Budget gilt für den Energieverbrauch der Heiz- und Kühlgeräte, Warmwassersysteme, Beleuchtung sowie Pumpen für Schwimmbecken. Die Installation von Solarmodulen auf dem Dach ist nicht zwingend, kann jedoch dazu beitragen, den Energieverbrauch eines Hauses unter dem erforderlichen Budget zu halten.

    Den einzelnen Bundesstaaten steht es frei, auch strengere Regelungen als die im NCC enthaltenen Mindeststandards festzusetzen. In New South Wales mit der Metropole Sydney gilt das Erfordernis eines 7-Sterne-NatHERS-Rankings auch für Renovierungsarbeiten, die einen Betrag von 50.000 australischen Dollar ($A) überschreiten. Das entspricht rund 35.000 US-Dollar (US$; 1 $A = 0,69 US$).

    Der Wohnungsbestand in Australien gilt als in weiten Teilen energetisch veraltet. Nach Einschätzung von Branchenkennern erreichen viele Gebäude, die vor 1990 errichtet wurden, nur ein NatHERS-Ranking von 1,5 bis 3 Sternen. So finden sich im Bestand weiterhin viele Gebäude mit einer ungedämmten Keilstülpschalung.

    Für Bürogebäude bestehen Offenlegungspflichten

    Besser ist der energetische Zustand bei den Gewerbeimmobilien. Hierfür sorgt das National Australian Built Environment Rating System (NABERS). Im Rahmen eines NABERS Energy Ratings können maximal 6 Sterne vergeben werden. Dabei gelten unterschiedliche Bewertungskriterien für spezielle Gebäudeklassen wie Büronutzung, Einzelhandel, Hotels, Lagerhallen oder Krankenhäuser.

    Grundsätzlich basiert NABERS auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, im Falle von Büroimmobilien sorgen jedoch verbindliche Offenlegungspflichten für eine weit verbreitete Anwendung. Im Rahmen des verbindlichen "Commercial Building Disclosure Program" müssen die Eigentümer bei Vermietung oder Verkauf einer Bürofläche von mehr als 1.000 Quadratmetern auch Informationen zur Energieeffizienz offenlegen. Dies erfolgt über ein Zertifikat für Gebäudeenergieeffizienz.

    Mittlerweile hat sich ein gutes NABERS Energy Rating zu einem wichtigen Vermarktungsinstrument für Büroflächen entwickelt. So sind beispielsweise 74 Prozent der Büroimmobilien durch NABERS erfasst. Dabei erzielen rund 45 Prozent der Gebäude eine gute Bewertung mit mindestens 5 Sternen.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Land- und Forstwirtschaft: Potenziale für Kohlenstoffspeicherung

    Australien erforscht innovative Lösungen für eine Reduzierung des Methanausstoßes sowie zur Kohlenstoffspeicherung. Landwirte verdienen gut mit Kompensationsmaßnahmen.

    Rund 47 Prozent der Landfläche Australiens, etwa 363 Millionen Hektar, werden aktiv landwirtschaftlich genutzt. Weidewirtschaft macht mit 91 Prozent den größten Anteil aus. Im Jahr 2021 trug der Agrarsektor über 15 Prozent zu den Treibhausgasemissionen bei. Problematisch ist dabei insbesondere Methan. Mit 61,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂)-Äquivalent gingen 2021 knapp 50 Prozent des landesweiten Methanausstoßes auf die Landwirtschaft zurück.

    Hauptverursacher von Methan ist die Viehzucht. Die Regierung treibt speziell die Erforschung von Futtermittelzusätzen voran, welche die Entstehung von Methan reduzieren. Im Rahmen des "Methane Emissions Reduction in Livestock Program" stehen hierfür rund 20 Millionen US-Dollar (US$) bereit. 

