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Branchencheck | Kenia

Viele Branchen hoffen auf Normalisierung der Konjunktur

Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung bleiben 2022 insgesamt mäßig. In einigen Bereichen jedoch herrscht deutlich mehr Dynamik.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

In Kenia wird für das Jahr 2022 mit einem für das Land mäßigen realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts gerechnet. Weitere Informationen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bietet der GTAI Wirtschaftsausblick. Insbesondere der Konsum leidet unter der pandemiebedingt immer noch volatilen Situation. Das bekommen auch die lokalen Produzenten und Importeure zu spüren. Im Bausektor werden weiterhin zahlreiche Projekte umgesetzt, vor allem beim Ausbau der Infrastruktur.

  • Energiewirtschaft

    Geothermie wird als grüner Netzstrom weiter an Bedeutung gewinnen. Größere Verbraucher setzen auf eigene Solaranlagen.

    Der Energiesektor Kenias dürfte sich aufgrund der schnell steigenden Nachfrage weiterhin dynamisch entwickeln und zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten bieten. Internationale Geber, darunter auch Deutschland, fördern den Ausbau des Stromnetzes. Ebenfalls unterstützt werden der Neu- und Ausbau von Geothermiekraftwerken und Windparks. Größere Elektrizitätsverbraucher, wie Fabriken oder Flughäfen, investieren verstärkt in die Eigenversorgung mit Solarstrom.

    Weitere Informationen:

    Kenia baut sein Stromnetz weiter aus

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Bauwirtschaft

    Große Bauprojekte werden derzeit nur wenige beschlossen. Zunächst einmal möchten alle Beteiligten wissen, welche Regierung im August 2022 in Kenia gewählt wird.

    Größere private sowie von Gebern finanzierte staatliche Bauprojekte werden zurzeit lediglich vereinzelt auf den Weg gebracht. Dies dürfte sich ändern, sobald die neue Administration im Amt ist. Es stehen diverse umfangreichere Infrastrukturmaßnahmen an. Auch bei privaten Bauprojekten könnte es nach einer konjunkturbedingten Flaute wieder zu mehr Dynamik kommen. Chancen für deutsche Unternehmen bestehen insbesondere bei beratenden Dienstleistungen oder dem Zuliefern von Komponenten.

    Weitere Informationen:

    Kenias Bausektor winken Großprojekte im Bereich Infrastruktur

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Gesundheitswirtschaft

    Der kenianische Gesundheitsmarkt wird weiter wachsen. Der staatliche Sektor bleibt jedoch unterfinanziert.

    Der Gesundheitssektor bietet deutschen Herstellern von Medizintechnik in verschiedensten Bereichen Liefer- und Investitionsmöglichkeiten. Trotz pandemiebedingt mäßiger Konjunkturaussichten gehen Experten für das Jahr 2022 von weiterem Wachstum in der Branche aus. Bei den Investitionen dürften Einrichtungen für die Behandlung chronischer Krankheiten, Diagnostikzentren sowie die lokale Produktion medizinischer Verbrauchsgüter im Mittelpunkt stehen.

    Weitere Informationen: 

    Branche kompakt: Digital Health schließt Lücken in Kenias Gesundheitssystem


    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Landwirtschaft

    In Kenia nimmt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln schnell zu. Der Norden leidet zum Jahresbeginn 2022 unter Trockenheit.

    Der Klimawandel macht dem Agrarsektor zu schaffen, da sich die Regenzeiten saisonal und regional verschoben haben. In einigen landwirtschaftlichen Gebieten, insbesondere im Norden des Landes, wird zunehmend künstliche Bewässerung benötigt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Nahrungsmitteln rasant und bietet Potenzial für Agroinvestoren, zum Beispiel beim Anbau von Getreide sowie in der Milch- und Viehwirtschaft. Gutes Geschäft verzeichnen Farmen, die für den Export Schnittblumen züchten oder Tee, Kaffee und Früchte wie Avocados anbauen. 

    Weitere Informationen:

    Branche kompakt: Dynamik im Agro-Processing

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Öl und Gas

    Tullow Oil sucht nun einen strategischen Partner.