    Ein besonderes Augenmerk liegt auf Futterzusätzen aus Rotalgen der Art Asparagopsis. Diese gedeiht vorwiegend in den Küstengewässern von Tasmanien. Forschungsarbeiten der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) haben bereits gezeigt, dass Futterzusätze aus Asparagopsis den Methanausstoß in der Rinderzucht um 80 bis 95 Prozent senken. Kommerzialisiert wird diese Technologie durch das von CSIRO gegründete Unternehmen Future Feed. Mehrere Anbaulizenzen wurden bereits vergeben. In Tasmanien hat beispielsweise das Unternehmen Sea Forest bereits mit dem Anbau begonnen und kooperiert mit dem neuseeländischen Molkereiriesen Fonterra.

    Kohlendioxidspeicherung und Smart Farming sind wichtige Themen

    Weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Nach von Klimaschützern teils hinterfragten Studien besteht in Australien ein Speicherpotenzial von bis zu 100 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr. Über verschiedene Förderprogramme wie der "National Soil Carbon Innovation Challenge" stehen 35 Millionen US$ an Fördermitteln bereit.

    Die Landwirtschaft ist auch Hauptnutznießer des "Emissions Reduction Fund" (ERF), welcher freiwillige Klimaschutzmaßnahmen fördert. Über 80 Prozent der geförderten Projekte fallen in Bereiche wie Aufforstung, Management von Buschfeuern oder landwirtschaftliche Methoden wie "Soil Carbon" (Speicherung von Kohlenstoff im Boden). Für die Landwirte ist dies eine zusätzliche Einnahmequelle. Im Bereich der Landwirtschaft und -nutzung wurden bereits rund 1.200 Klimaschutzprojekte über den ERF gefördert.

    Zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels investieren australische Farmer in Smart-Farming-Lösungen. Innovative Technologien für vorausschauende Entscheidungen wie Drohnen, Satellitenbilder und Sensoren zur Überwachung von Einflussfaktoren wie Bodenfeuchtigkeit oder Pflanzenwachstum sind sehr gefragt. Die klimatischen Verhältnisse auf dem roten Kontinent sind schon immer durch eine sehr hohe Variabilität geprägt. Durch die globale Erwärmung werden Extreme wie Dürren, Buschfeuer und Starkregen mit Überflutungen zunehmen.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Fachkräfte für den Klimaschutz: Bedarf kann nicht gedeckt werden

    Der Mangel an Fachkräften ist derzeit einer der größten Standortnachteile Australiens. Künftig dürften wieder mehr gut qualifizierte Zuwanderer ins Land kommen.

    Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entwickelt sich zu einem ernsten Problem in Australien. Dies gilt für zahlreiche Branchen wie den IT-Sektor, das Ingenieurwesen oder die Bauwirtschaft. Aber auch handwerkliche Berufe sind betroffen. Vertreter deutscher Unternehmen berichten von großen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften.

    Vor der Coronapandemie konnte der Arbeitskräftebedarf über die erfolgreichen Programme für eine qualifizierte Zuwanderung gedeckt werden. Durch die Schließung der australischen Grenzen im Zuge der Coronamaßnahmen kam die Zuwanderung aus dem Ausland jedoch für fast zwei Jahre zum Erliegen. Mittlerweile nimmt die Anwerbung von ausländischen Fachkräften wieder Fahrt auf. Im Finanzjahr 2022/2023 dürfte die Nettozuwanderung mit rund 400.000 Menschen einen neuen Rekordwert erreichen.

    Massiver Anstieg des Arbeitskräftebedarfs

    Im Bereich der erneuerbaren Energien dürften derzeit rund 30.000 Personen beschäftigt sein. Weitere 60.000 Beschäftigte sind in der Energieeffizienz tätig. Bis 2030 werden für die beiden Felder nach Schätzungen bis zu 200.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Verbände wie der Clean Energy Council verweisen insbesondere auf einen Mangel bei Fachkräften im Bereich Netz- und Elektroingenieur. Aber auch Engpässe bei Elektrikern sind ein Problem.

    Industrievertreter fordern Anstrengungen, damit sich mehr Studierende für die Ingenieurwissenschaften begeistern. Die Anzahl der Absolventen beträgt derzeit nur rund 11.000 pro Jahr. Auch eine Stärkung der berufspraktischen Ausbildungen ist erforderlich. Mit Förderprogrammen hatte sich die Regierung zuletzt um die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze bemüht, vorwiegend durch Lohnzuschüsse für Unternehmen.