    Ende 2021 präsentierte Tullow Oil seine neuen Pläne für die Ölförderung im Turkana-See, dem einzigen geplanten Ölprojekt in Kenia. Die Regierung hatte angesichts der zuvor ausgebliebenen Fortschritte bereits mit dem Verlust der Konzession gedroht. Tullow Oil ist auf der Suche nach einem strategischen Partner und rechnet inzwischen mit Kosten in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar. Das harzige Öl müsste mit einer beheizten Pipeline vom Turkana-See an die Küste des Indischen Ozeans transportiert werden.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Nahrungsmittelindustrie

    Zuletzt aufgeschobene Erweiterungsinvestitionen könnten ab der Jahresmitte 2022 verstärkt realisiert werden.

    Die Coronapandemie hat die kenianischen Nahrungsmittelverarbeiter unterschiedlich stark getroffen. Hersteller für den Einzelhandel, der bislang noch nicht durch Schließungen betroffen war, haben weiterhin einen Markt. Sie könnten ab dem zweiten Halbjahr 2022 ihre zuletzt aufgeschobenen Erweiterungsinvestitionen angehen. Hingegen leiden Zulieferer von Restaurants, Hotels, Kantinen und auch Schulen aufgrund pandemiebedingter Beschränkungen weiterhin unter einer volatilen Situation. Deutsche Zulieferer verfügen in Kenia über gute Absatzchancen. 

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Umwelttechnik

    In der Wasserversorgung sind drastische Ausbaumaßnahmen erforderlich. Umweltprobleme machen eine bessere Müll- und Abwasserentsorgung notwendig.

    Mit dem Northern Collector-Tunnel wird eine Großpipeline für die Versorgung Nairobis gebaut. Auch in der drittgrößten Stadt des Landes, Kisumu am Viktoriasee, gibt es umfangreiche Investitionen in die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Die größeren Projekte werden fast alle von Gebern finanziert. Dringend sind Lösungen auch bei der Abwasser- und Abfallentsorgung. In Nairobi soll eine Waste-to-Energy-Anlage gebaut werden. Recycling spielt eine zunehmende Rolle.

    Weitere Informationen:

    Branche kompakt: Müllentsorgung und Recycling gewinnen in Kenia an Bedeutung

    Kenia investiert in den Ausbau der Wasserversorgung

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Informations- und Kommunikationswirtschaft

    Die Digitalisierung wird durch die Pandemie beschleunigt. Die Mobilfunknetzbetreiber bauen ihr 5G-Netz weiter aus.

    Nairobi gilt als einer der dynamischsten IT-Standorte Afrikas mit zahlreichen interessanten Start-up-Unternehmen. Der schnell steigende Bedarf an Netzkapazität macht Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Die Betreiber von Mobilfunknetzen, wie Safaricom und Airtel, bauen die 5G-Netze aus. Der Markt ist zudem attraktiv für Investitionen in Rechenzentren oder für Anbieter IT-basierter Dienstleistungen. So ist beispielsweise das Streamingportal Spotify im Jahr 2021 nach Kenia gekommen.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Nahrungsmittelmarkt

    Kenias Importe von Nahrungsmitteln erreichten 2021 einen Rekord.

    Die Einfuhr von Nahrungsmitteln, unter denen Mais, Weizen und Reis einen Großteil ausmachen, kletterte 2021 auf bislang ungekannte Höhe. Dies dürfte auch an der Trockenheit in einigen Teilen im Norden des Landes und der dadurch drohenden Hungersnot gelegen haben. Die Anbieter von hochpreisigen importierten Artikeln dürften weiter unter dem zurückhaltenden Konsum leiden. Pandemiebedingte Restriktionen drücken Anfang 2022 auf den Absatz von Nahrungsmitteln in Hotels, Restaurants und Supermärkten.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Weltweite Knappheit an Halbleitern sorgt für Unsicherheit. Das Jahr 2021 brachte einen Aufschwung, insbesondere bei den Verkäufen von Nutzfahrzeugen.

    Nach neuesten Zahlen des nationalen Branchenverbandes KMI (Kenya Motor Industry) wurde 2021 mit 14.250 verkauften Neuwagen ein unerwartet gutes Ergebnis erzielt, insbesondere bei Nutzfahrzeugen. Luxuskarossen hingegen verkaufen sich weiter schlecht. Die großen Autohändler wie Toyota Kenya, Isuzu East Africa, DT Dobie (Mercedes-Benz, VW, Hyundai) und Simba Corporation (unter anderem Proton, Mitsubishi, Fuso) blicken auch optimistisch in das Jahr 2022. Für Unsicherheit sorgt indes die Knappheit bei Halbleitern.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

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