    Im Finanzjahr 2021/2022 stieg die Anzahl der Auszubildenden um circa 22 Prozent auf rund 415.000 an, wovon auch technische Berufe profitierten. Die neue Labour-Regierung bringt zudem das "New Energy Apprenticeship Program" auf den Weg, in dessen Rahmen 10.000 neue Ausbildungsplätze im Wirtschaftszweig der erneuerbaren Energien geschaffen werden sollen.

    Zur Verbesserung der Datenlage soll künftig ein jährlicher Bericht veröffentlicht werden, welcher Trends und Prognosen über die Arbeitsverhältnisse im Energiesektor abbildet. Mit der Datenerhebung für die erste Ausgabe wurde Anfang 2023 begonnen.

    Von Heiko Stumpf | Sydney

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft, auch Hinweise zu Ausschreibungen

    AHK Australien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Department of Energy

    Energieministerium

    Clean Energy Regulator

    Regulierungsbehörde

    Australian Renewable Energy Agency (ARENA)

    Förderinstitution

    Clean Energy Finance Corporation (CEFC)

    Förderinstitution

    Clean Energy Council

    Branchenverband

    Smart Energy Council

    Branchenverband

    Australian Hydrogen Council

    Branchenverband

    Energy Efficiency Council

    Branchenverband

    Smart Energy Conference and Exhibition

    Fachmesse; 05. September 2023

    Asia-Pacific Hydrogen

    Fachkonferenz; 26. – 27. Oktober 2023

    All Energy Australia

    Fachmesse; 25. – 26. Oktober 2023

    Renew Economy

    Internetportal

  • AHK-Angebote

    AHK Australien

    Die AHK Australien hat im Oktober 2020 die Deutsch-Australische Wasserstoffallianz gegründet (www.hydrogen-alliance.com.au). In dieser Allianz bündeln sich Aktivitäten, die den bilateralen Wasserstoffhandel unterstützen, also zum einen der Austausch von Informationen und zum anderen die aktive Markterschließung durch die Kammer. Australien hat das Potential, seinen eigenen Energiebedarf 27mal mit erneuerbaren Energien zu decken. Da nur 5% dieses Potentials ausreichen, um Deutschlands Energiebedarf zu decken, ist dieser Bereich von großem Interesse. Interessant ist vor allem gerade die Ausarbeitung von Lieferketten, Kooperationsmöglichkeiten und Standards. Dabei spielen die deutschen Technologieanbieter für Brennstoffzellen, Elektrolyseure und viele andere Bereiche der Wasserstoffindustrie auch in Australien eine herausragende Rolle. Deutschland ist somit nicht nur als potentieller Abnehmer, sondern auch Technologielieferant ein unverzichtbarer Partner. Darüber hinaus hat die AHK Australien bei ihrer Restrukturierung 2021 vier Cluster gegründet, in welchen sie den Mitgliedsunternehmen Unterstützung in ihrem jeweiligen Sektor anbietet. Im Bereich Energie ist das die Vernetzung australischer Firmen mit in Australien ansässigen deutschen Technologieunternehmen, eine Plattform zum Austausch mit politischen Institutionen beider Länder, themenrelevante Veranstaltungen und vieles mehr. Die Clustermitglieder reichen von namhaften Öl- und Gasfirmen über Rückversicherer bis zum Spezialventilanbieter. Die Clustermitgliedschaft ist kostenpflichtig. Alle AHK-Mitglieder, ob sie einem Cluster angehören oder nicht, werden über die sog. horizontalen „Streams“ angesprochen. Diese behandeln Themen, die für alle Firmen relevant sind, wie z.B. die Digitalisierung und die Dekarbonisierung. Auch hier betätigt sich die AHK Australien als aktiver Beschleuniger von klimarelevanten Unternehmensprojekten.

    Telefon: +61 2 8296 0400

    E-Mail: info@germany.org.au

    Homepage: http://australien.ahk.de


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